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Comin 2 get u

Comin 2 get u

Titel: Comin 2 get u
Autoren: Simon Packham
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es tut mir wirklich leid«, sagte ich und wusste, dass ich in weniger als einer Minute vollkommen unkontrolliert losheulen würde. »Ich wollte keinen von euch verärgern. Ich verspreche, das wird nie wieder passieren.«
    »Und du glaubst, dann ist das alles hier vorbei, oder was?«, sagte Abby und fuhr im Schnellgang mit ihrem rechten Daumen über das Display. »Warte einfach auf das große Finale, Samuel. Ich muss nichts weiter tun, als der Kontaktliste des Imperators eine Nachricht zu schicken, und schon wird meine kleine Bande angelaufen kommen. Ich wette, sie können es nicht erwarten zu erfahren, was ich für dich geplant habe.«
    Dumbo rieb sich den Bauch. »Ich wäre an deiner Stelle sehr vorsichtig, Abigail. Du könntest in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Was würden deine Eltern sagen?«
    »Als würde die das interessieren«, entgegnete Abby und hielt mir ihr Handy vor die Nase, als wollte sie mich herausfordern, es zu schnappen. »Nein, es ist so weit, du Trottel. Alles, was ich tun muss, ist   …
verdammt

    »Was ist los?«, fragte Alex.
    »Ich habe hier unten ganz schlechten Empfang. Du hältst ihn fest, während ich aufs Deck gehe.
    Abby begab sich auf die Leiter, doch sie kam nicht weiter als ein paar Stufen, da eine braune Lederrakete durch den Maschinenraum schoss und sie samt ihrem Handy zu Fall brachte.
    »Lauf, Sam, lauf«, schrie Dumbo.
    »Halt ihn auf!«, brüllte Abby und trat angewidert Dumbos Aktentasche weg.
    Alex packte mich am Hals. »Wohin willst du denn, Chickenboy?«
    Ich war so entsetzt über seinen Verrat, dass ich mich kaum bewegen konnte. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Abby ihr Handy aufhob. Dieses Mal gab es keine Möglichkeit zu fliehen.
    »Ach Gottchen«, sagte sie. »Dachte der arme kleine Sammy, sein allerbester Freund würde ihn retten?«
    Alex kicherte und die Wut, die in mir gebrodelt hatte, explodierte.
    »Du solltest eigentlich mein Freund sein!«, schrie ich und fand irgendwie die Kraft, ihn von den Füßen zuheben und in Abbys Richtung zu schleudern. »Freunde sollten aufeinander aufpassen.«
    Die Freiheit schien greifbar. Ich sprang zu der Leiter und machte mich daran, nach oben zu klettern. Und ich war ziemlich zufrieden mit mir, bis ich Abbys schrille Stimme hörte, die mir wie ein Messer in den Rücken fuhr. »Beeil dich, du Vollidiot, er entkommt!«
    12.55   Uhr
    Es mag mir in den Genen liegen, doch als ich das vordere Mannschaftsdeck erreichte, war ich so lange gelaufen, dass meine Lungen um Gnade flehten. Ich versuchte, mich unter eine Klasse von Grundschulkindern zu mischen, aber ich stach heraus wie ein Riese bei einer Jockey-Versammlung und ihr Lehrer warf mir einen solch miesen Blick zu, dass es keine andere Möglichkeit gab, als weiterzurennen.
    Ich hätte besser auf Dads Worte gehört und die Ziellinie im Auge behalten, denn in dem Moment, als ich mich nach meinen Verfolgern umsah, verfing sich mein Fuß in einer Kette und ich flog der Länge nach hin.
    Mein Kopf kam mit einem abscheulichen Schlag auf dem Deck auf und ich sah gebannt, wie sich eine Spur roter Punkte auf dem weißen Anstrich bildete. Einen Moment lang dachte ich, sie formten eine Art verschlüsselter Botschaft. Und dann wurde mir bewusst, dass ich blutete. Keine Tomatensoße dieses Mal, sondern dickes, rotes, klebriges Blut.
    »Nein, nein, nein, nein, NEIN!« Ich wischte den Fleckmit meinem Ärmel weg, weil ich wusste, dass ich ihnen   – wenn ich die Hinweise nicht beseitigte   – auch gleich eine Karte mit einem X zeichnen konnte, das die richtige Stelle anzeigte.
    Die Wachsfiguren an den Tischen des Mannschaftsdecks sahen genauso demoralisiert aus wie ich, als würden sie jeden Moment mit einen Angriff rechnen. Einige kauerten über einer niemals endenden Partie Domino, andere hingen fortwährend über ihren Teetassen, während ein finster dreinblickender Gefreiter in trostloser Monotonie einen Brief nach Hause vortrug. Selbst die Schiffskatze wirkte deprimiert.
    Ich rappelte mich wieder hoch, schwankend wie ein betrunkener Seemann, und suchte verzweifelt nach einem Ort, an dem ich mich verstecken konnte. Wenn ich nur irgendwoher die Kraft hätte nehmen können, in eine der Hängematten zu klettern, wäre ich vielleicht für eine Weile sicher gewesen. Doch das sollte wohl nicht sein.
    Vielleicht fühlte es sich so an, betrunken zu sein. Ich meine, so etwas passierte normalerweise nur in Horrorfilmen. Warum sonst war ich überzeugt davon, dass die Wachsfiguren zum Leben
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