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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
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Arbeit suchen...« Er blinzelte und nippte wieder an seinem Weinglas. »Ich war gerade unterwegs zum Tempel der Wahrheit, als es passierte...«
    »Sie interessieren sich für diesen Kult?«
    »Ich wollte mir die Zeit vertreiben. Es war kalt, und da dachte ich mir, es kann ja nicht schaden, wenn du da mal mitmachst.« Und dann, als fiele ihm erst jetzt etwas wieder ein: »Ich glaube, ich hab jemand weglaufen gesehen."»Können Sie den Mann beschreiben?«
    »Nein, Sir. Es war nur so ein flüchtiger Eindruck.«
    »Oder es ist eine Lüge«, meinte der Major. »Eine schwache Verteidigung für so ein ruchloses Verbrechen. Vielleicht sollte ich Sie lieber wieder in die Zelle zurückbringen lassen, damit Sie endlich den Sinn einer Kooperation begreifen.«
    »Nein! Bitte nicht!« Scott goß das Glas ganz hinunter. Dann setzte er rasch hinzu: »Ich kenne mich in diesen Dingen nicht so aus; aber es muß doch Beweise für meine Unschuld geben! Fingerabdrücke zum Beispiel. Meine können unmöglich an der Waffe gewesen sein. Ich habe das Ding nicht angefaßt.«
    »Die Abdrücke wurden abgewischt.«
    »Vielleicht einen anderen Test? Silbernitrat oder so etwas? Ich habe keine Handschuhe getragen.«
    »Es ist schon zu spät dafür, so einen Test durchzuführen. Außerdem führte er zu nichts. An Ihrer Stelle würde ich mir mehr mit meiner eigenen Lage als mit Entlastungstests befassen.« Scott beobachtete, wie Bastol das Sprechgerät einschaltete. Bis jetzt war das Verhör doch nur eine Farce gewesen. Entweder wollte dieser Mann von ihm ein Geständnis oder suchte Beweise für eine andere Vermutung. Ein Geständnis würde den Fall natürlich abschließen, aber viele Fragen offen lassen. Zum Beispiel - warum wurde Robbain ermordet? Wer war der Drahtzieher? Und Kazym Kazym! Der Diktator mußte doch von dem Mcrdanschlag und Scotts Verhaftung Bescheid wissen. Warum hatte er nicht sofort Scotts Freilassung verlangt?
    Als der Major die Hand zum Sprechgerät ausstreckte, sagte Scott mit veränderter Stimme: »Sie machen einen schweren Fehler. Es wäre besser für Sie, wenn Sie meine Geschichte als Wahrheit akzeptieren und mich freilassen. Es sei denn, Sie sind lebensmüde.«
    Die Hand blieb über dem Hebel des Sprechgerätes schweben.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie wissen, wer ich bin und was ich bin. Falls nicht, sind Sie für Ihren Posten ungeeignet. Bis jetzt war ich schweigsam wie eine Auster. Soll ich Ihnen vielleicht ein paar Namen nennen? Das wäre sehr unklug. Die Leute in den höheren Positionen scheuen das Licht der sensationsgierigen Öffentlichkeit.«
    »Was Sie hier aussagen, dringt nicht über die Schwellen dieses Zimmers.«
    »Sind Sie sich Ihrer Sache wirklich sicher? Und können Sie sich auf Ihren Verstand verlassen, das er ebenfalls dichthält? Ein Staatsrat ist ermordet worden. Ein Major ist doch gar nichts dagegen. Ein toter Mann ist immer ein schweigsamer Mann.« Das Ganze war natürlich ein Hasardspiel. Aber die Chancen standen für Scott nicht schlecht. Nicht umsonst wurde der Wächter dem Verhör ferngehalten. Bastol wollte geheimhalten, was hier in diesem Zimmer gesprochen wurde. Vielleicht hatte Kazym das sogar angeordnet - ein weiterer Test möglicherweise. Ein Mann, der gefoltert wurde und dem Zusammenbruch nahe war, plauderte vielleicht Geheimnisse über den Diktator und seine Stellung in dessen Palast aus. Oder der Major hatte sich so seine eigene Theorie gebildet und versprach sich eine rasche Beförderung, wenn er diesmal nicht nach den Vorschriften handelte.
    Bastol zog seine Hand vom Sprechgerät zurück und füllte Scotts Glas mit Wein nach. Eine Geste der Freundschaft oder der Vorsicht? »Warum sollen wir uns streiten«, sagte der Major. »Ich muß nur die Wahrheit ans Licht bringen. Schließlich steht Metelaze dicht vor einem Krieg. Innere und äußere Feinde bedrohen diese Welt. Vielleicht haben Sie Kontakt mit diesen Feinden -vielleicht sogar, ohne das zu ahnen.« Scott nippte nur an seinem Weinglas.
    »Der Tempel der Wahrheit«, sagte Bastol nachdenklich. »Meister Zorach hat einen gewaltigen Einfluß auf das Volk. Staatsrat Robbain hat nie einen Hehl daraus gemacht, wie sehr er diese neue Lehre verabscheute. Tatsächlich wollte er auch andere Räte dazu bewegen, diesen Kult als ungesetzlich erklären zu lassen. Ein Fanatiker hätte davon hören können und bereitete das Attentat vor, um diesen Kult zu schützen. Vielleicht...«
    Er ließ seine Stimme in der Schwebe und griff wieder nach dem
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