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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger
Autoren: Robert E. Howard
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sind, waren von einem Stamm flußabwärts. Zweifellos waren sie unterwegs nach Gwawela, um sich den anderen anzuschließen. Verdammt, wir müssen über den Fluß!«
    Er wandte sich ostwärts und brach einen Weg durch das Dickicht, ohne zu versuchen, ihre Spur oder sich selbst zu verbergen. Balthus folgte ihm. Zum erstenmal spürte er die oberflächlichen Wunden, die die scharfen Zähne des Pikten an Brust und Schulter verursacht hatten. Er zwängte sich durch die Büsche am Ufer, als Conan ihn barsch zurückschob. Und jetzt hörte er ein rhythmisches Platschen. Er spähte durch die Blätter und sah einen Einbaum den Fluß hochkommen. Er war nur mit einem Mann besetzt, der schwer gegen die Strömung paddelte. Er war ein kräftiger Pikte mit einer weißen Reiherfeder in einem kupfernen Stirnband um seine gerade geschnittene Mähne.
    »Das ist einer von Gwawela«, murmelte Conan. »Ein Unterhändler Zogars – das verrät die weiße Feder. Er war zweifellos bei den Stämmen am unteren Fluß und versucht nun rechtzeitig zum Angriff auf das Fort zurückzukehren.«
    Der Einbaum war jetzt etwa in gleicher Höhe mit ihrem Versteck. Vor Schrecken wäre Balthus fast hochgesprungen, als er unmittelbar neben sich die rauhen Kehllaute eines Pikten hörte, doch dann wurde ihm klar, daß Conan dem Paddler in seiner Sprache zugerufen hatte. Der Mann horchte auf, versuchte, mit dem Auge das Buschwerk zu durchdringen, und rief etwas zurück, ehe er erstaunt über den Fluß blickte, sich tief duckte und den Einbaum zum Westufer ruderte. Verständnislos sah Balthus zu, als Conan ihm den Bogen aus der Hand nahm und einen Pfeil an die Sehne legte.
    Der Pikte war nun dicht am Ufer. Er starrte zu den Büschen hoch und rief erneut etwas. Als Antwort sirrte die Sehne, und der Pfeil bohrte sich bis zu den Federn in die breite Brust. Mit einem würgenden Krächzen kippte er zur Seite und rollte in das seichte Wasser. Sofort rannte Conan das Ufer hinunter und watete in den Fluß, um den davontreibenden Einbaum aufzuhalten. Balthus stolperte ihm nach und kletterte leicht benommen in das kleine Wasserfahrzeug. Conan setzte sich ebenfalls, griff nach dem Paddel, und schon schoß der Einbaum dem Ostufer entgegen. Bewundernd, aber nicht ganz ohne Neid, beobachtete Balthus das geschmeidige Muskelspiel unter der sonnengebräunten Haut. Der Cimmerier schien einfach keine Erschöpfung zu kennen.
    »Was habt Ihr zu dem Pikten gesagt?« fragte der Tauraner.
    »Daß er Schutz am Ufer suchen sollte, weil ein weißer Waldläufer einen Pfeil auf ihn angelegt hat.«
    »Das war unfair!« entrüstete sich Balthus. »Er glaubte, ein Freund warnte ihn. Ihr habt einen Pikten nachgeahmt ...«
    »Wir brauchten sein Kanu«, brummte Conan, ohne im Paddeln innezuhalten. »Nur so konnte ich ihn ans Ufer locken. Was glaubst du, ist schlimmer: einen Pikten hereinzulegen, der uns mit Freuden lebendigen Leibes die Haut abgezogen hätte, oder die Männer drüber am Ostufer im Stich zu lassen, deren Leben davon abhängt, daß wir den Fluß überqueren?«
    Balthus dachte eine Weile über diese Gewissensfrage nach, dann zuckte er die Schultern und murmelte nur: »Wie weit ist es bist zum Fort?«
    Conan deutete auf einen Bach, der etwa eine Viertel Meile weiter unten aus dem Osten in den Schwarzen Fluß mündete.
    »Das ist der Südbach. Von seiner Mündung sind es zehn Meilen zum Fort. Er bildet die Südgrenze Conajoharas. Er fließt meilenweit durch Marschgebiet, von dem aus kein Überfall zu befürchten ist. Neun Meilen oberhalb des Forts bildet der Nordbach die andere Grenze. Auch um ihn herum sind fast unpassierbare Sümpfe. Deshalb kann ein Angriff nur vom Westen, über den Schwarzen Fluß kommen. Conajohara ist wie ein Speer, dessen neunzehn Meilen breite Spitze in die Piktische Wildnis hineinragt.«
    »Warum bleiben wir nicht im Einbaum und fahren im Wasser zum Fort?«
    »Weil wir zu Fuß schneller vorankommen, wenn wir die Strömung bedenken, gegen die wir ankämpfen müßten. Außerdem liegt Gwawela südlich des Forts – wenn die Pikten den Fluß überqueren, würden wir geradewegs auf sie stoßen.«
    Es begann zu dämmern, als sie das Ostufer hochkletterten. Ohne Rast eilte Conan mit einem Tempo nordwärts weiter, das Balthus kaum mitzuhalten vermochte.
    »Valannus wollte, daß auch an der Mündung des Nord- und Südbachs Forts errichtet würden«, sagte der Cimmerier. »Dann hätte der Fluß ständig patrouilliert werden können. Aber die Regierung war dagegen.« Er
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