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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige
Autoren: Robert Jordan
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Knochen, durchfuhr ihn – und die
Klinge schnitt durch ein goldenes Auge und öffnete eine klaffende Wunde an der
Seite des Schuppenschädels, eine Wunde, aus der schwarzer Lebenssaft quoll.
    Der Rotgewandete auf dem Tunnel
schrie gellend und schlug die Hände vors Gesicht. Das Tier warf den Schädel
zurück und schrie ebenso. Die Schreie schienen zu verschmelzen und hallten
durch die Berge.
    Conan spürte, wie ihm das Blut
zu stocken und die Muskeln zu zerfließen drohten. Wut brannte in ihm auf und
verlieh ihm neue Kraft. »Crom!« schrie er. Er stürzte sich auf das Ungeheuer
und stach ihm die Zauberklinge in die schuppengepanzerte Brust.
    Ein Zucken des Tieres entriß ihm
den Schwertgriff. Der Drache hob sich auf die Hinterbeine, so daß er haushoch
über alle ragte. War sein erster Schrei ein Schmerzensschrei gewesen, so war
sein jetziger aus unerträglicher Qual und Pein geboren – ein Schrei, der selbst
das Gestein der Berge erbeben ließ.
    Der Rotgewandete kauerte auf den
Knien. Eine Hand hielt er noch vor das Gesicht gepreßt, die andere drückte er
nun auf die Brust. Der Blick, den er auf den Drachen richtete, verriet
Unglauben und Entsetzen. »Nein!« heulte er. »Nein!«
    Langsam kippte das gigantische
Ungeheuer. Die Steine des Tunnels zersplitterten unter ihm. Ein feuchter,
ledriger Flügel löste sich aus dem geborstenen Höcker, zitterte kurz und rührte
sich nicht mehr. Ein Stück scharlachroten Gewands ragte unter der toten Bestie
hervor, und Blut vermischte sich mit schwarzem Lebenssaft.
    Ein Heulen und Wehklagen erhob
sich von den Kezankiern an den Hängen, ein gespenstisches Wimmern der
Trostlosigkeit. Plötzlich ergriffen die Turban-Männer furchtgeschüttelt die
Flucht. Selbst jetzt versuchten sie den Säulenkreis zu umgehen, doch ihre Zahl
war zu groß, ebenso ihre Panik. Jene nahe der Granitmauer wurden trotz aller
Gegenwehr von den kopflosen Massen darübergedrängt. Der Kreis wurde zu einem
Mahlstrom, und Hunderte zertrampelten einander in ihrer Panik.
    Wie ein Felsen widerstand Conan
der Menschenflut, während er verzweifelt nach Tamira und Jondra Ausschau hielt.
Die Menge, die ihn umströmte, kannte keinen anderen Gedanken als die Flucht,
keinen Wunsch, als sich durch die Menge zu kämpfen und jeden zu zertrampeln,
der fiel und vor ihre Füße kam. Nicht einer hob die Hand gegen den Cimmerier,
außer um zu versuchen, ihn aus dem Weg zu schieben. Keiner griff nach der Waffe
oder schien ihn überhaupt zu sehen. Bestimmt würden sie den Frauen nicht
absichtlich etwas antun, aber wenn eine oder auch beide unter die trampelnden
Füße gerieten …
    Eldrans Größe hob ihn unter den
Kezankiern hervor, als er sich mit Jondra auf den Armen durch sie
hindurchzwängte. Der Brythunier stieg über die niedrige Granitmauer und
verschwand im Gewühl außerhalb.
    Da entdeckte Conan seinen
schwarzen Umhang mit der Goldborte weit außerhalb des Kreises mitten unter den
Fliehenden. »Törin!« knurrte er wieder einmal.
    Das Kampfgetümmel war nun näher
und versetzte die Kezankier, die in ihrer Flucht noch nicht weit gekommen
waren, in noch größere Angst. Um die Säbel zu ziehen, war kein Platz, doch der
eine oder andere Turbanträger hielt einen Dolch in der Hand, um sich einen
blutigen Weg in die Sicherheit der Berge zu bahnen.
    Mit den Fäusten kämpfte Conan
sich seinen eigenen Weg durch die Massen, um zu Tamira zu gelangen. Das Dorf des
Imallas kam in Sicht. Um das zweistöckige Haus schwärmten keuchende,
verzweifelte Männer, um ihre Frauen zu holen, die Säuglinge an sich drückten,
während die Kinder, die bereits laufen konnten, sich an ihren schwarzen
Gewändern festhielten. Da und dort lösten sich schon Gruppen aus der Masse und
hasteten, um zu ihren eigenen Stammesdörfern zu gelangen.
    Conan sah die Männer kaum, durch
die er sich kämpfte, er hielt nur Ausschau nach Tamira, die er in der
Menschenmasse aus den Augen verloren hatte.
    Plötzlich sah er, wie sie aus
dem zweistöckigen Haus gerannt kam. Sie keuchte und hielt den khauranischen
Umhang zu, als Conan nach ihr griff.
    »Was in Mitras Namen machst du?«
fragte der Cimmerier heftig.
    »Meine Kleider …«, begann sie
und schrie gellend, als er sein Schwert hob.
    Es schwang über ihrem Kopf herab
und durch einen Schwarzgewandeten, der mit einem Dolch in der Hand und Mord in
den Augen hinter Tamira hergelaufen war. Sein bunter Turban löste sich von
seinem Kopf, als er fiel.
    »Ich … ich wollte bloß …«,
begann Tamira erneut und
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