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Collection Baccara 0283

Collection Baccara 0283

Titel: Collection Baccara 0283
Autoren: Brenda Harlen , Merline Lovelace , Susan Mallery
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der Tür näher kam und lautes Schluchzen hörte, befürchtete sie schon das Schlimmste. Sofort musste sie an das junge Pärchen denken, die Eltern des kleinen Jungen. Sie spähte vorsichtig in den Warteraum.
    Und was sie sah, bestätigte ihre Befürchtungen. Marco stand da, in der grünen OP-Kleidung. Der Mundschutz baumelte an seinem Hals. Und er hatte die Arme um die Schultern der jungen Mutter gelegt, die an seiner Brust hemmungslos weinte.
    Sabrina spürte, wie auch ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    Doch einen Moment später begriff sie, dass gar kein Grund zur Trauer bestand.
    Die junge Frau hob den Kopf, und jetzt sah man, dass es Freudentränen waren. Sie strahlte. Genau wie ihr Ehemann, der Marco unaufhörlich die Hand schüttelte. „Danke, Dottore. Danke. Wir danken Ihnen.“
    Sabrina konnte nicht anders, sie heulte los. Dicke Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie sich von der Tür abwandte und ein paar Meter den Korridor hinunterging. Denn es war besser, wenn sie hier wartete, statt dort drinnen zu stören.
    Zehn Minuten später trat Marco auf den Flur. Lächelnd rieb er sich den Nacken. Und er sah glücklich, doch auch vollkommen erschöpft aus.
    Dann fiel sein Blick auf Sabrina.
    Langsam, wie in Zeitlupe, ließ er den Arm sinken. Sabrina rührte sich, nur ihr Herz hämmerte, während Marco den Blick an ihr hinabgleiten ließ, von ihrem feuchten Haar bis zu den Schuhen.
    „Wieso bist du so nass?“
    Sie lachte. Mit allen möglichen Fragen hatte sie gerechnet, aber nicht mit dieser. „Es regnet. Schon den ganzen Tag.“
    Marco blickte zum Fenster und hob überrascht die Augenbrauen. „Oh.“
    „Wie lange warst du im OP?“
    „Seit zehn Uhr heute Morgen.“
    „Der Junge? Wird er gesund?“
    „Er wird noch einige Monate lang eine Physiotherapie benötigen, aber ich denke, er wird wieder laufen können. Aber woher wusstest du …?“
    „Ich bin nach Neapel geflogen und zur Villa gefahren. Signora Bertaldi hat mir gesagt, dass du hier bist. Also bin ich ins Auto gesprungen und nach Rom gefahren.“
    „Von Positano?“ Marco lächelte. „Dann musst du bis zur Autobahn die Bremse gequält haben.“
    „Stimmt.“
    „Warum, Sabrina? Warum bist du hier?“
    Endlich! Das war die Frage, auf die sie gewartet hatte. „Ich dachte, du könntest mir vielleicht helfen, ein geeignetes Büro für EBS zu finden.“
    Ein strahlendes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Und plötzlich wirkte er gar nicht mehr erschöpft. Marco kam zu ihr, umfasste ihr Kinn. „Bevor ich dich in den nächstbesten Untersuchungsraum zerre, sag mir bitte, warum du zurückgekommen bist.“
    „Um meinen guten Vorsatz für dieses Jahr einzuhalten.“
    „Ich dachte, du hättest dir nichts vorgenommen.“
    „Doch. An dem Tag, an dem wir bei deiner Mutter zum Dinner waren. Genauer gesagt, als wir im Rolls durch Neapel fuhren. Ich dachte, wir beide hätten nur noch wenige Tage miteinander. Und da habe ich mir geschworen, jede Sekunde mit dir zu genießen.“
    „Und jetzt?“
    „Jetzt haben wir alle Zeit der Welt“, erwiderte sie lächelnd. „Und ich habe vor, jede Sekunde mit dir zu genießen. Wenn du dich gut benimmst, könnte ich mich sogar bereit erklären, dir ein paar Schachzüge beizubringen.“
    „Ich werde ein gelehriger Schüler sein.“ Marco lächelte. „Solange wir Strip-Schach spielen.“
    –ENDE –
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