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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
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zeigen das ganz deutlich. Die Sekte ist so weit angewachsen, daß sie besondere Privilegien verlangt. Keine Regierung kann sich so eine starke Opposition der Straße gefallen lassen. Wir müssen bereit sein, wenn der Zusammenstoß kommt.«
    »Vielleicht sollten wir der Sekte helfen, die Gewalt im Staat zu übernehmen«, meinte Chemile. »Dann bekommt der Staatsrat endlich so viel Angst, daß er Chenga und MALACA 5 zu Hilfe ruft.«
    »Und was machst du bei diesem ganzen Rummel da drüben?« fragte Saratow bissig und deutete mit dem Kopf hinüber zum Tempel. »Hast du wichtige Informationen gesammelt, oder treibst du nur Unsinn mit den Gläubigen?«
    »Ich habe eine sehr heikle Aufgabe übernommen«, erwiderte Chemile von oben herab. »Aber so ein sturer Roboter wie du wird das ja nie begreifen.« Luden blickte auf den Schirm, als die rote Birne wieder aufleuchtete. »Da kommt Barry endlich«, sagte er erleichtert. Barry Scott kam ins Zimmer - im schwarzen Waffenrock und Goldlitzen. Er trat ans Fenster und blickte hinaus.
    »Was ist passiert, Barry, als du aus der Seitengasse herauskamst?« fragte Chemile. »Ich beobachtete noch den Wagen; aber ich konnte deine Entführung nicht mehr verhindern.«
    »Das war Lars Fotain«, sagte Scott. »Kazym hatte ihn geschickt, um mich abzuholen.«
    »Fotain?« meinte Luden stirnrunzelnd. »Das ist doch ein Staatsrat!« Er erinnerte sich an den geckenhaft gekleideten jungen Mann mit dem leeren Gesicht.
    »Das ist er. Aber er scheint doch nicht ganz so dumm zu sein, wie er sich gibt«, erwiderte Scott. »Er vertritt die Interessen der Großfinanz und der Industrie. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch im Wagen.«
    Im schalldichten Fond des Wagens hatten sie sich eine Stunde lang unterhalten, ehe sie zum Palast fuhren, wo Kazym Scott erwartete. Und bei diesem Gespräch hatte Fotain plötzlich die Maske des unreifen jungen Mannes fallengelassen.
    »Fotain will uns helfen«, sagte Scott. »Er weiß nicht, wer ich bin; aber er weiß, daß ich dem Diktator sehr nahestehe. Deshalb wollte er mich zum Freund haben. Ich lockte ihn aus der Reserve. Die Interessen, die er vertritt, sind nicht sehr glücklich über den Lauf der Dinge. Zorach hat zu viel Macht, und Robbains Tod hat den Staatsrat aufgeschreckt. Er glaubt, ich wäre der Mörder gewesen, und deshalb wollte er bei mir eine Lebensversicherung einhandeln.«
    »Kazym hat ihn geschickt, sagtest du?«
    wiederholte Luden nachdenklich. »Hm - vielleicht wollte er dich noch einmal testen, uh herauszufinden, ob du doch noch im letzten Moment zusammenbrechen wirst oder bestechlich bist. Du hast offenbar den Test bestanden. Ich hörte, du stehst in hohem Ansehen bei ihm.«
    »Ich bin Kazyms Leibwächter«, murmelte Scott und blickte wieder zum Fenster hinaus. »Ich habe nicht viel Zeit. Heute abend findet eine Ratsversammlung statt. Ich muß Kazym dorthin begleiten. Was hast du inzwischen festgestellt, Veem?«
    »Der Kult ist genau das, was er zu sein vorgibt«, erwiderte Chemile. »Ich bin so nahe an Zorach herangekommen, wie das nur geht, und Jarl hat natürlich recht mit seiner Vermutung, es wäre alles nur Humbug. Zorach hatte erst die Unterstützung der Regierung, doch inzwischen ist er wohl zu mächtig geworden. Zorach hat Verbindungen zu ein paar Meraniern aus dem Sektor Uninka; aber was es damit auf sich hat, konnte ich nicht herausfinden. Man duldet mich zwar; aber vertrauen tut man mir nicht.«
    »Du hast vorhin das Gegenteil behauptet«, meinte Saratow mit dröhnender Stimme. »Ich habe eben ein bißchen übertrieben.«
    »Ein bißchen? Deiner Prahlerei nach können die gar nicht ohne deine mystischen Kräfte existieren!«
    »Chemile hat versucht, mich aus dem Gefängnis zu befreien. Dabei- hat er ganze Arbeit geleistet«, sagte Scott. Er wendete sich jetzt dem Professor zu. »Jarl, zu welchen Schlüssen bist du hinsichtlich des Staatsrates gekommen?« Der Professor referierte trocken und präzise. Coburg und Luash waren reine Speichellecker - Kreaturen in der Hand von Kazym. Statender war schon aus besserem Holz geschnitzt. »Die Ermordung von Robbain muß ihn ziemlich erschüttert haben, Commander. Robbain war der einzige Rebell im Staatsrat. Er hatte das Projekt der Türme aufhalten und den Kult verbieten lassen wollen. Hätte er die Frau und Statender auf seine Seite gezogen, hätte es eine Entscheidung drei gegen drei gegeben.«
    »Fragt sich nur, wer Robbain beseitigt hat«, murmelte Scott. »Wie steht es mit der
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