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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter
Autoren: L. Sprague de Camp
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nähten, sammelten die Männer harziges Holz, das sie zu Stapeln schichteten und anzündeten. Die teerähnliche Flüssigkeit, die davon heraussickerte, fingen sie in Gefäßen unter den Stapeln ein. Tag und Nacht arbeiteten sie, und wenn es zu dunkel wurde, leuchteten die Jungen aus dem Kral mit Fackeln.
     
    Dann kam der Tag des Aufbruchs. Die Freibeuter taumelten vor Erschöpfung – oder weil sie zuviel Bananenwein getrunken hatten (manche auch aus beiden Gründen). Aber jedenfalls würde die Tagedieb bereit sein, mit der Morgenbrise auszulaufen.
    Die ganze lange Nacht hindurch beförderte eine menschliche Kette von Jumas Leuten Versorgungsgüter durch den dunklen Dschungel zur Tagedieb : Fässer mit Wasser, Körbe mit dauerhaften Hirsefladen, Kisten voll frischer Früchte, geräucherte Schweinehälften, Tonnen mit Jamswurzeln und anderem Gemüse, genug von allem, daß es für eine Reise zur anderen Seite der Welt gereicht hätte.
    Als der Himmel im Osten graute, verabschiedete sich Conan von Juma. Vor langer Zeit hatten sie Seite an Seite als Söldner in König Yildiz' Legionen gekämpft, waren durch den Schnee des weglosen Talakmagebirges geritten und gestapft, hatten der brüllenden Horde schrägäugiger kleiner Krieger in ihrer phantastischen Rüstung aus lackiertem Leder gezeigt, was in ihnen steckte, und das wandelnde Steinidol im verborgenen Tal von Meru, der ›Schale der Götter‹, zu Fall gebracht. Und nun hatten sie zum letztenmal Seite an Seite im schwülen Dschungel von Kush gekämpft.
    Stumm, grinsend, aber heimliche Rührung zurückhaltend, schüttelten sie einander heftig die Hände. Sie fanden keine Abschiedsworte, denn irgendwie ahnten beide, daß sie sich in diesem Leben nicht mehr wiedersehen würden.
    Die Tagedieb hißte die Segel, die sich in der Meeresbrise aufblähten. Die schwarzen Krieger mit ihren Frauen und nackten Kindern winkten am Ufer Lebewohl. Die Karracke nahm Fahrt auf mit Kurs Zingara.
     

18. Ein Königreich in der Schwebe
    18
     
    EIN KÖNIGREICH IN DER SCHWEBE
     
     
    Bei Sonnenuntergang näherte die Tagedieb sich dem Hafen von Kordava. Als die Sterne aufgingen, schob sich eine dicke Wolkendecke über den Himmel.
    Nur wenige Augen bemerkten die schlanke Karracke, als sie fast lautlos in die Bucht glitt und an einem kaum benutzten Ankerplatz am äußersten Ende des Piers anlegte. Conan hielt es für angebracht, die Stadt so unauffällig wie möglich zu betreten, da er nicht wußte, ob Herzog Villagro inzwischen die Macht ergriffen hatte, und keine Ahnung hatte, wie lange Zarono und Thoth-Amon sich schon hier befanden. Daß sie vor ihnen angekommen waren, bestätigte sich, als Zeltran Conan auf den Arm tupfte und deutete.
    »Zaronos Albatros! « zischte der Erste Offizier. »Kapitän, mir deucht, wir könnten jetzt sie in Flammen setzen, da niemand an Bord zu sein scheint ...«
    Conan grinste in der Düsternis. »Beherrsch dich, alter Hitzkopf!« brummte er. »Wer will denn diesmal überstürzt vorgehen? Nein, es geht um Wichtigeres. Ganz sicher sind unsere Freunde nicht auf dem Schiff, sondern wahrscheinlich in Ferdrugos Palast, wo sie ihre Netze legen, um den alten König einzufangen.«
    Die Prinzessin zupfte ungeduldig an Conans Ärmel. »Laßt uns zum Palast eilen, Kapitän Conan! Eure Männer können später nachkommen. Wir müssen meinen Vater sofort warnen, ehe diese Verräter, Villagro und Zarono ...«
     

     
    »Eile mit Weile«, mahnte Conan grinsend. »Nicht so hastig, Mädchen. Ich habe gelernt, nicht in eine mögliche Falle zu laufen, wenn es sich irgendwie vermeiden läßt. Der Rebellenherzog und dieser Zauberer Thoth-Amon haben vielleicht bereits die Macht ergriffen. Direkt in den Palast zu laufen, wäre das gleiche wie einer Spinne ins Netz zu gehen. Nein, ich habe zuerst etwas anderes vor ...«
    »Was denn?« wollte das Mädchen wissen.
    Conan lächelte grimmig. »Wir besuchen den einen Ort in Kordava, an dem ich bestimmt geschützt bin: die Neun blanken Schwerter .«
    »Die Neun blanken Schwerter? « wiederholte sie verwirrt.
    »Nun, die Taverne ist zwar nicht gerade ein geeigneter Ort für eine Lady wie Euch, aber für unsere Zwecke doch genau das Richtige. Habt Vertrauen zu mir, Mädchen. Zeltran, ich nehme zehn Mann mit. Sorg für Umhänge und Laternen und sieh zu, daß sich alle gut bewaffnen.«
     
    Die Straßen waren so still wie in einer Gräberstadt. Sigurd, abergläubisch wie alle Seeleute, schauderte, während er an Conans Seite durch Regenlachen
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