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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff
Autoren: Paul Preuss
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glaube, darin liegt der Schlüssel des ganzen Rätsels.
    Diese Tintenfische, dessen bin ich jetzt sicher, befinden sich aus dem gleichen Grund im Trinco-Graben wie die Menschen im Mainbelt oder auf dem Merkur – aus demselben Grund, weshalb Forster und eine Mannschaft nach Amalthea gereist sind. Reine wissenschaftliche Neugier. Das Energiegitter hat die Tintenfische aus ihrer eisigen Tiefe hervorgelockt, weil sie einen echten Geysir erforschen wollten, der plötzlich aus den Abhängen des Canyons hervorsprudelte. Ein seltsames und unerklärliches Phänomen, das vielleicht ihre Lebensweise bedrohte.
    Also haben sie ihren riesenhaften Vetter (ihren Diener? Oder Sklaven?) herbeigerufen, um ihm eine Probe zur Untersuchung zu bringen.
    Ich kann nicht glauben, daß sie gehofft haben, die Probe analysieren zu können, die sie sich auf diese Weise verschafft hatten. Schließlich hätte vor einem Jahrhundert kein Wissenschaftler auf der Erde gewußt, was er von einem thermoelektrischen Gitter hätte halten sollen. Aber die Tintenfische versuchten es, und darauf kam es an.
    Während ich dies diktiere, sinke ich gemächlich in die Tiefe. Meine Gedanken schweifen um den Spaziergang gestern abend unter den alten Befestigungsanlagen von Fort Frederick, als ich beobachtet habe, wie der Mond über dem Indischen Ozean aufging. Ich kann mir nicht helfen, ich muß daran denken, was unsere Rasse durchgemacht hat, seit sie vor kaum mehr als einem Jahrhundert unseren nächsten Himmelssatelliten nach so vielen Jahren des Träumens und Rätselns erreichte hatte … um sich dann weiter auszudehnen, auf und um die Planeten und Monde und Planetoiden des gesamten Sonnensystems. Um dann mit diesen seltsamen Ereignissen konfrontiert zu werden – als sie Außerirdische vom Jupiter aufgeweckt haben! – und das alles in so kurzer Zeit, einem so flüchtigen Augenblick … kosmologisch gesehen.
    Vielleicht werde ich schließlich doch nachgeben und Joe diese umherschweifenden Gedanken, diesen Joyce’schen Bewußtseinsstrom für das Buch zur Verfügung stellen, das zu schreiben er sich in den Kopf gesetzt hat – vorausgesetzt, daß alles gutgeht, natürlich. Und wenn nicht alles gutgeht …
    Hallo, Joe, was ich jetzt sage, gilt Ihnen. Redigieren Sie alles für die Veröffentlichung so, wie Sie es für richtig halten. Außerdem möchte ich mich bei Ihnen und Lev dafür entschuldigen, daß ich Ihnen nicht schon früher sämtliche Fakten zur Verfügung gestellt habe. Ich bin sicher, Sie verstehen jetzt, warum.
    Was immer auch geschehen mag, bitte, bedenken Sie: Es sind wunderschöne Geschöpfe. Versuchen Sie, sich mit ihnen zu einigen, wenn Sie können.
     
    Am Tag seines letzten Tauchgangs hat Müller nur noch einen weiteren, unvollständigen Satz gesprochen, wie aus der Notiz an Shapiro von jenem Tag hervorgeht:
    DRINGENDER FUNKSPRUCH (mit persönlicher Identifikation und Zeitcode …)
    AN: das Ministerium für Energie und Energiereserven der Nordkontinentalen Allianz, Den Haag.
    VON: L. Shapiro, Chefingenieur, Trincomalee Thermoelektrisches Energieprojekt.
    Oben finden Sie die vollständige Abschrift des Chips, der in der Rettungskapsel des Tauchboots von Müller, dem ›Hummer‹, gefunden wurde. Abschrift zur angegebenen Zeit vervollständigt. Ferngesteuerte Suche nach Tauchboot vor zehn Minuten wegen unerklärbarer Störung der Unterwasser-Videoverbindung unterbrochen.
    Weiterführende Informationen folgen. Für seine Hilfe in mehreren Punkten sind wir Mr. Joe Watkins zu Dank verpflichtet. Mr. Müllers letzte deutlich verständliche Nachricht war an Mr. Watkins gerichtet und lautete wie folgt: »Joe! Sie hatten recht mit Ihrem Melville! Dieses Ding ist absolut gigant …!«

28
    »Man kann Mr. Müller wohl kaum seine Verwirrung vorwerfen«, sagt Forster. »Schließlich hat er alles getan, um sich auf seine Arbeit unter Wasser zu konzentrieren und dabei ganz bewußt die Ereignisse ignoriert, die sich am Himmel anbahnten. Bestimmt waren wir ebenso überrascht wie er …«
     
    Angus McNeil war der erste von uns, der aufwachte und sich aus den lebenserhaltenden Ranken der Medusa befreite. Er hatte natürlich keine Ahnung, wo er sich befand. Seit dem Flug vom Mars hatte er geschlafen.
    In richtiger Zeit waren das nur ein paar Jahre länger, als ich geschlafen hatte, in Echtzeit jedoch waren es mehr als eine Milliarde Jahre. Niemand war in der Nähe, ihm den Weg zurück ins Bewußtsein zu erleichtern, und bestimmt war er verwirrt, als er Klaus
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