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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger
Autoren: Robert E. Howard
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stampfte heftig auf und fluchte.
    »Warum können Männer mich nicht leben lassen wie ihre männlichen Kameraden?«
    »Das dürfte ja offensichtlich sein!« Wieder brannten seine Augen bewundernd auf ihr. »Aber es war klug von dir zu fliehen. Die Stygier hätten dir lebenden Leibes die Haut abziehen lassen. Der Bruder des Offiziers folgte dir, zweifellos schneller als du dachtest. Er war gar nicht weit hinter dir, als ich ihn einholte. Und sein Pferd war schneller als deines. Noch ein paar Meilen, und er hätte dich erwischt und dir die Kehle durchgeschnitten.«
    »Und?« fragte sie.
    »Und was?«
    »Was ist mit dem Stygier?«
    »Na, was glaubst du wohl?« entgegnete er ungeduldig. »Ich habe ihn natürlich getötet und den Geiern zum Fraß überlassen. Das hielt mich allerdings auf, und ich hätte fast deine Spur verloren, als du durch das felsige Vorgebirge geritten bist – sonst hätte ich dich schon längst eingeholt.«
    »Und jetzt bildest du dir wohl ein, du könntest mich zu Zarallos Lager zurückschleppen?« erkundigte sie sich höhnisch.
    »Du redest daher wie eine Närrin«, knurrte Conan. »Komm, leg dein Wildkatzenbenehmen bei mir ab. Ich bin nicht wie dieser Stygier, den du erdolcht hast, und das weißt du auch.«
    »Ja, ein Vagabund bist du mit leeren Taschen.«
    Er lachte herzhaft. »Und was bist du? Du hast ja nicht einmal ein Kupferstück, daß du dir einen Flicken für deine durchgescheuerte Hose kaufen könntest. Deine Verachtung täuscht mich nicht. Du weißt, daß ich größere Schiffe und mehr Männer befehligt habe als du in deinem ganzen Leben. Und daß meine Taschen leer sind – nun, das sind sie bei einem echten Abenteurer fast immer. Ich habe in den großen Seehäfen genug Gold gelassen, um eine Galeone zu füllen. Auch das dürfte dir bekannt sein!«
    »Und wo sind jetzt deine feinen Schiffe und die kühnen Männer, die du befehligt hast?« fragte sie spöttisch.
    »Zum größten Teil auf dem Meeresgrund«, antwortete er grinsend. »Die Zingarier versenkten mein letztes Schiff an der Küste Shems – deshalb schloß ich mich Zarallos Freien Getreuen an. Aber als wir zur Grenze von Darfar marschierten, sah ich, daß das kein Leben für mich war. Niedriger Sold, saurer Wein – ganz abgesehen davon, daß ich mir nichts aus schwarzen Frauen mache. Und nur sie kamen in unser Lager in Sukhmet – mit Ringen in der Nase und zugefeilten Zähnen – pah! Warum hast du dich eigentlich Zarallo angeschlossen? Vom Meer nach Sukhmet ist ein weiter Weg.«
    »Der Rote Ortho wollte mich zu seiner Konkubine machen«, antwortete sie mürrisch. »Ich sprang eines Nachts über Bord und schwamm an Land, als wir in Küstennähe ankerten – unweit von Zabhela an der Küste Kushs war es. Dort erzählte ein shemitischer Kaufmann, daß Zarallo mit seinen Freien Getreuen südwärts gekommen war, um die darfarische Grenze zu bewachen. Was hätte sich mir besseres bieten können? Ich nahm die nächste ostwärts ziehende Karawane und erreichte schließlich Sukhmet.«
    »Es war reiner Wahnsinn, daß du südwärts geflohen bist«, bemerkte Conan. »Aber andererseits auch klug, denn Zarallos Patrouillen kamen überhaupt nicht auf den Gedanken, dich in dieser Richtung zu suchen. Nur der Bruder des von dir Getöteten stieß zufällig auf deine Fährte.«
    »Und was hast du jetzt vor?« erkundigte sie sich.
    »Nun, wir sollten uns westwärts halten«, meinte er. »So weit südlich war ich bereits, doch so weit östlich noch nicht. Wenn wir gen Westen reiten, erreichen wir in ein paar Tagen die offene Savanne, wo die Herden der Schwarzen weiden. Ich habe Freunde dort. Dann können wir zur Küste weiterreiten und zusehen, daß wir ein Schiff finden. Mir hängt der Dschungel zum Hals heraus.«
    »Dann mach dich nur auf den Weg«, riet sie ihm. »Ich habe andere Pläne.«
    »Sei nicht töricht!« Seine Stimme klang zum erstenmal leicht gereizt. »Du kannst schließlich nicht ewig weiter durch diesen Wald irren.«
    »Das kann ich sehr wohl, wenn es mir Spaß macht.«
    »Du hast doch etwas im Sinn!«
    »Und wenn schon, es geht dich nichts an!« fauchte sie.
    »O doch«, widersprach er. »Bildest du dir vielleicht ein, ich reite jetzt allein weiter, nachdem ich dir so weit gefolgt bin? Sei vernünftig, Mädchen, ich habe doch keine bösen Absichten.«
    Er machte einen Schritt auf sie zu, da sprang sie zurück und zog ihr Schwert.
    »Zurück, Barbarenhund! Oder ich spieß dich auf wie ein Schwein!«
    Zögernd blieb er stehen und
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