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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche
Autoren: Robert Jordan
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nicht viel mehr
als die Freudenmädchen trug, doch statt Seide Baumwolle, kam herbei. Sie war
genauso zu haben wie die anderen Frauen hier und verlangte nicht soviel wie
diese. Das Lächeln, das sie dem breitschultrigen Cimmerier schenkte, verriet,
daß sie jederzeit gern Tashas Platz einnehmen würde.
    »Wein«,
bestellte Conan und blickte den fast bedeckten, wiegenden Hüften nach, als das
Mädchen zum Schanktisch eilte.
    »Du
bist doch meinetwegen gekommen, oder nicht?« fragte Tasha scharf. »Oder warst
du gestern nicht hier, weil du anderweitig zu tun hattest? Du hast gesagt, du
würdest gestern zurückkehren! Mußtest du vielleicht eine Schankmaid mit dicken
Waden trösten?«
    »Ich
fand nicht, daß sie dicke Waden hatte«, sagte Conan milde. Es gelang ihm gerade
noch, Tashas Hand zu fassen, ehe sie ihm ins Gesicht schlagen konnte. Sie wand
sich auf seinem Schoß, als wolle sie aufstehen, und er drückte seinen Arm
fester um ihre Taille. »Wer sitzt denn auf meinen Knien?« fragte er. »Sollte
dir das nicht sagen, wen ich mag?«
    »Vielleicht«,
schmollte sie und gab zumindest auf, vom Tisch gehen zu wollen.
    Erst
nach einer Weile gab er ihr Handgelenk frei. Es wäre nicht das erstemal, daß
ihr feuriges Blut mit ihr durchginge. Sie wäre auch durchaus imstande zu
versuchen, ihm die Augen auszukratzen. Aber sie war nicht nur in ihrer Wut
leidenschaftlich, und deshalb kam er immer wieder zu ihr.
    Die
Schankmaid kehrte mit einem Steingutkrug voll Wein und zwei zerbeulten
Metallbechern zurück und nahm dafür die Münzen, die Conan für sie bereitgelegt
hatte. Diesmal schaute Tasha ihr mit unheildrohendem Blick nach. Conan hatte
zwar bisher die Erfahrung gemacht, daß Frauen entgegen ihren Worten Männer
vorzogen, die sich nicht von ihnen herumkommandieren ließen, trotzdem hielt er
es jetzt für angebracht, ein bißchen Öl auf die wogenden Wellen zu schütten.
    »Wir
sind erst heute morgen nach Sultanapur zurückgekehrt, weil der Wind gegen uns
war. Vom Schiff hierher nahm ich mir bloß Zeit, dieses hübsche Kettchen für
dich zu besorgen. Wenn du mir nicht glaubst, kann ich ja Hordo holen, damit er
es dir bestätigt.«
    »Er
würde für dich lügen.« Sie griff nach dem Becher, den er für sie gefüllt hatte,
doch statt zu trinken, biß sie sich auf die Unterlippe und sagte: »Er hat nach
dir gesucht. Hordo, meine ich. Ich hatte es vergessen. Er will, daß du sofort
zu ihm kommst. Es geht um eine Ladung ›Fisch‹.«
    Conan
unterdrückte ein Lächeln. Es war ein durchsichtiger Versuch, ihn zum Narren zu
halten. Als sie das Schiff verließen, hatte der einäugige Schmuggler seine
Absicht erwähnt, die Frau eines bestimmten Kaufmanns zu besuchen, der
geschäftlich in Akif war. Doch sah der Cimmerier keine Veranlassung, dieses
Geheimnis mit Tasha zu teilen.
    »Hordo
kann warten.«
    »Aber
…«
    »Du
bist mir mehr wert als Seide oder Edelsteine, Tasha. Ich bleibe hier. Bei dir.«
    Sie
bedachte ihn mit einem strahlenden Blick. »So sehr magst du mich?« Sie
schmiegte sich an ihn und flüsterte ihm, zwischen zärtlichen Bissen in sein
Ohrläppchen, zu: »Ich bin so froh, daß du hier bist, Conan.«
    Einen
Augenblick drangen Straßengeräusche herein, was bedeutete, daß ein Gast
eintrat. Laut schluckend duckte Tasha sich, als versuchte sie, Conan als Schild
zu benutzen. Dem Cimmerier wurde bewußt, daß es selbst für den ›Goldenen
Halbmond‹ zu still in der Schenke geworden war. Das leise Murmeln der Gespräche
war verstummt. Er schaute zur Tür. Durch die Düsternis konnte er den Mann nicht
deutlich sehen, nur seine Größe, die selbst für einen Turaner gewaltig war –
und noch etwas bemerkte er: jener trug den Spitzhelm der Stadtwächter.
    Der
Eindringling ging langsam durch die stille Gaststube und ließ den Blick
schweifen, als suche er jemanden. Die Finger einer Hand trommelten auf den
Griff des Krummsäbels an seinem Gürtel. Die Männer an den Tischen schauten zur
Seite, aber er schien sich für keinen zu interessieren. Nun konnte Conan
erkennen, daß er ein Offizier war, ein Mann mit schmalem Gesicht und gewichstem
Spitzbärtchen.
    Das
Trommeln der Finger endete, als der Blick des Offiziers auf Conans Tisch fiel,
doch dann fingen sie aufs neue an. »Ah, Tasha«, sagte der Mann glatt. »Hast du
vergessen, daß ich heute zu dir kommen wollte?«
    Tasha
hielt die Augen gesenkt und antwortete fast im Flüsterton: »Verzeiht mir,
Hauptmann Murad. Ihr seht, daß ich einen Kunden habe. Ich kann nicht …
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