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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition)
Autoren: Lolaca Manhisse
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Kandidaten, und wenn diese dann gewählt wurden, hatte der Ranger gewissermaßen den Bezirk für sich oder zumindest sein Gefolge gewonnen. Der Letzte, der sich vorstellte, war der gut aussehende Vampir, der mich vor dem Sturz bewahrt hatte. Ich spitzte die Ohren, als er ans Mikro trat.
    »Ich grüße Sie herzlich und freue mich …«,
    Während er sprach, breitete sich wieder eine wohlige Wärme in mir aus. Es war, als würde seine Stimme mich verzaubern. Ob es den anderen genauso erging? Oder war ich nur so fasziniert von ihm? Ich schaute mir die Umstehenden an, sie alle hingen gebannt an seinen Lippen. Als ich meine Blicke weiter durch den Raum schweifen ließ, blieben sie einen Augenblick an einer blonden Vampirkellnerin hängen, die geradewegs auf mich zukam. Als sie sah, wie ich sie anstarrte, machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand in der Menge. Irgendwie kam sie mir bekannt vor.
    »Wer ist dieser Kerl?«, raunte mir Stacy ins Ohr.
    »Keine Ahnung.« Ich wandte mich wieder dem Sprecher zu.
    Er hieß Liam, wie ich den nächsten Sätzen entnahm, und kam ursprünglich aus Irland. Er sprach aber akzentfrei Deutsch.
    »Er ist heiß«, meinte sie, und ich nickte zustimmend.
    Nachdem Liam seine Rede beendet hatte, verbeugte er sich elegant. Die Menge applaudierte lauter als bei den anderen Kandidaten, und ich ertappte mich dabei, wie ich selbst in tosenden Beifall geriet. Als ich mir dessen bewusst wurde, ließ ich die Arme sinken. Liam erhob sich von seiner Verbeugung, und es hatte den Anschein, als zwinkere er ausgerechnet mir zu. Ich schüttelte den Kopf – bloß Einbildung. Ich sah, wie die Ranger die Köpfe zusammensteckten und sich berieten, als plötzlich Schüsse vom Eingang hallten und Panik ausbrach.
    Es ging alles so schnell, dass ich überhaupt nicht wusste, wie mir geschah. Stacy rief meinen Namen, dann war sie verschwunden, weil ich von einem großen dünnen Vampir umgeworfen wurde und mich am Boden wiederfand. Die Gäste schrien, rannten umher und stießen sich gegenseitig um, und die ganze Zeit über erklangen Schüsse. Ich schaffte es mich aufzurichten, konnte aber keinen meiner Freunde sehen – es herrschte einfach zu große Panik. Die Bar in der zweiten Etage explodierte, und Glassplitter und Flüssigkeiten regneten auf mich herunter. Einige Gäste sprangen vom Geländer ins Erdgeschoss, manche stürzten oder wurden geschubst. Ich spürte einen Luftzug, als eine Kugel knapp an meinem Kopf vorbeisauste, und duckte mich instinktiv – sie traf eine Vampirin direkt in den Kopf. Ihr Schädel explodierte und regnete auf mich nieder.
    Da schoss jemand ganz klar mit Silbermunition! Zwei der riesigen Glasfenster barsten, als sich zwei vermummte Gestalten abseilten und von außen in den Saal stürzten. Es waren Wachen. Wachen, die eigentlich unter Wills und Zhaos Kommando stehen sollten. Geduckt kämpfte ich mich bis zum Geländer der zweiten Etage vor, weil dort zwei Skulpturen standen, zwischen denen ich mich verstecken konnte. So konnte ich mir einen Überblick verschaffen. Geschossen wurde eindeutig von den vermummten Wachen, die ihre Munition rücksichtslos in die Menge entleerten. Sie hatten die Ausgänge blockiert und feuerten auf die flüchtenden Menschen. Einige Gäste wehrten sich und griffen die Schützen an, doch es kamen immer mehr davon in den Saal gestürmt. Auch waren sie die einzig Bewaffneten.
    Voller Hektik schaute ich hin und her, unschlüssig, was ich als Nächstes tun sollte. Mein Kopf war völlig leer, und ich spürte nichts als Angst, als mir plötzlich die blonde Vampirkellnerin ins Blickfeld lief. Sie hatte ein Gewehr in der Hand, feuerte aber nicht damit herum. Es sah eher so aus, als suche sie jemanden. Und dann erkannte ich sie, und es traf mich wie ein Schlag. Ich hatte sie vorhin nicht erkannt, weil sie sich die Haare gefärbt hatte. Im Königswald, als Viktor der Prozess gemacht wurde, hatte sie braune Haare gehabt, jetzt waren sie jedoch blond gefärbt. Sie war Viktors Tante.
    Ich gab meine Deckung auf und rief nach Will. Bei dem Lärm, der um mich herum tobte, war es unwahrscheinlich, dass er mich hörte, aber ich musste es trotzdem versuchen, denn er schwebte in Gefahr. Viktors Tante war mit Sicherheit nicht allein hier, und was könnte Viktor anderes wollen, als Rache an Will zu nehmen? Ich stürzte mich auf die blonde Vampirin und riss sie zu Boden. Im Fallen gab sie ein paar Schüsse von sich und traf einige der umstehenden Gäste. Ein Sprühregen von Blut
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