Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
sich um, um zu fliehen. Mit knirschendem Lachen warf der König sein Schwert hoch, fing den Griff von der anderen Seite auf und schleuderte die Waffe wie einen Wurfspeer. Die Spitze drang schmetternd durch den schweren Rückenharnisch. Baraccus stürzte langgestreckt zu Boden. Das Schwert ragte wie ein Pfeilschaft aus seinem Rücken, und er rührte sich nicht mehr.
    Conan entspannte sich ein wenig, nachdem seine Feinde tot oder bewußtlos um ihn herumlagen. Da ließ ihn eine Stimme in Erwartung eines weiteren Angriffs herumwirbeln.
    Ein fetter Mann stand an der Hintertür und rang die feisten Hände. »Ihr Götter! Wie sieht meine schöne Stube aus?« jammerte er. »Blut, wo man hinschaut! Die Bänke und Tische zerbrochen!«
    Mit zwei Schritten war Conan bei dem Wirt und drückte die Dolchspitze an sein wabbelndes Mehrfachkinn. »Du hattest deine Hand im Spiel, jaulender Hund!« brüllte er. »Ohne deine Hilfe hätten sie mir diesen Hinterhalt nicht stellen können!«
    »Gnade, Eure Lordschaft! Sie drohten, mir die Kehle durchzuschneiden, falls ich mich geweigert hätte mitzumachen. Aber das wäre fast erträglicher gewesen als das hier! Sie haben versprochen, daß es schnell und lautlos abgehen würde.«
    Conan schlug dem Wirt so heftig ins Gesicht, daß er gegen den Türpfosten geschmissen wurde. Taumelnd hielt er sich fest, während Blut aus seiner aufgebissenen Lippe über das Kinn sickerte.
    »Das reicht!« knurrte Conan, dessen Grimm nachließ. »Du kannst froh sein, wenn ich dir die Haut nicht Zoll um Zoll abziehe!«
    »J-ja, Eure Lordschaft.« Furchtgeschüttelt fing der Mann zu weinen an.
    »Hör zu heulen auf und hol mir lieber einen Krug Wein, ehe ich dir den Schädel spalte! Und zwar vom besten! Ich brauche auch ein paar saubere Fetzen, um mir die Schrammen zu verbinden.«
    Als der völlig eingeschüchterte und angstbebende Wirt davoneilte, ließ Conan sich müde auf eine Bank fallen. Das hübsche Mädchen fiel ihm ein, das ihn in diese Falle gelockt hatte. Wo war sie?
    Auf zitternden Beinen kehrte der Wirt mit einer Kanne und einem Zinnkrug zurück. Fluchend riß Conan ihm in seiner Ungeduld die Kanne aus der Hand und drückte sie an seine trockenen Lippen. Ohne sie abzusetzen, leerte er sie vor den Augen des staunenden Wirtes, dann gab er sie ihm zurück, wischte sich die Lippen am blutigen Ärmel ab und richtete die eisblauen Augen auf den Mann.
    »Ein solcher Kampf trocknet die Gurgel aus«, erklärte er ihm. »Und jetzt sag mir: wo ist das Mädchen, das bei diesen Halunken war, ehe ich hierherkam?«
    Der feiste Wirt, der vor Angst fast grün war, schüttelte den Kopf. »Edler Lord, ich sah sie gestern zum erstenmal, als sie fremdländisch gekleidet hier ankam. Sie wechselte ihr Gewand in der Stube, die sie sich oben im ersten Stock nahm. Mehr weiß ich nicht, weder ihren Namen, noch sonst etwas.«
    Conan stand auf. Die Wunden, die einem anderen schwer zu schaffen gemacht hätten, behinderten ihn nur wenig. Er zog sein Schwert aus Baraccus' Leiche und donnerte: »Führ mich sofort in ihre Stube. Und sollte das eine neue Falle sein, schicke ich dich im gleichen Augenblick in die Hölle, wo deine Seele langsam verrotten wird.«
    Mit schlotternden Knien stieg der fettschwabbelnde Wirt dem Cimmerier voraus die schmale Stiege hoch. Der König blickte wachsam um sich. Ihm entging nicht der dunkelste Winkel. Im Obergeschoß blieb der Wirt vor einer Tür stehen und wählte einen Schlüssel von dem schweren Ring an seinem Gürtel. Er schloß die Tür auf und öffnete sie weit, um den angespannten Barbaren zu beruhigen.
    In dem schmalen Raum war kein Platz für einen Hinterhalt, das sah Conan auf den ersten Blick. Hier war nur Platz für ein Bett und ein kleines Tischchen. Auf dem Bett lag ein grünes Seidengewand, eine Schärpe aus Goldstoff, ein Turban mit einer Smaragdbrosche und ein Gesichtsschleier. Verblüfft blieb der Cimmerier stehen. Das war zweifellos die Kleidung einer hyrkanischen Edelfrau aus dem mächtigen und immer noch wachsenden Königreich Turan – vielleicht aus Akif, Shahpur oder der Hauptstadt Aghrapur.
    Sehr nachdenklich und mit gerunzelter Stirn verließ Conan diese Stube, die ihm ein neues Rätsel aufgegeben hatte.
     
    Mit dem Schwert in der Hand trat Conan wachsam aus der Schenke auf die Straße. Sein Gang war durch die Wunden ein wenig steif, und seine Seite schmerzte von dem Dolchstoß, trotzdem konnte er sich noch geschmeidig auf sein wartendes Pferd schwingen.
    Er wußte noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher