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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche
Autoren: Robert Jordan
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gut doppelt so groß wie ein Mann, mit einer
Haut wie glänzender Obsidian. Sie trug als einziges eine silberne Halskette,
von der drei Menschenschädel baumelten. Ihr Körper war glatt und
geschlechtslos. Ein Händepaar hielt Silberschwerter, die in unirdischem Licht
glänzten; ein anderes Paar Speere, unterhalb der Spitzen mit Menschenschädeln
verziert; und das dritte Händepaar dünne spitze Dolche, auch sie glänzten genau
wie die Speere in dem unirdischen Licht. Große ledrige Ohren zuckten an dem
haarlosen Kopf, und extrem schräggeschnittene rubinrote Augen richteten sich
auf Naipal.
    Vorsichtig
streckte die Kreatur einen Silberspeer nach dem feurigen Käfiggitter aus. Ein
Surren wie von zahllosen erbosten Hornissen erklang, und Blitze zuckten an dem
Feuergitter entlang. Beides hörte erst auf, als die Speerspitze sich zurückzog.
    »Wieso
versuchst du immer noch zu entkommen, Masrok?« fragte Naipal. »So einfach ist
unser Pakt nicht zu brechen. Nur Lebloses vermag von außen den Schutzzaun zu
durchdringen, und nichts, du schon gar nicht, gelangt durch ihn heraus. Das
weißt du sehr wohl!«
    »Wenn
du dumme Fehler begehst, o Mensch, ist der Pakt ungültig.« Die dröhnenden Worte
kamen steif aus einem Mund, dessen Zähne zum Reißen geschaffen zu sein
schienen, auch eine Spur Hochmut klang aus ihnen. »Aber ich werde unseren Pakt
einhalten.«
    »Ganz
sicher wirst du das, und wenn schon aus sonst keinem Grund, dann solltest du es
zumindest aus Dankbarkeit tun, denn habe ich dich nicht aus einem Gefängnis
befreit, das dich seit Jahrhunderten hielt?«
    »Befreit,
o Mensch? Ich verlasse dieses Gefängnis nur, wenn ich von dir hierhergerufen
werde, und hier bin ich gefangen, bis du mich zurückzukehren heißt, und zwar
wieder in dieses Gefängnis. Dafür und für deine Versprechen erwartest du Hilfe
von mir? Ich schickte den Dämon, um deinen früheren Herrn fortzuschaffen, damit
du zur Macht, wie du es erachtest, als Hofzauberer aufsteigen konntest. Ich
lenke die Augen der Zauberer des Schwarzen Kreises ab, während du das tust, was
ihren Zorn auf dein Haupt herabbeschwören würde. Ich tue das auf deinen Befehl,
o Mensch, und du wagst zu behaupten, du hättest mich befreit?«
    »Fahre
fort mir zu gehorchen«, sagte Naipal kalt, »und du wirst deine Freiheit ganz
bekommen. Weigerst du dich …« Er öffnete das goldene Kästchen und holte einen
Silberdolch heraus, genau wie die des Dämons, selbst was den unirdischen Glanz
betraf, und stieß spielerisch damit zu. »Als wir unseren Pakt schlossen,
verlangte ich ein Unterpfand von dir. Du gabst mir dies und warntest mich vor
der Gefahr, wenn die Klinge Menschenhaut auch nur berührte. Glaubst du, mit
einer Dämonenwaffe in meinem Besitz würde ich nicht das Geheimnis ihrer Macht
erforschen? Du blickst verächtlich auf menschliches Wissen herab, Masrok,
obgleich es Sterbliche waren, die dich in dein ausbruchsicheres Gefängnis
warfen. Und aus dem Wissen von Menschen, aus alten Schriften menschlicher
Zauberer, erfuhr ich von Dämonenwaffen: von Waffen aus leuchtendem Silber, die
ihr Ziel nicht verfehlen können und töten, was immer sie treffen – selbst
Dämonen, Masrok! Selbst dich!«
    »Dann
triff mich doch«, knurrte der Dämon. »Neben Göttern marschierte ich bereits in
den Krieg gegen Götter, als die größte Leistung des Menschen darin bestand,
Steine umzudrehen, um die Larven darunter zu essen. Wirf den Dolch!«
    Mit
schmalem Lächeln legte Naipal den Dolch in das Kästchen zurück. »Tot nützt du
mir nichts, Masrok. Ich wollte dich nur erinnern, daß ich Schlimmeres mit dir
tun kann, als dich in deinem Gefängnis zu belassen. Selbst ein Dämon zieht die
Gefangenschaft dem Tod vor.«
    Die
roten Augen richteten sich böse auf den Zauberer. »Was verlangst du diesmal von
mir, o Mensch? Auch mir sind Grenzen gesetzt, außer du gibst mir meine volle
Bewegungsfreiheit zurück.«
    »Das
ist nicht nötig.« Naipal holte tief Luft; der Augenblick der Gefahr war
gekommen. »Du wurdest gefangengesetzt, um den Grabpalast König Orissas unter
der verlorenen Stadt Maharashtra zu bewachen.«
    »Danach
fragst du mich nicht zum erstenmal, o Mensch. Aber ich werde dir weder
verraten, wo die Stadt, noch die Grabkammer zu finden ist. Dieses Geheimnis
wird nicht über meine Lippen kommen, und wenn ich für alle Zeit gefangenbleiben
muß.«
    »Ich
kenne die Grenzen deiner Hilfeleistung mir gegenüber. Hör meinen Befehl! Du
wirst in jene Grabkammer zurückkehren, Masrok,
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