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Clancy, Tom

Clancy, Tom

Titel: Clancy, Tom
Autoren: Dead or Alive
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von gestern: Der Sandkasten ist Yucca
Mountain.«
    »Nein, ist
er nicht«, sagte Hendley. Er schob die Mappe über den Tisch zu Clark und Jack,
die den Inhalt gemeinsam überflogen. Jack blickte schließlich Mary Pat
verwundert an. »Sind Sie sich sicher, dass das stimmt?«
    »Wir haben
es ein Dutzend Mal überprüft. Immer erhielten wir zweiundachtzig perfekte
Übereinstimmungen der geografischen Daten.«
    Dominic
drängte: »Was ist es, nun sagt schon!«
    »Kirgistan«,
antwortete Clark, ohne von der Mappe aufzublicken.
    »Was zum
Teufel hatte der Emir in Kirgistan vor?«, fragte Chavez.
    Gerry
Hendley antwortete: »Das ist die Millionen-Dollar-Frage. Und wir sollten uns
jetzt auf die Suche nach einer Antwort machen.«
     
    Die
Besprechung dauerte noch eine weitere Stunde. Um 11.00 Uhr nahm Jack ein frühes
Mittagessen ein und fuhr nach Peregrine Cliff. Als er auf die Veranda trat,
öffnete Andrea Price-O'Day die Tür.
    »Das nenne
ich guten Service«, sagte Jack. »Wie steht's?«
    »So wie
immer. Das mit Ihrem Cousin tut mir leid.«
    Jack
nickte. »Danke. Wo ist Dad?«
    »In seinem
Arbeitszimmer. Er schreibt«, sagte sie nicht ohne Betonung.
    »Ich
klopfe ganz leise und vorsichtig.«
    Und das
tat er auch, hörte aber zu seiner Überraschung ein fröhliches »Herein!«.
    Jack trat
ein, setzte sich und wartete ein paar Sekunden, bis sein Vater einen Satz zu
Ende getippt hatte. Schließlich drehte sich Ryan sr. auf seinem Bürostuhl zu
ihm um. »Wie geht es dir?«
    »Okay.
Kommst du allmählich zum Ende?«, fragte er und nickte in Richtung Bildschirm,
wo der Text der Autobiografie zu sehen war.
    »Ich sehe
Licht am Ende des Tunnels. Für heute lasse ich es gut sein und schreibe dann
später weiter. Hast du heute Morgen gearbeitet?«
    »Ja, wir
haben ein Postmortem durchgeführt.«
    »Was ist
der letzte Stand?«
    »Das FBI
hat ihn. Das ist alles, was wir wissen. Vielleicht alles, was wir jemals wissen
werden.«
    »Er wird
kapitulieren«, prophezeite der Expräsident. »Wird vielleicht ein paar Wochen
dauern, aber dann wird er aufgeben.«
    »Woher
willst du das wissen?«
    »Im Innern
ist er ein Feigling, mein Junge. Das sind die meisten von ihnen. Er wird
vielleicht eine richtig gute Show abziehen, aber er wird sie nicht durchhalten.
Wir müssen noch über was anderes reden. Kealty hat bereits die Handschuhe
ausgezogen.«
    »Er sucht
nach schmutziger Wäsche?«
    Der
Expräsident nickte. »Arnie schnüffelt ein wenig bei ihnen herum, aber es klingt
so, als dächten Kealty und seine Leute an illegale Geheimdienste. Wird vielleicht
nächste Woche zur Sensationsstory in der Post.«
    »Illegale
Geheimdienste«, wiederholte Jack. »Klingt ganz wie der Campus. Haben sie etwa
...«
    »Das kann
ich noch nicht sagen. Vielleicht. Und wenn, dann werden sie es als Startschuss
benutzen - um uns aus dem Wasser zu pusten, bevor die Regatta richtig losgeht.«
    »Was können
wir dagegen tun?«
    »Es gibt
kein >wir<, mein Sohn«, sagte Ryan milde, dann lächelte er. »Ich werde
damit schon fertig.«
    »Du wirkst
nicht sonderlich besorgt«, meinte Jack. »Das gibt mir wirklich zu denken.«
    »So ist es
eben in der Politik. Es wird noch mehr Schlamm hin und her fliegen, aber
Kealtys Tage sind gezählt. Die einzige Frage ist, wie lange er wohl braucht,
bis ihm das selbst klar wird. Aber jetzt sage ich dir mal, was mir wirklich Sorgen macht.«
    »Was
denn?«
    »Wie wir
es deiner Mutter beibringen, dass du ins Familiengeschäft eingestiegen bist.«
    »Oh,
verdammt, ja.«
    »Wenn die
Sache mit dem Campus herauskommt und sie es in der Zeitung liest oder wenn sie
zu dem Thema von einem Reporter richtig hart befragt wird, dann fallen wir
beide, du und ich, bei ihr in sehr tiefe Ungnade.«
    »Und was
können wir dagegen tun?«
    »Wir
bleiben so vage wie möglich. Ich übernehme den Teil mit dem Campus. Und du
erklärst ihr ein bisschen, was du dort so machst.«
    »Aber
nicht alles, okay? Kein Wort über Feldeinsätze.«
    »Kein
Sterbenswörtchen.« Jack jr. überlegte kurz. »Wird wohl besser sein, wenn auch
du darüber nicht Bescheid weißt, stimmt's?«
    Ryan sr.
nickte.
    »Und wenn
sie direkt danach fragt?«, wollte Jack wissen.
    »Das wird
sie nicht. Dazu ist sie viel zu klug.«
    »Ich sage
dir, Dad, ich freue mich nicht auf dieses Gespräch. Sie wird darüber nicht
gerade glücklich sein.«
    »Das ist
eine gewaltige Untertreibung. Aber besser jetzt als später. Glaube es mir.«
    Jack Ryan
jr. dachte darüber nach und zuckte die Schultern.
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