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City Crime – Vermisst in Florenz

City Crime – Vermisst in Florenz

Titel: City Crime – Vermisst in Florenz
Autoren: Andreas Schlüter
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schob die Stuhlreste und den noch heilen Stuhl beiseite. »Hier, leuchte mal hierher!«
    Inzwischen waren auch Andrea und Francesco zur Eingangstür gekommen und fragten, was passiert wäre und weshalb alles so lange dauerte.
    Nachdem der Artist ihnen erklärt hatte, dass er es auch nicht wisse, steckte Andrea seinen Kopf zur Tür herein. »Wasse ist los? Joanna? Finn?«
    »Papa ist da unten!«, rief Joanna ihm zu. Gleichzeitig entdeckte sie endlich die Klappe im Boden. »Scheiße, abgeschlossen! Andrea, einer der Artisten muss das Schloss hier öffnen!«
    »Schloss? Wasse für eine Schloss?«
    »Nun mach! Beeil dich!«, brüllte Joanna.
    Andrea sagte dem Artisten an der Tür Bescheid. Der war froh, endlich zu erfahren, was eigentlich passiert war. Er wollte so schnell wie möglich hier fertig werden. Es war ohnehin ein Wunder, dass noch niemand gekommen war.
    Mit einem Satz stand er bei Joanna und Finn, der seine Taschenlampe unbeirrt auf das Schloss richtete. Der Artist hielt sich nicht lange mit der Feinarbeit auf, das Schloss zu öffnen. Er sah sich kurz um, riss aus einem in der Nähe stehenden Ständer einen der alten, reich verzierten Spazierstöcke heraus und schob ihn durch den Bügel des Schlosses. Ein kurzer heftiger Ruck und das Schloss sprang auf.
    Joanna und Finn öffneten die Klappe.
    Und schon schaute der Kopf ihres Vaters aus der Öffnung. Sein Gesicht war schmutzig, seine Haare wirr durcheinander und verklebt, ein kurzer stoppeliger Bart war ihm gewachsen, aber er schien unversehrt zu sein. Und verwundert darüber, seine Kinder zu treffen – ohne Giovanni oder sonst einer erwachsenen Begleitung.
    »Seid ihr etwa allein meinen Hinweisen gefolgt?«, fragte er und schaute sich immer wieder nach einem Erwachsenen um.
    »Sollten wir nicht?«, fragte Joanna zurück.
    »Himmel!«, stieß Vater aus. »Natürlich nicht, sondern …« Er brach ab, erkannte, dass die Kinder wohlauf waren, und schon huschte ein leichtes Schmunzeln über sein Gesicht. »Ihr seid vielleicht zwei! Und offenbar habt ihr das sehr gut gemacht!« Er kletterte aus dem Bodenloch hervor. »Habt ihr etwa auch das Gemälde gefunden?«
    »Klar!«, antwortete Finn stolz.
    Joanna zeigte ihm, wo es stand.
    »Prima!«, freute sich Papa, griff sich das Bild, wollte gerade losrennen und sah erst jetzt den Artisten und Andrea. Er stutzte und blieb stehen: »Wer ist das?«
    »Freunde!«, versicherte ihm Joanna. Für mehr Erklärungen blieb jetzt keine Zeit. Sie hatten ihren Vater in letzter Sekunde befreit.
    Denn schon kam der zweite Artist an der Tür zum Vorschein und rief: »Polizia!«
    »Verdammt! Weg hier!«, rief ihr Vater, was Joanna und Finn verwunderte. Klar, sie waren gerade in ein Antiquitätengeschäft eingebrochen. Aber immerhin war ihr Vater entführt und hier eingesperrt worden. Da musste er sich doch eigentlich über die Polizei freuen. Stattdessen rief er zur Flucht auf, als wäre er der Anführer einer Einbrecherbande. »Los, los, durch den Hinterausgang!«
    Er lief nach hinten in den Laden und winkte die anderen hinter sich her. Zum Erstaunen seiner Kinder kannte er sich ganz offensichtlich in diesen Räumlichkeiten aus. Im hinteren Teil des Ladens gab es einen kleinen Flur, von dem ein Hinterzimmer abging, an dem ihr Vater aber vorbeilief. Der Flur endete an einer Hintertür, in welcher der Schlüssel von innen steckte. Der Vater schloss auf, zog den Schlüssel ab und nahm ihn an sich.
    Joanna, Finn, Francesco, Andrea und die beiden Artisten folgten ihm hinaus. Der Vater schloss die Hintertür sorgsam wieder ab und ließ den Schüssel von außen stecken. Die Polizei würde ihnen nun nicht so schnell folgen können.
    Dann rannten sie allesamt los.

Palazzo Vecchio

    Joannas und Finns Vater wollte natürlich so schnell wie möglich zu sich nach Hause ins Atelier laufen. Doch die Kinder rieten ihm davon ab. Schon einmal waren die fremden Männer dort eingedrungen und hatten das Notizbuch gesucht. Und jetzt, nachdem sie das Gemälde aus dem Antiquitätengeschäft mitgenommen und ihren Vater befreit hatten, konnte Salvatore sich denken, wo er sie wiederfinden konnte. Ihr Zuhause war nicht mehr sicher.
    »Wohin dann?«, fragte der Vater.
    Joanna, Finn und Andrea waren sich sofort einig. Es hatte während der Schatzsuche nur einen gegeben, auf den sie sich hatten verlassen können: Giovanni, den Besitzer des Eiscafés.
    Ihr Vater schmunzelte, als er den Vorschlag hörte. Der gute alte Giovanni. Zumindest in dem hatte er sich nicht
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