Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
Gestalt in Kutte und mit übergestreifter Kapuze von der Wand löste.
    »Barry!« rief Chemile schnell, ehe Scott ihn angreifen konnte. »Ich bin es, Barry. Veem.«
    »Veem, was machst du denn hier?«
    »Wir haben nach dir gesucht. Ich habe mich um die Wachen im Nebenzimmer gekümmert.« Er deutete auf ein paar reglose Gestalten am Fuß der Mauer. »Sie kamen alle auf die Gasse, und ich wollte eben hineingehen, als Sie aus dem Gefängnis auftauchten.« Er lachte leise. »Es war ganz einfach. Penza...«
    »Penza? Ist er ebenfalls in der Nähe?«
    »Er ist mit Jarl zusammen. Er wollte mich begleiten; aber ich sagte ihm, ich würde es schon allein schaffen. Ist mit dir alles in Ordnung, Barry?«
    »Sicher.«
    »Du siehst aber gar nicht so aus«, meinte Chemile zweifelnd. »Das viele Blut...«
    »Das stammt nicht von mir.« Scott blickte die Gasse hinauf und hinunter. Noch war sie verlassen, aber das prickelnde Gefühl einer drohenden Gefahr hielt sich beharrlich.»Mach dich dünn, Veem!« befahl er scharf.
    »Warum, Barry?«
    »Mach dich unsichtbar und verlasse die Gasse erst, wenn ich bereits auf der Straße bin. Folge mir nur, wenn es unbedingt nötig sein sollte. Wir setzen uns bald wieder in Verbindung.« Scott trat vorsichtig hinaus auf die Straße. Ein paar Fußgänger eilten über den Bürgersteig. Ein großer Wagen parkte am Randstein. Als Scott an dem Wagen vorbeigehen wollte, drängten die Passanten ihn plötzlich auf den Fond des Wagens zu.
    »Steigen Sie ein, Barry Scott«, sagte Lars Fotain. »Wir beide haben eine Menge zu besprechen.«
     
    *
     
    Man hörte Trommeln, Pfeifen und das sinnlose Gekreisch eines Vorbeters: »Anat yuemah id ocklacr bemcomerai zului il pusti meletaque ust. Zeporppathiak sil velotaim eck!«
    »Ayah! Ayah Metelaze!« kam die dröhnende, hysterische Antwort. »Ochslert di gresmal kalemockack goul temarand ho walense moreradi ze Brackarch!«
    »Ayah! Ayah Metelaze!«
    Im Tempel der Wahrheit hatte sich die Gemeinde zum Kult versammelt. Luden ging im Zimmer auf und ab. Das Gebäude, in dem er sich befand, lag knapp fünfzig Meter vom Tempel der Wahrheit entfernt. Er blickte durch das Fenster hinaus in die Nacht. Lautsprecher übertrugen die Zeremonien hinaus auf die Straße, wo sich ebenfalls eine große Menschenmenge angesammelt hatte und im Takt der Rhythmen hin- und herschaukelte. »Verrücktheit!« murmelte Luden angewidert. »Hysterie.«
    »Es geht einem unter die Haut«, sagte Saratow, der an einem Tisch im Zimmer saß und seinen gewaltigen Appetit stillte. »Ich kann den Weihrauch fast bis hierher riechen. Ich frage mich nur, was Veem so lange aufhält.«
    »Er riskiert immer zu viel«, sagte Luden besorgt. »Und sein Selbstvertrauen bricht ihm noch mal das Genick. Zorach hat ihn zwar als Meister akzeptiert; aber das bedeutet noch lange nicht, daß er ihm auch vertraut. Vielleicht warten sie nur darauf, bis er einen Fehler macht, um ihn liquidieren zu können.«
    »Er hätte nicht allein zum Gefängnis gehen sollen«, meinte Saratow düster. »Ich...«
    »Das könnte er sein«, unterbrach ihn der Professor.
    Eine rote Birne leuchtete über dem Türrahmen auf. Luden drückte auf einen Knopf und blickte auf den Schirm, der ihm die Treppe vor der Zimmertür zeigte. Eine Gestalt in Kutte und Kapuze eilte die Stufen hinauf.
    »Hört ihr das?« fragte Chemile atemlos, als er das Zimmer betrat. »Gleich drei Massenversammlungen auf einmal. Wir werden heute nacht sehr beschäftigt sein.«
    Saratow meinte ratlos: »Wir?«
    »Ich helfe beim Kult mit, reiche die Schüssel herum und sage auch ein paar Worte. Als erfahrener Mystiker warne ich vor den bösen Geistern.« Er lächelte zufrieden. »Und von der Erscheinung, die ich in der Wüste Krim hatte. Eine gute, sehr wirksame Story. Zorach braucht mich.«
    »Er braucht dich mindestens so sehr wie ein Loch im Kopf«, erwiderte Saratow grimmig. »Und das bekommst du eines Tages von ihm, wenn er dich beseitigen möchte. Doch du bist ja viel zu eingebildet, um die Gefahr zu erkennen.«
    »Du bist doch nur eifersüchtig«, erwiderte Chemile. »Du hast weder meinkünstlerisches noch mein mystisches Talent. Zorach wird mir kein Haar krümmen.«
    »Darauf würde ich mich bestimmt nicht verlassen«, sagte Luden. »Hat Barry dir gesagt, wann er sich wieder blicken lassen wird?«
    »Nein.«
    »Dann müssen wir also abwarten.« Luden ging unruhig im Zimmer auf und ab. »Ich spüre es, daß die Dinge einem Höhepunkt zutreiben. Meine Berechnungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher