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City of Death - Blutfehde (German Edition)

City of Death - Blutfehde (German Edition)

Titel: City of Death - Blutfehde (German Edition)
Autoren: Lolaca Manhisse
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mir seit fünfzig Jahren nicht mehr passiert.«
    Andre steckte seine Waffe weg, dann sah ich, wie er Will verschwörerisch ansah. »Mein Freund kann es sein, dass …«
    »Klappe!«, meinte Will. »Ich will nichts hören.«
    Andre hob die Hände. »Schon gut.«
    Ich sah von einem zum anderen und verstand kein Wort.
    »Wenn ihr fertig seid, würde ich gerne von hier verschwinden«, sagte meine Mutter.
    Wir setzten uns in Bewegung, und ich protestierte, weil Will mich kurzerhand hochhob, als er aufstand, und mich auf seinen Armen trug. »Run..ter! Lass mich … run..ter!«
    »Mach dich nicht lächerlich, du könntest keinen Schritt gehen«, meinte Will.
    »Ich könnte dir Blut geben«, schlug meine Mutter vor.
    Ich schüttelte wild den Kopf und brauchte zwei Anläufe, um zu sprechen. »Wenn … Wenn ich ohnmächtig werden sollte … bitte ins Krankenhaus … will kein Vampirblut mehr.«
    Wir waren kurz vor der Veranda, als Andre vorschlug: »Wir sollten nach dem Sprengsatz suchen, nur zur …«
    Das Hotel explodierte, und wir alle wurden nach hinten gerissen. Der Druck war so groß, dass ich dachte, mein Körper würde zerquetscht, und die Hitze so unbeschreiblich, dass mir die Haut davonfloss. Ich spürte, wie ich im Gras landete, Will schützend über mir, brennende Gegenstände und Gestein auf uns niederregnend. Dann verschwamm meine Sicht, und ich sah nichts mehr.
    Ich wachte im Krankenhaus auf, angeschlossen an ein EKG-Gerät und einen Tropf. Ich hatte ein Einzelzimmer, und auf dem Nachttisch stand ein gewaltiger Blumenstrauß. Der Strauß bestand aus rosa und pinkfarbenen Tulpen, ich zählte kurz durch und hörte bei einhundert auf. Wow! Will musste ein echt schlechtes Gewissen haben. Ich schaute aus dem Fenster. Warme Sonnenstrahlen fielen auf mein Gesicht, und die Vögel zwitscherten im Hintergrund. Ich schloss die Augen und genoss die Ruhe, dann erinnerte ich mich allmählich an die letzte Nacht. Das Hotel war explodiert, explodiert, obwohl Andre den Zünder gekappt hatte. Viktor hatte uns reingelegt. Der Zünder war wahrscheinlich bloß eine Attrappe gewesen. Und dann Wills Biss. Ich fasste mir an den Hals, aber natürlich war keine Bissstelle mehr zu finden. Dennoch war die Erinnerung schmerzhaft. Ich hatte geglaubt, dass alle Vampirbisse so berauschend waren wie die von Viktor – da hatte ich mich wohl geirrt. Ich nahm mir vor, demnächst mehr über Vampire zu recherchieren, denn hatte ich früher immer gemeint, über sie Bescheid zu wissen, aber die letzten Wochen hatten mir das genaue Gegenteil bewiesen.
    Um fünfzehn Uhr kam Stacy mit einer Riesenschachtel Pralinen und einem wunderschönen Blumenstrauß.
    »Geht es allen gut? Ist jemand bei der Explosion umgekommen?«, waren meine ersten Worte an sie.
    Sie beruhigte mich. Insgesamt waren dreiundfünfzig Personen ums Leben gekommen, darunter achtzehn Paras. Jedoch handelte es sich um niemanden, den wir kannten. Und nachdem das Hotel explodiert war, hätten mich meine Freunde sofort ins Krankenhaus gebracht. Stacy dankte mir, dass ich diejenige war, die auf die Idee einer Bombe gekommen war, und ich versuchte ihr klarzumachen, dass ich wortwörtlich nur darüber gestolpert war. Dennoch schien ich die Heldin der vergangenen Nacht zu sein. Sie schaltete den Fernseher ein – und tatsächlich! Als sie die Nachrichtensender durchzippte, wurde ich mehrmals als Retterin von Hunderten von Menschen erwähnt. Sogar ein Foto von mir blendeten sie ein. Ich ließ mich ins Kissen sinken.
    »Klasse.«
    »Die Paras haben sich wirklich angestrengt, meinte Andre, aber man kann keine Hotelexplosion vor der Öffentlichkeit geheim halten. Sie haben die Ermittler soweit manipuliert, dass sie von einer Gasexplosion ausgehen.«
    Irgendwann schlief ich ein, und als ich aufwachte, war Stacy verschwunden. Dafür kam ein Arzt, der sich nach meinem Wohlbefinden erkundigte. Kurz nachdem es dunkel geworden war, klopfte es an meiner Tür. Es war Will, und er hatte einen prächtigen Blumenstrauß roter Rosen in der Hand.
    »Noch einen?«, fragte ich lächelnd. Ich deutete auf den doppelt so großen Strauß Tulpen.
    Will blieb stehen. »Der kommt nicht von mir.«
    »Was?« Ich richtete mich auf und holte das Kärtchen hervor, das zwischen den Blumen steckte. »Gute Besserung wünscht dein heimlicher Verehrer«, las ich laut vor.
    Will runzelte die Stirn. »Offenbar hast du auf dem Fest einen bleibenden Eindruck hinterlassen.«
    Ich legte das Kärtchen weg und überlegte fieberhaft, vom
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