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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich
Autoren: LIZ FIELDING
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unterstützen. Sein Name war dabei keine Erfolgsgarantie gewesen, doch er hatte ihm sicherlich Türen geöffnet. Man war ihm mit Höflichkeit begegnet, hatte ihm zugehört. Anders als seiner Fahrerin, die, wie er feststellte, von der Verkäuferin am Informationsstand kaum beachtet wurde.
    „Führen sie das, was wir suchen?“, fragte er und stellte sich neben sie.
    „Ich weiß es noch nicht.“
    „Wenn es welche gibt, dann bei den Neulieferungen.“ Mit einem Anflug von Ironie ahmte Diana die Verkäuferin nach, die ohne von ihrer Zeitschrift aufzusehen, einfach eine wedelnde Handbewegung gemacht hatte. „Da drüben anscheinend.“
    Vielleicht verstand Scheich Zahir keine Ironie. Jedenfalls wandte er sich an die Verkäuferin. „Wir haben nicht viel Zeit …“, er hielt kurz inne, um ihren Namen zu lesen, „… Liza. Wären Sie vielleicht so freundlich, uns zu zeigen, wo genau wir den Artikel finden?“
    Liza blätterte um und erwiderte: „Tut mir leid, ich kann hier nicht weg.“
    Das war ein Fehler, dachte Diana, erfreut über das „wir“.
    „Ich kann nicht“, so viel hatte sie selbst schon erfahren, machte keinen Eindruck auf den Scheich.
    „Auf dem Schild hier auf der Theke steht ‚Kundenservice‘“, bemerkte er. Als Liza schließlich seufzend aufsah, lächelte er sie an.
    Hin und her gerissen zwischen Entrüstung und Belustigung sah Diana, wie die Verkäuferin aufsprang und hinter ihrem Stand hervoreilte.
    „Hier entlang“, sagte sie mit nicht zu überbietendem Lächeln.
    „Wir haben das System geschlagen, Metcalfe.“ Mit einladender Geste ließ er Diana vorausgehen.
    „Gute Arbeit“, meinte sie. „Aber irgendwie glaube ich nicht, dass diese Taktik bei mir funktioniert hätte.“
    Er schenkte ihr ein Lächeln. Weniger strahlend als gegenüber der Verkäuferin, aber intensiver, fand sie.
    „Jeder nach seinen Möglichkeiten.“
    Bevor sie antworten konnte, waren sie zum Glück beim richtigen Regal angelangt, in dem sich eine bunte Auswahl an Schneekugeln befand.
    „Aschenputtel, Schneewittchen, der Froschkönig.“ Die Verkäuferin, nun voll und ganz für Scheich Zahir da, präsentierte sie ihnen. Ihre Motivation hätte nicht größer sein können, wenn sie jede einzelne Kugel selbst hergestellt hätte – von Hand.
    „Danke.“ Er nahm die Kugel mit der Prinzessin und dem Frosch.
    „Wenn ich noch etwas für Sie tun kann?“ Sein Lächeln hatte aus Liza eine aussichtsreiche Kandidatin für die Wahl zur Verkäuferin des Jahres gemacht, und sie schien nicht die Absicht zu haben, sich zurückzuziehen.
    „Dann weiß ich, wo ich Sie finde.“
    Höflich, aber bestimmt. Diana verspürte fast so etwas wie Mitleid mit der Verkäuferin, die sich enttäuscht entfernte. Allerdings nur fast.
    „Nehmen wir die Prinzessin mit dem Frosch, Metcalfe?“ Er hielt die Schneekugel hoch und betrachtete sie.
    Er hatte schöne Hände, nicht verweichlicht. Eine alte Narbe verlief über die Knöchel, und obwohl seine Finger schlank und sehnig waren, wirkten sie sehr kräftig.
    „Ich kenne das Märchen nicht“, fügte er hinzu.
    „Ich bin erstaunt, dass Sie die anderen kennen.“ Diana zwang sich, nicht seine Hände, sondern die Schneekugel anzusehen. Ein kleines Mädchen mit Krone und ein Frosch saßen auf dem Rand eines Brunnens.
    „Disney hat auch vor Ramal Hamrah nicht haltgemacht.“
    „Ja, natürlich. Dann hat man anscheinend nur den Froschkönig zu Hause gelassen.“ Sie überlegte kurz. „Und wahrscheinlich war das auch gut so. Ich würde eine der anderen Kugeln nehmen“, riet sie.
    „Aber das hier ist eine Prinzessin. Die würde Ameerah gefallen.“
    Ebenso wie die Verkäuferin, die mit einem neidischen Blick auf sie gegangen war, spürte auch Diana, dass Widerspruch zwecklos war. Er brauchte einen Befehl nicht einmal auszusprechen. Ein Blick seiner dunklen Augen genügte.
    „Ich würde sie nicht nehmen“, riet sie ihm trotzdem ab. „Zugegeben, Aschenputtel ist ein bisschen langweilig, aber sie ist zumindest freundlich. Schneewittchen ist zwar nicht gerade emanzipiert, aber …“
    „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit“, warnte er sie.
    „Nein, Sir.“ Sie nahm die Schneekugel und schüttelte sie, sodass es schneite. „Also gut, das Märchen geht so: Verwöhnte Prinzessin lässt goldene Kugel in den Brunnen fallen. Frosch macht ihr ein Angebot. Wenn sie ihn mit nach Hause nimmt, von ihrem Teller essen und auf ihrem Kissen schlafen lässt und ihm einen Gutenachtkuss gibt …“ Vom
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