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Collection Baccara 0283

Collection Baccara 0283

Titel: Collection Baccara 0283
Autoren: Brenda Harlen , Merline Lovelace , Susan Mallery
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Obwohl sie damit natürlich recht hat. Ihr Vater wurde von der Mafia erschossen. Ihr Mann ist gestorben, als Marco noch ein Kind war. Und Marcos Frau ist bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen.“
    Sabrina schwenkte ihren Rotwein im Glas, während sie sich an den Morgen in der Bibliothek erinnerte, wo ihr Marco von seiner Frau erzählt hatte.
    „Er hat Gianetta geliebt … sie wirklich geliebt. Nach ihrem Tod muss er schrecklich gelitten haben. Ich glaube, er macht sich noch immer Vorwürfe, weil er nicht rechtzeitig in Neapel war, um sie davon abzuhalten, mit dem Segelboot rauszufahren. Ich kann es ihm nicht antun, dass ihr Foto immer wieder neben meinem Foto in den Zeitungen auftaucht. Er leidet dann jedes Mal.“
    Devon blickte Sabrina prüfend von der Seite an. „Du kannst es ihm nicht antun? Oder dir nicht?“
    „Hey, dir würde es auch keinen Spaß machen, wenn man dich ständig mit einer Toten vergleicht und dich für einen Geist hält. Oder wenn die Zeitungen schreiben, du wärst die Ersatzehefrau.“
    „Denkst du wirklich, dass Marco das in dir sieht? Einen Ersatz für seine verstorbene Frau?“
    „Nein. Ich … ich bin nur total durcheinander.“
    „Wie soll es denn jetzt mit dir und Marco weitergehen?“, fragte Caro.
    „Na ja …“ Sabrina blickte auf die Wellen, die unablässig an den Strand rollten. „Während der nächsten Tage werde ich faulenzen, in der Sonne sitzen und über Marcos Vorschlag nachdenken, eine Filiale in Rom zu eröffnen.“
    Devon riss die Augen auf. „Er hat vorgeschlagen, EBS sollte ein Büro in Rom anmieten?“
    „Ja. Er hat mir auch angeboten, Werbung für uns zu machen. Und seine vielen Kontakte zu nutzen, damit wir Aufträge bekommen.“
    Devon überlegte eine Weile. „Ja, weißt du, das ist eine hervorragende Idee“, sagte sie dann. „Es würde die Flugkosten erheblich reduzieren.“
    „Und jemand wäre vor Ort, wenn Konferenzen vorbereitet werden“, fügte Caro hinzu. „Also, über die Idee sollten wir wirklich ernsthaft nachdenken.“
    „Das habe ich auch vor.“ Sabrina streckte die Beine aus. „In der Sonne liegen und nachdenken.“
    „Kommt nicht infrage“, protestierte Devon. „Wir müssen ein wichtiges Angebot fertigstellen. Während Caro und ich uns die Hotels ansehen, kannst du in der Sonne sitzen und die Kalkulationen machen.“
    Die Sonne schien jedoch am nächsten Tag gar nicht. Es war ein Gewitter aufgezogen, der Himmel war dunkel, es stürmte und regnete. Und genau darum kam Sabrina zu einer Entscheidung.
    Caro und Devon waren bereits aufgebrochen, um sich zwei Hotels anzusehen, als der Sturm begann. Sabrina stand allein auf dem Balkon und sah, wie sich die Palmen an der Strandpromenade im Wind bogen. Die Haare wehten ihr ums Gesicht, während sie die Segelboote und Surfer beobachtete. Alle versuchten, an die rettende Küste zu flüchten.
    Grelle Blitze erhellten den dunklen Himmel. Der Donner grollte. Sabrina blickte auf die meterhohen Wellen, und die Kehle schnürte sich ihr zu. In so einem Sturm am Mittelmeer war Gianetta in Seenot geraten. Ums Leben gekommen.
    Wieder zuckte ein greller Blitz über den Himmel. Und plötzlich wusste Sabrina genau, was sie wollte.
    Marcos Frau war tot.
    Er hatte sie für immer verloren.
    Aber sie lebte.
    Und niemand konnte vorhersagen, wie viel Zeit einem gegeben war. Ihr könnte an jedem beliebigen Tag etwas zustoßen. Gianettas tragischer Tod hatte das ja bewiesen. Trotzdem verschwendete sie, Sabrina, wertvolle Zeit, die sie gemeinsam mit Marco verbringen könnte.
    „Verdammt!“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin eine solche Idiotin.“
    Während es erneut donnerte, rannte sie in die Suite und griff zum Telefon. Hastig rief sie am Flughafen an und erfuhr, dass in zwei Stunden eine Maschine nach Neapel starten würde. Dann wählte sie Devons Handynummer.
    „Mir ist gerade klar geworden, dass keiner von uns ewig lebt“, rief sie atemlos.
    „Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte Devon erstaunt.
    „Ich könnte von einem Auto überfahren werden. Oder du könntest dich an einer Olive verschlucken.“
    „Ich esse keine Oliven.“
    „Egal. Der Punkt ist, dass niemand von uns weiß, wie viel Zeit einem bleibt. Es könnten Jahre sein. Es könnten Tage sein. Aber egal, wie viel Zeit ich habe … ich will sie mit Marco verbringen. Jede Minute. Jede Sekunde. Ich will ihn. Ich liebe ihn.“
    „Na, dann los. Fahr zu ihm!“
    „Bin schon auf dem Weg.“ Sabrina knallte den Hörer auf.
    Sie brauchte nur
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