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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche
Autoren: Robert Jordan
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Freudenhäusern und den prächtigen Bauten
wohlhabender Kaufleute. Und ganz in der Nähe waren Töpferwerkstätten, Schenken
und Tempel zu finden. Käufer, Verkäufer und Fromme, die zur Andacht eilten,
waren gleichermaßen unterwegs.
    Vornehme
Damen mit Spitzenschleiern vor dem Gesicht, gefolgt von Dienern, die ihre
Einkäufe trugen, stießen mit Handwerkergesellen zusammen, die durch ihre Last
nicht immer rechtzeitig ausweichen konnten. Schmutzige Straßenkinder tasteten
mit geschickten Fingern nach den Börsen feister Männer in Samtwämsern und mit
habgierigen Augen. Auf einem kleinen Platz jonglierte ein Gaukler gleichzeitig
sechs brennende Scheite und bedachte die leichtgeschürzten Freudenmädchen, die
sich seinen Zuschauern aufdrängten, mit Verwünschungen.
    An
fast jeder Straßenecke priesen Obstverkäufer ihre Ware an, wie Granatäpfel,
Orangen und Feigen, die manche in Bauchläden und andere in Weidenkörben auf dem
Rücken eines Esels feilboten. Hin und wieder trugen auch die Esel mit bockigem
Iahh zum allgemeinen Lärm bei. Gänse und Hühner in Weidenkäfigen schnatterten
und gackerten, an einem Bein angebundene Schweine grunzten ängstlich,
Marktschreier brüllten sich die Kehle wund, und Händler feilschten mit sich
überschlagender Stimme und versicherten den möglichen Käufern, daß sie bei
einem so niedrigen Preis draufzahlen würden, und gingen dann doch noch mit ihm
herunter.
    Für
ein Kupferstück erstand Conan eine Handvoll Feigen, die er sich im
Dahinschlendern zu Gemüte führte, und hin und wieder kaufte er auch eine
gefällige Kleinigkeit. Vor der Werkstatt eines Waffenschmieds blieb er stehen
und sah zu, wie der Schmied unter einem gestreiften Stoffdach auf weißglühendes
Metall hämmerte. Von ihm erstand er einen geradeklingigen Dolch mit Scheide,
die er an seinem Schwertgürtel befestigte und am Rücken unter dem Beinkleid
verbarg. An einem Stand mit einfachem Geschmeide wählte er eine hübsche
Bernsteinkette aus, die den Hals irgendeines anderen Mädchens als Tasha
schmücken sollte, außer natürlich Tasha entschuldigte sich auf nette Weise
dafür, daß sie einfach davongelaufen war.
    In
einem winzigen Laden, dessen Besitzer eine salbungsvolle Stimme und ölige Haut
hatte, fand er einen weißen Kapuzenumhang von feinster Wolle, nicht gegen
Kälte, die es in Sultanapur nie gab, sondern als Schutz gegen die Sonne. Conan
hatte schon länger ein solches Kleidungsstück gesucht, aber hier, wo die
meisten Männer Turbane trugen, waren Kapuzenumhänge selten und schon gar
solche, die über seine breiten Schultern paßten.
    Ein
zerlumpter Mann kam an Conan vorbei. Er trug auf seinem Rücken einen großen
bauchigen Tonkrug in feuchte Tücher gewickelt. Der Griff einer Schöpfkelle
ragte aus dem Schnabel des Kruges, und Messingbecher, die von Ketten am Krug
hingen, klapperten gegeneinander. Der Anblick des Mannes weckte in Conan Durst,
der vom Genuß so vieler überreifer Feigen kam, denn der Zerlumpte war ein
Wasserverkäufer. In einer Stadt, die so heiß und trocken wie Sultanapur war,
war Wasser genausowenig kostenlos wie Wein.
    Conan
winkte den Mann zu sich und lehnte sich an eine Wand, während der Wasserkäufer
seinen Krug absetzte. Die Ketten an den Bechern waren lang genug, daß ein
Turaner aufrechtstehend trinken konnte. Der Cimmerier jedoch mußte sich
entweder bücken oder niederkauern. Ein Kupferstück wechselte seinen Besitzer,
und Conan griff nach seinem Becher Wasser.
    Es
war bei weitem nicht so kühl wie das der Bergbäche in Cimmerien, wenn die
Frühlingsschmelze einsetzte. Aber solche Gedanken trugen höchstens dazu bei,
einem die Kehle noch schneller auszutrocknen. Conan zog die Kapuze seines
neuerworbenen Umhangs über den Kopf, um etwas mehr Schatten zu erlangen.
Während er trank, drangen durch den Straßenlärm Gesprächsfetzen an sein Ohr,
und obwohl er sich in Gedanken mit Tasha befaßte, blieben doch einige haften.
    »…
vierzig Kupferstücke pro Faß ist unverschämt …«
    »…
wenigstens zehn Tote, erzählt man, und einer davon ein General …«
    »…
ein Prinz, hörte ich …«
    »…
wenn mein Mann dahinterkommt, Mahmoud …«
    »…
ein vendhyanisches Komplott …«
    »…
während der Wazam von Vendhya Friedensverhandlungen in Aghrapur führt …«
    »…
um es ihm heimzuzahlen, verführte ich seine Tochter …«
    »…
der Mörder war ein nordischer Riese …«
    Mit
dem Messingbecher an den Lippen erstarrte Conan. Langsam hob er den Blick zu
des
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