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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche
Autoren: Robert Jordan
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Ich
… bitte …«
    »Sucht
Euch eine andere Frau«, knurrte Conan.
    Das
Gesicht des Hauptmanns schien zu erstarren, doch nahm er den Blick nicht von
Tasha. »Ich habe nicht zu Euch gesprochen … äh … Fischer. Tasha, ich möchte
dir nicht wieder weh tun müssen, doch es wird Zeit, daß du zu gehorchen
lernst.«
    Spöttisch
sagte der Cimmerier: »Nur ein Narr muß sich im Umgang mit Frauen der Furcht
bedienen. Wenn Ihr jemanden braucht, der vor Euch kuscht, dann sucht Euch einen
Hund!«
    Des
Stadtwächters Gesicht erblaßte unter der dunklen Haut. Plötzlich griff er nach
Tashas Arm und riß sie vom Schoß des Cimmeriers. »Verschwinde aus meinen Augen,
Abschaum, ehe ich …«
    Die
Drohung brach jäh ab, als Conan mit einem Knurren aufsprang. Die Augen des
Schmalgesichtigen weiteten sich erstaunt, als hätte er erwartet, das Mädchen
ohne Widerstand zu bekommen, und seine Hand schoß nach seinem Säbelgriff, doch
Conan war schneller. Allerdings griff er nicht nach seiner Klinge. Wächter zu
töten war nicht ratsam, schon gar nicht für Schmuggler. Soldaten, die gern die
Hand aufhielten und dafür so manches nicht sahen, konnten zu Tigern werden,
wenn einer der ihren getötet wurde. So versetzte der Cimmerier dem Offizier
einen Kinnhaken, ehe seine Klinge auch nur einen Fingerbreit aus der Scheide
war. Einen Augenblick sah es aus, als versuchte der Wächter einen Salto
rückwärts, da schlug er gegen einen Tisch, der kippte, als der Offizier auf den
Boden stürzte. Sein Helm rollte über den Boden, doch der Turaner selbst blieb
liegen wie ein Sack voll Lumpen.
    Der
Wirt, ein dicker Kothier mit kleinen Goldringen in beiden Ohrläppchen, beugte
sich über den Offizier. Besorgt rieb er sich die fetten Hände an der
weinbefleckten Schürze, als er sich wieder aufrichtete. »Du hast mir das
Geschäft für mindestens zehn Tage verdorben, Nordmann, wenn mir nicht
Schlimmeres widerfährt. Bei Mitra, Mann! Du hast den parfümierten Gecken
getötet! Sein Hals ist gebrochen!«
    Ehe
noch jemand etwas sagen oder tun konnte, schwang die Tür zur Straße auf und
zwei weitere Wächter traten ein. Sie verzogen höhnisch das Gesicht, als
befänden sie sich auf dem Übungsplatz und hätten Bauerntölpel als neue Rekruten
vor sich. Nur ein Rutschen auf den Bänken und ein Scharren der Füße war in der
drückenden Stille zu vernehmen, während die Gäste überlegten, wie sie sich am
sichersten zurückziehen könnten.
    Conan
fluchte lautlos. Er stand unmittelbar über der Leiche des verfluchten Narren.
Bewegte er sich, würde er die Aufmerksamkeit noch schneller auf sich ziehen,
als ohnehin zu erwarten war. Er dachte nicht daran davonzulaufen. Das würde ihm
zu leicht eine Klinge im Rücken einbringen. Mit einem kaum merklichen Wink
bedeutete er Tasha, sich vorsichtig von ihm zu entfernen. Er fand den Eifer,
mit dem sie gehorchte, ein wenig enttäuschend.
    »Wir
suchen Hauptmann Murad«, rief einer der Wächter in die Stille. Seine mehrmals
gebrochene Nase wies ihn als Raufbold aus. Der andere zupfte an seinem dünnen
Schnurrbart und schaute sich hochmütig in der Gaststube um. Der Kothier
versuchte, sich tiefer in die Düsternis zurückzuziehen, aber da richtete der
Blick des Wächters mit der gebrochenen Nase sich durchdringend auf ihn. »He
Wirt! Das schmuggelnde Gesindel, das hier herumsitzt, scheint keine Zungen zu
haben. Wo ist Hauptmann Murad? Wir wissen, daß er hier hereinkam!«
    Die
Lippen des Wirtes bewegten sich lautlos, und er rieb die Hände noch heftiger an
seiner Schürze.
    »Benutzt
Eure Zunge, Mann, ehe ich sie Euch herausschneide! Selbst wenn der Hauptmann
bei einer Dirne ist, muß er sofort die Kunde hören, die ich ihm zu überbringen
habe. Heraus mit der Sprache, oder ich mache Stiefel aus Eurem Fell!«
    Plötzlich
zupfte der Wächter mit dem dünnen Schnurrbart seinen Kameraden am Ärmel. »Da
ist Murad, Tavik!« rief er und deutete zum Boden.
    Von
dem Leblosen hoben die Augen der Wächter sich geradewegs zu Conan. Der
Cimmerier wartete ruhig mit unbewegtem Gesicht. Was geschehen würde, würde eben
geschehen.
    »Hast
du das angerichtet, Großer?« fragte Tavik kalt. »Einen Offizier der Stadtwache
zu schlagen, bringt dir die Bastonade ein. Abdul, weck den Hauptmann auf!«
    Zu
lange hatten sie sich in ihrer Stellung geschützt gefühlt, jedenfalls vor den
Schmugglern, dachte der junge Riese. Tavik zog seinen Krummsäbel, hielt ihn
jedoch gesenkt an der Seite, als glaubte er nicht, daß er tatsächlich
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