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Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Commander Scott 08 - Der Weltenfresser

Titel: Commander Scott 08 - Der Weltenfresser
Autoren: Gregory Kern
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willst etwas von diesem Nebel ansaugen, Barry?«
    »Nur so können wir ihn testen, Jarl. Während er frißt, können wir vielleicht eine Energiezunahme messen.
    Es ging schnell. Ein großer Behälter aus sehr dickem Glas mit einem Ventil, das ferngesteuert werden konnte, wurde mit bestimmten Konzentraten beschickt und in den Raum zwischen Einstiegsluke und Luftsiegel gestellt.
    Chemile ließ die Mordain langsam auf den Boden herab. Der Nebel schob sich ihnen entgegen, als sei das Schiff eine willkommene Beute.
    »Jetzt, Barry.« Saratow beobachtete das Manöver auf einem Schirm. »Die Schleuse ist ganz mit Nebel gefüllt.«
    »Ab nach oben!« Auf dieses Kommando hin drückte der Riese auf einen Knopf; die Luke schloß sich und schnitt den Nebel von außen ab. Chemile schickte die Mordain hoch in den Himmel, so daß der Luftstrom die Hülle von jedem Nebelrest befreien und reinigen mußte.
    Im Raum machten sich Scott und Luden an die Arbeit.
    Äußerst empfindliche Apparate wurden an den Glasbehälter angeschlossen und maßen das winzige elektrische Potential der Vorgänge im Behälter. Die Proteinmenge enthielt eine ganze genau bekannte Energiequantität. Als sich drinnen der Nebel verdichtete und das Protein sich auflöste, notierte sich Luden gewisse Werte und ließ einige Tests folgen. Er ließ Hitze und Kälte einwirken, elektrische Energie und die Vibrationen mehrerer Frequenzen einzeln und in Kombinationen. »Erstaunlich, Barry«, sagte er nach einer Weile. »Der Nebel scheint alle Merkmale eines Organismus zu haben, der mit optimalem Potential arbeitet. Wissen möchte ich, wieviel es fressen kann, ehe das Zeug zu leiden beginnt und eine Veränderung braucht. Ich denke, es gibt da keine obere Grenze, und es frißt solange, bis es den Behälter sprengt, in den es eingeschlossen ist. Der innere Druck wäre dann allerdings unvorstellbar groß.«
    »Könnte es sich nicht bis zur Festigkeit verdichten, Jarl?«
    »Normalerweise sicher, aber bestimmte Gase können ungeheure Drücke aushalten, ohne daß sie sich verflüssigen. Wir könnten mit dem absoluten Gefrierpunkt sicher eine Stasis erzeugen, aber ich glaube nicht, daß der Nebel darunter leiden würde oder sich gar vernichten ließe. Ich habe keine Veränderung festgestellt, als der Behälter maximalen Temperaturschwankungen ausgesetzt war. Ein Versuch wäre natürlich interessant.«
    »Und gefährlich«, erinnerte ihn Scott. »Zur Befriedigung unserer Neugier bleibt uns keine Zeit. Aber wegen dieser oberen Grenze könntest du dich doch irren, Jarl. Wenn der Nebel einem normalen Lebensmuster folgt, dann müßten massive Nahrungsmittelmengen unweigerlich zum Tod führen. Kein Organismus kann in seinen eigenen Ausscheidungen existieren.«
    »Solche Analogien sind gefährlich, denn der Nebel ist kein normaler Organismus.«
    »Es muß aber Ausscheidungen geben, Jarl. Oder willst du sagen, daß die Nahrung restlos verwertet und umgesetzt wird?«
    »Nein, das ist nicht möglich. Man braucht Energie, um Masse in weitere Energie zu verwandeln, und wenn es keinen Abfall gäbe, hätten wir eine Form des perpetuum mobile. Aber dieses Zeug ist jedenfalls fähig, jedes organische Material fast völlig in Energie zu verwandeln. Die Rückstände sind verschwindend gering, existieren jedoch in einer pudrigen Form. Siehst du? Hier ist der Index des Behälters. Er ist kaum wahrnehmbar zurückgegangen, wenn man den Nebel selbst abrechnet. Ich habe ein äußeres Feld aufgebaut, das den Staub innen abstieß.«
    »Und die Schlüssel?«
    »Auflösung. Zerstörung. Wir könnten ein Überlagerungsfeld errichten oder gebündelte Energie anwenden, das Zeug mit einen Überangebot von Nahrung töten, wenn diese Analogie auch ziemlich grob ist. Oder wir könnten mechanische Mittel anwenden, etwa Atomtorpedos.«
    »Rechnest du mit einem totalen Erfolg, wenn du eines oder alle diese Mittel anwendest?«
    »Mit gar keinem«, gab Luden zu. »Mit dem Muster im Behälter wäre es einfach, aber den Nebel im Tal müßten wir ja erst einfangen und konzentrieren. Da besteht immer die Gefahr, daß ein winziger Rest entwischt, wenn wir alles übrige einfangen könnten. Und ich sehe keine Möglichkeit, das zu tun.«
    In der Vergangenheit, irgendwann einmal, war es getan worden. Den Erbauern des Schädels war es zweifellos gelungen. Da fielen Scott die silbernen Linien ein und die Edelsteine, die in einem mathematisch genauen Muster ausgelegt waren. Mit einem Schutzanzug konnte er dorthin zurückkehren und
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