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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger
Autoren: Robert E. Howard
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einer obendrein das blutverschmierte Gewand der Frau.
    Bei diesem Bild schoben sich rote Schleier vor Balthus' Augen. Er hob den Bogen und zielte auf den hüpfenden Pikten mit dem Gewand, der sich schwarz gegen das Feuer abhob. Mitten im Siegestanz stürzte der Bursche mit dem Pfeil durchs Herz tot zu Boden. Und dann hatten die beiden Weißen und der Hund die überraschten Pikten erreicht. Conan regte lediglich seine übliche Kampfeslust an und die alte Erbfeindschaft zwischen seiner Rasse und den Pikten, während Balthus vor grimmiger Wut raste.
    Dem ersten Pikten spaltete er mit einem wilden Hieb der Streitaxt den bemalten Schädel, dann sprang er über die gefallene Leiche, um sich auf die anderen zu stürzen. Aber Conan hatte bereits einen der beiden getötet, auf die er es abgesehen gehabt hatte. Während der Tauraner noch sprang und die Axt erneut hob, fiel auch der zweite unter der Breitaxt des Cimmeriers. Balthus wollte sich dem letzten Pikten zuwenden, doch von ihm erhob sich Reißer, nachdem er ihm die Kehle durchgebissen hatte.
    Balthus schwieg, als er auf das Siedlerpaar neben dem brennenden Wagen hinabschaute. Beide waren noch sehr jung gewesen. Das mädchenhafte Gesicht der jungen Frau, das die Pikten absichtlich oder zufällig nicht verunstaltet hatten, war trotz der grauenvollen Schmerzen, die es noch im Tode zeichneten, von anmutiger Schönheit. Aber ihr graziler junger Körper wies unzählige Dolchstiche auf. Balthus schluckte. Die Tragödie drohte ihn zu übermannen. Er hätte sich am liebsten auf den Boden geworfen und mit den Fäusten darauf eingeschlagen.
    »Ein junges Paar, das hier sein Glück suchte«, brummte Conan, während er ohne Gefühlsregung sein Schwert abwischte. »Sie waren auf dem Weg zum Fort, als die Pikten sie überfielen. Vielleicht wollte der Junge dort Soldat werden, oder sich irgendwo hier ansiedeln. So wird es zweifellos jedem auf dieser Seite des Donnerflusses ergehen, wenn wir nicht dafür sorgen, daß alle sich sofort in Velitrium in Sicherheit bringen.«
    Balthus Knie zitterten, als er Conan folgte. Die langen Schritte des Cimmeriers dagegen verrieten keine Schwäche. Es war eine Artverwandtschaft zwischen ihm und dem großen grauen Hund, der neben ihm herlief. Reißer hatte den Kopf nun erhoben und knurrte nicht mehr. Der Weg vor ihnen war frei. Das Gebrüll am Fluß klang nur noch schwach an ihr Ohr, aber Balthus war ziemlich sicher, daß das Fort noch nicht gefallen war. Plötzlich blieb Conan fluchend stehen.
    Er deutete auf einen Pfad, der von der Straße in Richtung Norden führte. Es war ein alter Pfad, der teilweise überwuchert war. Aber dieser neue Pflanzenbewuchs war niedergedrückt. Das sagte Balthus mehr sein Gefühl als seine Augen. Conan schien jedoch Katzenaugen zu haben, denn er sah die Spur ganz deutlich. Er zeigte dem Tauraner, wo Wagenräder von der Straße abgebogen und auf dem Waldboden des Pfades tief eingesunken waren.
    »Siedler, die sich Salz holen wollen!« brummte er. »Die Lagerstätten sind am Rand der Marschen, etwa neun Meilen von hier. Verdammt! Der Weg wird ihnen abgeschnitten und sie bis auf den letzten Mann niedergemetzelt werden. Hör zu! Einer genügt, um die Siedler entlang der Straße zu warnen. Lauf du voraus, weck sie auf und sorg dafür, daß sie sogleich nach Velitrium aufbrechen. Ich kümmere mich um die Männer, die Salz holen. Zweifellos übernachten sie bei den Lagerstätten. Wir werden nicht auf der Straße zurückkehren, sondern uns quer durch den Wald schlagen.«
    Ohne ein weiteres Wort bog Conan von der Straße ab und folgte den Radspuren. Balthus blickte ihm noch kurz nach, dann rannte er auf der Straße weiter. Der Hund war bei ihm geblieben und lief neben ihm her. Er war noch nicht weit gekommen, als Reißer plötzlich wild knurrte. Balthus wirbelte herum und blickte den Weg zurück, den er gekommen war. Erschrocken sah er ein gespenstisches Glühen im Wald verschwinden, etwa dort, wo Conan jetzt sein mußte. Reißer knurrte noch drohender, seine Nackenhaare stellten sich auf, und seine Augen brannten wie grüne Feuer. Balthus erinnerte sich an die schreckliche Erscheinung, die sich des Kaufmann Tiberias' Kopf geholt hatte, und er zögerte. Das schreckliche Wesen mußte hinter Conan her sein. Aber der riesenhafte Cimmerier hatte mehr als einmal bewiesen, daß er sehr wohl auf sich selbst aufpassen konnte, und Balthus fühlte sich auch den Siedlern gegenüber verpflichtet, die ahnungslos im Ansturm des blutigen
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