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Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige

Titel: Conan-Saga 27 - Conan der Prächtige
Autoren: Robert Jordan
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Füße vertreten, Cimmerier.«
    »Ihr jungen Narren!« fuhr Haral
auf. »Man wird euch die Schädel spalten. Ihr … ihr …« Knurrend stellte er
sich zu ihnen. »Wir brauchen Turbane, wenn man uns wenigstens lange genug für
Kezankier halten soll, daß unsere Köpfe nicht sofort in Gefahr geraten.« Auch
die anderen waren aufgestanden.
    »Gleich unten am Berg ist ein
Lager«, sagte Conan. »Und soviel ich sehen kann, sind nur Frauen und Kinder
zurückgeblieben.«
    »Dann nichts wie los!«
entgegnete Eldran.
    »Das ist wirklich nichts mehr
für meine alten Knochen«, beschwerte sich Haral und war der erste, der den Berg
hinunterstieg. Die anderen folgten ihm dichtauf.
     
    »… Denn die Zeit unseres
Triumphes ist gekommen!« rief Basrakan mit donnernder Stimme, damit die
ungeheure Zahl der turbantragenden Männer, die sich Schulter an Schulter an den
braunen Hängen des natürlichen Amphitheaters drängten, ihn hören konnte. Ihr
Jubelgebrüll schwemmte über ihn hinweg. »Die Zeit, da die alten Götter
triumphieren, ist gekommen! Das Zeichen der wahren Götter ist mit uns!«
    Er breitete die Arme aus, und so
gewaltig war die Macht, die durch seine Knochen floß, daß er glaubte, fliegen
zu können. Laut betete er, und die Worte hallten von den Bergen wider. Noch nie
hatten so viele an dem Ritual teilgenommen! Nach diesem Tag wird es keine
Zweifler mehr geben, dachte er.
    Sein Blick wanderte flüchtig zu
den zwei nackten Frauen, die an hohen Eisenpfählen baumelten, an die sie mit
Schnüren um die Handgelenke gebunden waren. Und diese Eisenpfähle standen in
der Mitte eines Kreises aus grobbehauenen Granitsäulen. Wie passend, dachte er,
daß die Frau, von der er die Augen des Feuers hatte, das Opfer sein würde, nun,
da die neue Macht in ihm allen offenbart werden sollte. Die beiden wehrten sich
gegen ihre Bande, und eine rief einen Namen, aber er hörte es nicht. Der
Gedanke an die alten Götter erfüllte ihn.
    Die letzte Silbe seiner
Beschwörung hing noch in der Luft, als das Erzittern des Steins unter seinen
Füßen Basrakan verriet, daß das gewaltige Tier kam.
    Die bisher vereinzelten Rufe und
Schreie von den Hängen wurden lauter, und immer mehr stimmten ein. Basrakans
Gesicht schien zu Granit zu werden. Er würde alle, die es wagten, dieses Ritual
zu stören, lebend über einem niedrigen Feuer die Haut abziehen lassen. Er würde
… Da waren Männer im Kreis! Plötzlich verstand er die Rufe.
    »Soldaten! Wir werden
angegriffen!«
     
    Den Umhang eng um sich gezogen,
bahnte Conan sich gebückt, damit seine Größe nicht auffiel, einen Weg durch die
Kezankier; so schnell, daß keiner Zeit für einen zweiten Blick auf ihn bekam.
Brummen und Verwünschungen folgten ihm. Ein nicht sehr sorgfältig gewickelter
Turban bedeckte den größten Teil seines schwarzen Haares, und sein Gesicht war
mit Ruß und Fett von einem Kochtopf beschmiert, aber er war froh, daß die
Männer nur sahen, was sie zu sehen erwarteten, egal, was ihre Augen aufnahmen.
Der breite Ring von Granitsäulen war nur noch wenige Schritte entfernt. Conan
hielt den Kopf gesenkt, aber sein Blick ruhte auf den beiden Frauen. Ein paar
Augenblicke noch, dachte er.
    Von den Massen an den Hängen kam
ein lauter werdendes Murmeln. Weit unten am Berg rief jemand, und andere gaben
den Ruf weiter, bis immer mehr einstimmten. Der Cimmerier hatte gar nicht zu
erwarten gehofft, daß er so lange unentdeckt bleiben würde. Er mußte jetzt
schnell handeln, ehe die Männer an den Hängen etwas unternahmen. Er umklammerte
den Schwertgriff, riß sich mit der anderen Hand den Turban vom Kopf, sprang zu
dem Säulenkreis und über die niedrige Granitmauer, auf der er stand.
    Als er zwischen zwei der
grobbehauenen Säulen hindurchkam, verstand er erst, was gebrüllt wurde.
»Soldaten! Wir werden angegriffen! Soldaten!« Immer und immer wieder aus
unzähligen Kehlen. Fyrdan, dachte Conan erleichtert. Vielleicht schafften sie
es doch!
    Und dann rannte er mit blanker
Klinge über den Boden aus Granitblöcken. Der Rotgewandete, dessen geteilter
Bart vor Wut zitterte, brüllte ihn auf einem Tunneleingang stehend an, der tief
in den Berg führte. Conan achtete nicht auf ihn. Er raste zu den schwarzen
Eisenpfählen. Tränen quollen aus Tamiras Augen, als sie ihn sah.
    »Ich wußte, daß du kommen
würdest!« Sie lachte und weinte gleichzeitig. »Ich wußte, daß du kommen
würdest!«
    Schnell durchtrennte Conan die
Lederschnüre an ihren Handgelenken. Als sie herabfiel, fing
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