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Cinema Erotica

Cinema Erotica

Titel: Cinema Erotica
Autoren: Ella Broussard
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zusammen, bevor sie die Frage stellte, mit der sie sich am meisten herumschlug. »Weiß Ben von dem Film?«
    Finlay ließ ein lautes Gelächter hören. »Ob Ben von dem Film weiß? Ist der Papst Katholik? Er hat mir die Adresse eines Mannes besorgt, der besonders preiswert die Kopien vom Masterband zieht, und er kennt auch jemanden, der mir mit dem Vertrieb helfen kann. Im Gegenzug erhält er einen kleinen Teil des Profits für seine Bemühungen. Ich spreche von Ben, nicht vom Papst«, fügte Finlay grinsend hinzu.
    »Ha, ha, wie lustig.« Maddie brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Irgendwie habe ich vermutet, dass Ben eine Rolle dabei spielte«, sagte sie seufzend. »Aber es war nicht seine Idee, dass du uns gefilmt hast?«
    »Nein, es war schierer Zufall, dass ich euch beide in der Scheune verschwinden sah. Aber ich bin froh darüber.«
    »Hat Ben den Film gesehen?«
    »Natürlich.«
    Maddie schwieg, war aber sauer, dass Ben ihr nichts gesagt hatte. Wenn sie es nicht durch Zufall erfahren hätte, würde er ihr je verraten haben, dass sie in einem Porno mitwirkte? Irgendwie zweifelte sie daran.
    »Dies ist die Nacht der Enthüllungen«, sagte Maggie seufzend. »Zuerst erfahre ich, dass Hugh sehr nett sein kann, dann erlebe ich meine Premiere als Pornodarstellerin.« Und ich kann mich auch davon überzeugen, dass Hugh und Finlay ziemlich gut im Bett sind, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Finlay wälzte sich auf den Bauch und betrachtete sie verdutzt. »Habe ich das richtig verstanden? Hast du gesagt, dass Hugh sehr nett sein kann?« Die Ungläubigkeit stand ihm im Gesicht geschrieben.
    »Ja. Ich habe erfahren, dass er etwas sehr Schönes geleistet hat, und so seltsam es auch klingen mag, dass er in der Lage ist, selbstlos und uneigennützig zu handeln.«
    »Das ist bizarr«, sagte Finlay und schüttelte den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, mir das mal anhören zu müssen. Ich kann es nicht fassen.«
    »Nein, wirklich«, sagte Maddie. Sie war bestrebt, Finlay von ihrer neuen Erkenntnis zu überzeugen. »Als er in London die Filmschule besucht hat, half er einer älteren Dame. Er hat sich wie ein Ritter in leuchtender Rüstung verhalten. Er arbeitete nebenbei an einer Tankstelle, und sie ist dort zusammengebrochen. Er hat den Arzt gerufen und sie im Krankenhaus besucht; er hat sich aufrichtig um sie gekümmert.«
    Finlay schüttelte den Kopf. »Ich hätte es ahnen müssen«, sagte er.
    »Was?«
    »Er hat dich mit einer weiteren Lüge eingefangen. Glaub ihm kein Wort. Hugh Shepherd hat nie eine Filmschule besucht. Er hat in London gearbeitet, aber nicht bei einer Tankstelle. Nein, nein, nicht unser Hugh. Das passt nicht zu ihm. An einem Abend, als er ziemlich betrunken war, hat er mir seine Lebensgeschichte erzählt, und weil er so betrunken war, hat er es an der sonstigen Diskretion fehlen lassen.«
    Maddie hörte gespannt zu.
    »Eine Zeitlang hat er für einen noblen Callgirlring gearbeitet, und auf diese Weise ist er im Filmgeschäft gelandet. Er hat einige der großen und angeblich glücklich verheirateten Hollywoodgrößen erpresst, denen er ein paar Mädchen zugeführt hatte, und damit verschaffte er sich Zutritt zur Welt des Films. Nicht, dass es ihn weit gebracht hat, denn gerade in Hollywood erkennt man schnell das fehlende Talent.«
    Einer dieser Hollywoodgrößen musste Sam Pascali sein, dachte Maddie sofort, aber schockiert war sie nicht. Er war auch nur ein Mensch.
    Finlay sah Maddie nachdenklich an. »Was hat Hugh dir über unseren Porno erzählt?«
    »Dass er dich erwischt hat, wie du ihn den anderen vorgeführt hast.«
    »Er hat also nicht erwähnt, dass er der Produzent ist?«
    »Was?«, stieß Maddie hervor.
    »Als er davon erfahren hat, zog er mich beiseite und teilte mir mit, dass er als Produzent gelistet wird und fünfundsiebzig Prozent des Gewinns erhält. Sonst würde er mich vor Gericht bringen, und ich würde alle Einnahmen aus dem Gewinn verlieren, und natürlich würde er mich auch als Kameramann von Beneath the Hillfort streichen. Er würde nicht zulassen, dass ich auf eigene Rechnung mit seinen Geräten arbeite. Mir blieb keine Wahl; ich musste zustimmen. Ich kann mir keine Arbeitslosigkeit erlauben, und fünfundzwanzig Prozent des Gewinns sind besser als gar nichts.«
    »Oh, verdammt! Arbeitet er nur mit Zwang, Nötigung und Erpressung?«, rief Maddie empört.
    Finlay nickte. »Ein netter Kerl, nicht wahr?«
    Der Dreh lief ab wie geplant, und am Set kehrte so etwas wie
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