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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich
Autoren: LIZ FIELDING
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würde sie in die Bücherei gehen und dort den Computer benutzen, um den Informationen von James Pierce nachzugehen. Wollte herausfinden, ob sie einen Existenzgründungs-Kredit bekommen konnte.
    Eine Prinzessin.
    Mit Sicherheit hatten sie eine Prinzessin für ihn gefunden. So war es eben im richtigen Leben. Prinz heiratete Prinzessin, und Aschenputtel bekam den Frosch.
    Sie rief Sadie an.
    „Es ist ruhig hier. Niemand von Capitol hat mit den Reportern geredet. Da ist ihnen nichts anderes übrig geblieben, als ein verblichenes Schulfoto von dir zu drucken.“
    „Großartig. Zuerst habe ich diesen grauenvollen Hut auf und liege einem Scheich in den Armen, und jetzt sieht mich alle Welt mit Rattenschwänzen.“
    „Du siehst süß aus.“
    „Ich bin dreiundzwanzig. Süß ist kein Kompliment. Hoffentlich hat derjenige, der ihnen das Foto verkauft hat, sie ordentlich bluten lassen.“
    Als sie später die Straße hinunterging, warfen ein paar Nachbarn ihr erschrockene Blicke zu. Doch Diana lächelte nur und sagte: „Schöner Tag heute!“ und ging weiter. Auf der Bank ließ sie sich einen Termin geben, dann ging sie in die Bücherei.
    Schon glaubte sie, der Tag würde ohne Zwischenfall vergehen, da lief sie im Supermarkt einem Reporter in die Arme.
    „Hübsche Bräune, Diana. Waren Sie im Urlaub?“
    „Kennen wir uns?“
    „Jack Harding vom ‚Courier‘. Ramal Hamrah ist um diese Jahreszeit sehr schön.“
    „Und woher wollen Sie das wissen?“
    Die Situation erschien ihr unwirklich, aber sie würde nicht davonlaufen und sich verstecken. Stattdessen kaufte sie weiter ein – Käse, Eier, Äpfel.
    Als sie zur Kasse ging, waren es schon drei Reporter.
    „Werden Sie den Scheich wiedersehen?“
    „Können Sie mir das Tomatenmark von dort oben bitte anreichen?“, antwortete sie.
    „Gehen Sie wieder arbeiten?“
    „Haben Sie kein Supermodel, das Sie belästigen können?“ Langsam verlor sie die Geduld.
    „Die macht ’ne Entziehungskur. Und Cinderella ist ’ne viel bessere Story.“
    „Es ist ein Märchen“, gab sie zurück. „Wollen Sie mir eigentlich bis nach Hause nachlaufen?“
    „Machen Sie uns einen Tee und erzählen uns Ihre Lebensgeschichte, wenn wir mitkommen?“
    „Nein, aber Sie können sich nützlich machen“, sagte sie und zeigte auf ihre Einkäufe. „Tragen Sie das.“ Damit zahlte sie und ging, ohne sich umzudrehen, aus dem Geschäft.
    Sie ließ sich die Taschen bis zu ihrer Haustür tragen, wo sie sie mit einem Lächeln entgegennahm. „Danke.“ Als sie den Schlüssel ins Schloss steckte, fragte sie zuckersüß: „Kommen Sie morgen wieder?“
    „Was passiert morgen?“
    „Nichts. Aber der Rasen müsste gemäht werden, und wegen Ihnen ist Dad nicht hier.“
    Der Reporter blickte ungläubig.
    „Nein? Dann muss ich Sie enttäuschen, etwas Aufregenderes passiert hier in der Gegend nicht.“ Mit diesen Worten ging sie ins Haus, schloss die Tür und lehnte sich am ganzen Körper zitternd von innen dagegen. Und sie hatte gedacht, der Wirbel habe sich gelegt.
    Aber sie hatte es überstanden. Wenn die Paparazzi merkten, dass es hier nichts zu holen gab, würden sie bald wegbleiben. In einer Woche würde sich niemand mehr daran erinnern, dass sie mit einem Scheich auf dem Berkeley Square getanzt hatte.
    Außer vielleicht demjenigen, der mit dem Verkauf ihres Schulfotos Geld verdient hatte.
    Und ihr.
    Sie atmete tief durch und ging in die Küche.
    Die Katze rieb sich an ihrem Bein, marschierte zur Tür und wartete darauf, hinausgelassen zu werden.
    „Du bist eine Prinzessin“, sagte Diana, öffnete ihr mit einem ironischen Knicks die Tür – und stand vor ihrer Fantasiegestalt.
    Ein Wüstenprinz, wie sie ihn sich vorgestellt hatte, als sie durch die Stadt zum City Airport gefahren war. Mit allem, was dazugehörte: weißes Gewand, goldverzierter Umhang, Kopfbedeckung.
    Aber es war nicht seine exotische Kleidung, die sie gefangen nahm. Dass er ein Prinz war, erkannte man auch, wenn er Freizeitkleidung trug. Wie bei ihrer ersten Begegnung waren es seine dunklen Augen, die sie fesselten. Doch dieses Mal wusste sie, was kommen würde – Schmerz.
    „Deine Tante Alice war so freundlich, mich durch ihren Garten gehen zu lassen“, sagte er und lächelte – nur mit den Augen.
    „Tante Alice“, explodierte sie. „Warum machst du dir die Mühe, durch die Hintertür zu kommen, wenn du gekleidet bist wie Lawrence von Arabien? Und wo hast du dein Kamel geparkt?“
    „Leider muss ich dich
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