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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger
Autoren: Robert E. Howard
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Heulen. Kreischend rannten mehrere hundert nackte Krieger mit Äxten in der Hand aus dem Wald zum Osttor. Sie waren noch etwa fünfhundert Fuß davon entfernt, als eine Pfeilsalve von der Brustwehr der Palisaden ungeheure Lücken in den Reihen der Pikten schlug und die Überlebenden in die Flucht jagte. Die Männer in den Kanus paddelten hastig zur Flußpalisade, aber auch sie traf ein Hagel der drei Fuß langen Pfeile und eine Salve aus den kleinen Wurfmaschinen auf den Türmen an dieser Palisadenseite. Steine und größere Baumstammstücke flogen durch die Luft. Sie zersplitterten und versenkten sechs Kanus und alle Mann, die darin gesessen hatten. Ein vielstimmiger Triumphschrei erhob sich von den Palisaden und wurde von einem wilden Geheul der Pikten aus allen Richtungen beantwortet.
    »Sollen wir versuchen durchzubrechen?« fragte Balthus und zitterte vor Eifer.
    Conan schüttelte den Kopf. Er bot ein düsteres Bild mit den über der Brust verschränkten Armen und dem gesenkten Kopf.
    »Das Fort ist nicht mehr zu retten. Die Pikten sind vom Blutrausch besessen und werden keine Ruhe geben, bis alle im Fort tot sind. Und es sind ihrer zu viele, als daß die Soldaten sie alle töten könnten. Selbst wenn es uns gelingen würde, uns zum Fort durchzukämpfen, könnten wir nichts anderes tun, als mit Valannus zu sterben.«
    »Soll das heißen, daß wir gar nichts unternehmen können, als unsere eigene Haut zu retten?«
    »Das soll es nicht. Wir müssen sogar etwas tun, nämlich die Siedler warnen! Weißt du, weshalb die Pikten nicht versuchen, das Fort mit brennenden Pfeilen in Brand zu stecken? Weil sie nicht möchten, daß die Flammen die Leute im Osten warnen. Sie beabsichtigen, alle im Fort niederzumachen und dann weiter gegen Osten vorzudringen, ehe jemand erfahren hat, daß das Fort gefallen ist. Wenn wir nichts dagegen unternehmen, gelingt es ihnen möglicherweise, den Donnerfluß zu überqueren und Velitrium einzunehmen, ehe jemand auch nur etwas ahnt. Zumindest aber werden sie alle zwischen dem Fort und dem Donnerfluß niedermetzeln.
    Wir konnten das Fort nicht mehr warnen, und ich sehe jetzt, daß es auch nichts genutzt hätte, denn es ist mit den paar Soldaten nicht ausreichend bemannt. Noch ein paar Sturmangriffe, und die Pikten sind über die Palisaden und brechen das Tor ein. Aber wir können dafür sorgen, daß die Siedler sich nach Velitrium auf den Weg machen. Komm! Wir sind glücklicherweise außerhalb des Kordons, den sie um das Fort gezogen haben, und wir werden ihm auch nicht zu nahe kommen.«
    Sie machten sich in einem weiten Bogen um das Fort auf den Weg. Das An- und Abschwellen der wilden Schreie, die Angriff und Abwehr begleiteten, hörten sie noch lange. Die Männer im Fort gaben ihr Bestes, aber das Heulen und Kreischen der Pikten ließ an Wildheit nicht nach, und es war ihnen zu entnehmen, daß sie von ihrem endgültigen Sieg überzeugt waren.
    Ehe Balthus überhaupt wußte, daß sie ihr nahe waren, kamen sie schon auf die Straße gen Osten.
    »Und jetzt lauf!« brummte Conan. Balthus biß die Zähne zusammen. Bis Velitrium waren es neunzehn Meilen und zum Schädelbach, hinter dem das besiedelte Gebiet begann, gute fünf. Der Tauraner hatte das Gefühl, als kämpften und liefen sie schon seit endlosen Tagen. Aber die Aufregung, die sein Blut wallen ließ, verlieh ihm ungeahnte Ausdauer und neue Kraft.
    Reißer rannte mit der Nase dicht am Boden vor ihnen her. Plötzlich knurrte er leise. Es war der erste Laut, den er von sich gab.
    »Vor uns sind Pikten!« zischte Conan und ließ sich auf ein Knie fallen. Er studierte den Boden im Sternenlicht. Dann schüttelte er den Kopf. »Unmöglich zu erkennen, wie viele es sind, aber vermutlich ist es nur ein kleiner Trupp. Ein paar Hundesöhne, die nicht warten konnten, bis das Fort eingenommen ist. Sie sind vorausgelaufen, um die Siedler in ihren Betten niederzumetzeln. Komm!«
    Kurz darauf sahen sie ein Feuer durch die Bäume und hörten wildes Triumphgeschrei. Die Straße machte hier eine Biegung. Sie verließen sie und rannten durch das Dickicht, um den Weg abzukürzen. Nur ein paar Herzschläge später bot sich ihnen ein greulicher Anblick. Mitten auf der Straße stand ein brennender Ochsenkarren, der mit kümmerlichem Hausrat beladen war. Die Zugtiere lagen mit durchgeschnittenen Kehlen davor, und daneben, ihrer Kleidung beraubt und verstümmelt, ein Mann und eine Frau. Fünf Pikten tanzten hopsend um sie herum und schwenkten blutige Äxte, und
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