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City Crime – Vermisst in Florenz

City Crime – Vermisst in Florenz

Titel: City Crime – Vermisst in Florenz
Autoren: Andreas Schlüter
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Erfüllungsgehilfen der Artisten waren, die alles taten, um ihren Anteil am Schatz zu sichern.
    Finn mochte gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn der Schatz gänzlich anders war, als die Artisten sich ihn vorstellten. In diesem Moment hätte er nichts dagegen gehabt, wenn plötzlich seine Mutter durch die Tür spaziert wäre und die Artisten hochkantig hinausgeworfen hätte. Gern hätte er sogar das Donnerwetter seiner Mutter über sich ergehen lassen, wie er dazu käme, sich an solch idiotischen und gefährlichen Plänen zu beteiligen. Und vielleicht – oder sogar bestimmt – hätte seine Mutter einen anderen, vernünftigeren Weg gefunden, Papa wiederzufinden.
    Doch für all das war es nun zu spät. Seine Mutter war zu Hause in Deutschland und wähnte ihn und seine Schwester auf einem lustigen, harmlosen Klassenausflug. Sie hatten es ohnehin nur der Tatsache zu verdanken, dass sie ihre Kinder dort nicht unnötig stören wollte, dass sie nicht ständig anrief.
    »Capito?«, wiederholte der älteste Artist, von dem Finn noch immer nicht wusste, wie er eigentlich hieß. Aber mittlerweile hielt er es für zu spät, danach zu fragen. Es gab Momente, die hatte man einfach verpasst. Nun nahm er es hin, dass er und Joanna nicht mal wussten, wie ihre neuen Komplizen hießen.
    »Capito!«, bestätigte Joanna und hatte damit auch für ihren Bruder geantwortet.
    »Bene!«, antwortete der Artist. »Poi andiamo!«
    »Was?«, fragte Finn.
    »Wir gehen!«, übersetzte Andrea, was Finn zutiefst erschreckte.
    »Was denn? Jetzt? Sofort?« Irgendwie hatte er gehofft, noch ein wenig Zeit zu haben, um sich mental auf die ganze Aktion einstellen zu können. Doch ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es nichts gab, worauf sie noch hätten warten sollen. Es ging allmählich schon wieder auf Mitternacht zu.
    »Oh, Mann!«, stöhnte Finn leise. »Wenn das mal gut geht!«
    Eine Viertelstunde später stand er mit zitternden Knien auf seinem Posten, etwa zwanzig Meter vom Eingang von Salvatores Antiquitätengeschäft entfernt. In dem Laden war alles dunkel. Und sie hofften, dass Salvatore – anders als der Besitzer des Juwelierladens – nicht über seinem Geschäft wohnte.
    Auch Andrea und Francesco hatten ihre Posten unten an der nächsten Straßenecke bezogen. Die letzten Touristen, die aus den Restaurants kamen, schlenderten die Straße entlang. Aber es waren nicht mehr viele. Finn, Joanna und zwei der Artisten warteten auf das Zeichen des dritten.
    Oben, an der Kreuzung zur Via Palazzuolo, gleich hinter einem Parkplatz für Mofas und Mopeds, zerschellten unter lautem Getöse einige Flaschen auf der Straße. Das war das Zeichen! Es ging los!
    Wie die Artisten gehofft und geplant hatten, richtete sich die gesamte Aufmerksamkeit der Passanten auf den Krach an der Straßenkreuzung. Sofort bildete sich eine kleine Menschengruppe, die wild zu debattieren begann.
    Die zwei Artisten vor dem Antiquitätengeschäft legten los. Blitzschnell sprang der eine auf die Schultern des anderen und löste die Stromleitung vom Verteiler. Dann sprangen sie zur Tür und nahmen ein Gerät, von dem Finn gar nicht so genau wissen wollte, wo sie es her- und wie oft sie es schon benutzt hatten. Sekunden später öffneten sie die Tür und gaben Joanna und Finn das verabredete Zeichen.
    Die beiden sausten los und schlüpften durch die Tür, welche die Artisten nur einen schmalen Spaltbreit offen hielten, in den Laden.
    Joanna und Finn standen nun im dunklen Antiquitätengeschäft und lauschten.
    Nichts war zu hören.
    Von draußen drang leise das Palaver von der Straßenkreuzung zu ihnen. Aber hier drinnen war alles still. Kein Alarm, keine Schritte, keine Stimme zu hören. Jetzt musste alles ganz schnell gehen.
    Joanna wollte das Gemälde greifen, doch da, wo es noch am Nachmittag gestanden hatte, war es nicht mehr. »Es ist weg!«, flüsterte sie.
    »Was?«, fragte Finn so leise wie möglich.
    »Das Gemälde!«, wiederholte Joanna und zeigte an den Platz, wo es am Nachmittag an der Wand gelehnt hatte. »Dort hat es gestanden. Es ist nicht mehr da!«
    »Mach keinen Scheiß!«, zischte Finn.
    »Wieso ich? Was kann ich denn dafür? Siehst du es irgendwo?«
    »Nein!«, sagte Finn. »Aber es ist hier auch zu dunkel, um zu suchen. Und wir dürfen kein Licht anmachen.«
    »Wir haben sowieso keinen Strom!«, erinnerte Joanna ihn. »Hast du deine Taschenlampe dabei?«
    »Klar!«, antwortete Finn. »Aber meinst du, wir können es wagen?«
    »Cosa sta
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