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Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter

Titel: Conan-Saga 12 - Conan der Freibeuter
Autoren: L. Sprague de Camp
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viel länger, als wir glauben. Nun, da sein Geist nicht mehr durch stygischen Zauber verwirrt ist, sieht er zehn Jahre jünger aus und führt seine königlichen Pflichten wieder wie ein echter Monarch aus. Als erstes widerrief er diese Wahnsinnsproklamation. Er habe nicht vor, abzudanken, sagte er, und schon gar nicht, Chabela an Thoth-Amon zu verehelichen.
    Was Chabela betrifft – gewiß, ich mag sie, vielleicht liebe ich sie sogar auf väterliche Weise. Unter uns gesagt, vielleicht hätte ich sogar ihr Angebot angenommen, wenn man mir nicht eine kleine Kostprobe von meinem zukünftigen Geschick geboten hätte.«
    »Was meinst du damit?«
    »Es war während der Tage nach dem Kampf im Thronsaal, als meine Wunden heilten. Ich speiste mehrmals mit dem König und seiner Tochter. Chabela sprach kaum von etwas anderem als von ihren Plänen, wie sie mich ändern würde. Meine Art, zu sprechen, mich zu kleiden, meine Tischmanieren, meine Vorstellung von Vergnügen – all das müßte anders werden. Ich sollte der perfekte zingaranische Edelmann werden, der ein parfümiertes Spitzentuch vor der Nase schwenkt, während er zusieht, wie das königliche Ballett sich verrenkt.
    Ich mag ja vielleicht nicht so klug sein wie Godrigo, des Königs Lieblingsphilosoph, aber ich weiß, was mir gefällt. Nein, Sigurd, ich werde mir eines Tages schon noch einen Thron erobern, wenn es Crom gefällt – mit meinem Schwert höchstwahrscheinlich. Als Brautgabe kann ich darauf verzichten!
    Ferdrugo war so großzügig, mir die Kobrakrone zu überlassen, und ich legte sie bei Julio, dem Goldschmied, gut an. Daher die neue Takelung, die Schiffsausstattung und Ausstaffierung für uns alle.« Conan grinste. »Da bin ich noch nicht mal vierzig und fange schon an, aufs Geld zu sehen. Ich gehe lieber wieder meinem Geschäft als Freibeuter nach, ehe es zu spät ist und ich mich in einen feisten Geizkragen verwandle.
    Königreiche zu retten, ist nicht die richtige Arbeit für ehrliche Gauner wie uns, und zweifellos gibt es unzählige dickbäuchige Kauffahrer zwischen Argos und Shem, die nur darauf warten, von uns überfallen zu werden. Also, hör auf, mir Vorwürfe zu machen, daß ich einem unreifen Mädchen einen Korb gab. Kümmern wir uns lieber um unsere Fahrt. Sieh dir die Karten in meiner Kabine an.« Er hob die Stimme: »Zeltran! In die Kabine, wenn ich bitten darf!«
    Conan stapfte davon. Einen Moment blickte der Rotbärtige ihm offenen Mundes nach, dann zuckte er die Schultern und folgte seinem Kapitän und Freund.
    »Bei Llyrs grünem Bart und Thors Hammer!« stöhnte er. »Cimmerier haben ihren eigenen Kopf!«
    Die Takelung knarrte, die Bugwelle rauschte, und die Möwen kreischten, als die Tagedieb südwärts segelte, um Conan neuen Abenteuern entgegenzutragen.
     

     

*         ›Die Ruine des Schreckens‹, in CONAN VON CIMMERIEN (Heyne-Buch 06/3206)
    *         ›Die Stadt der Schädel‹, in CONAN, (Heyne-Buch 06/3202)
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