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Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Conan-Saga 13 - Conan der Krieger

Titel: Conan-Saga 13 - Conan der Krieger
Autoren: Robert E. Howard
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sagte: »Möchtest du, daß ich dir das Spielzeug wegnehme und dich damit versohle?«
    »Worte! Angeberei!« spottete sie. Ihre kühnen Augen funkelten wie Sonnenschein auf blauem Wasser.
    Er wußte, daß es tatsächlich nicht viel mehr war, denn keinem Mann würde es mit bloßen Händen gelingen, Valerie von der Roten Bruderschaft zu entwaffnen. Er runzelte die Stirn. Ein Chaos von Gefühlen tobte in ihm. Er war wütend, und doch amüsierte er sich über ihre Haltung und bewunderte ihren Kampfgeist. Heiß floß ihm das Blut durch die Adern. Es drängte ihn danach, das Mädchen in die Arme zu schließen, sie heftig an sich zu drücken, aber andererseits wollte er ihr auch nicht weh tun. Er schwankte zwischen dem Verlangen, sie wild zu schütteln, um sie zur Vernunft zu bringen, und dem, sie zärtlich zu liebkosen. Aber er wußte auch, wenn er ihr zu nahe käme, würde ihr Schwert sich in sein Herz bohren. Zu viele Männer hatte er Valerie in Grenzscharmützeln und Tavernenraufereien töten sehen, als daß er sie unterschätzt hätte. Er wußte, daß sie schnell und wild wie eine Tigerin war. Natürlich könnte er sein Breitschwert ziehen und sie entwaffnen, indem er ihr die Klinge aus der Hand schlug, aber allein schon der Gedanke, mit dem Schwert gegen eine Frau vorzugehen, selbst wenn er nicht die Absicht hatte, sie zu verwunden, widerstrebte ihm zutiefst.
    »Verdammt, Mädchen!« fluchte er hilflos. »Ich werde dir ...«
    Er wollte auf sie losstürmen, denn seine wütende Leidenschaft ließ ihn alle Vorsicht vergessen, da machte sie sich zum tödlichen Stoß bereit. Doch etwas Überraschendes bereitete dieser gleichzeitig lächerlichen und durchaus gefährlichen Szene eine jähes Ende.
    »Was ist das?«
    Valerie stieß es hervor, aber beide zuckten gleichzeitig zusammen, und Conan wirbelte wie eine Raubkatze herum. Das mächtige Schwert in seiner Hand blitzte. Ein panikerfülltes Wiehern war zu hören – und gleich darauf durch Mark und Bein dringende Todesschreie. Es waren ihre Pferde! Und mit diesen Schreien vernahmen die beiden Lauschenden das Knacken und Bersten von Knochen.
    »Löwen haben unsere Pferde angefallen!« rief Valerie.
    »Von wegen Löwen!« schnaubte Conan mit funkelnden Augen. »Hast du vielleicht einen Löwen brüllen hören? Ich nicht! Und hör doch nur, wie die Knochen zermalmt werden – nicht einmal ein Löwe könnte so viel Lärm machen, wenn er ein Pferd tötet.«
    Er rannte die natürliche Rampe hinunter, und Valerie folgte ihm. Die Witterung eines Abenteuers ließ sie beide ihre persönliche Auseinandersetzung vergessen. Die Schreie verstummten, während sie durch das grüne Laubwerk um den Felsen tauchten.
    »Ich sah dein Pferd neben dem Teich angebunden«, sagte Conan und eilte dabei fast lautlos weiter, so daß sie sich nun nicht mehr wunderte, wie er sie auf dem Sims hatte überraschen können. »Ich band meines gleich dazu und folgte den Spuren deiner Stiefel. Vorsichtig, jetzt!«
    Das Blätterdach lag nun über ihnen. Sie starrten hinunter in das jadegrüne Dämmerlicht. Die Stämme der mächtigen, kaum hundert Meter entfernten Bäume wirkten verschwommen und gespenstisch.
    »Die Pferde müßten hinter dem Dickicht dort drüben sein«, flüsterte Conan. »Horch!«
    Valerie hatte bereits gehört, worauf er sie aufmerksam machen wollte. Ein eisiger Schauder lief ihr über den Rücken, und so legte sie unwillkürlich und unbewußt schutzsuchend die Hand auf den muskulösen Arm des Cimmeriers. Unverkennbar hörten sie hinter dem Dickicht das Bersten von Knochen, das Reißen von Fleisch und lautes Kauen und Schmatzen.
    »Fressende Löwen machen andere Geräusche«, flüsterte Conan. »Irgend etwas verschlingt unsere Pferde, aber kein Löwe – Crom!«
    Das Reißen und Kauen verstummte plötzlich. Conan fluchte leise. Ein Wind war aufgekommen und trug ihre Witterung geradewegs zu dem Dickicht, hinter dem der Pferdefresser verborgen war.
    »Da kommt es!« murmelte Conan und hob sein Schwert.
    Das Dickicht erbebte und krachte. Valerie klammerte sich noch heftiger an Conans Arm. Zwar kannte sie sich im Dschungel nicht aus, aber sie wußte, daß kein bekanntes Tier das Unterholz so erschüttern konnte.
    »Es muß groß wie ein Elefant sein«, flüsterte Conan und sprach aus, was auch sie dachte. »Was, zum Teufel ...« Verblüfft hielt er inne.
    Der Schädel eines Alptraumungeheuers schob sich durch das Dickicht. Weit geöffnete Kiefer entblößten Reihen geifernder, gelber Hauer. Über
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