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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich
Autoren: LIZ FIELDING
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sagen können, über was sie sich unterhielten. Aber es fühlte sich richtig an, mit ihr zusammen zu sein, und es zerriss ihn fast, als er wieder gehen musste.
    Am Nachmittag traf Zahir sich mit Adina al-Thani, von deren Haar seine Schwester ihm vorgeschwärmt hatte. Wie ein glatter ebenholzfarbener Seidenvorhang fiel es ihr bis zur Taille.
    Wäre es kastanienbraun mit Korkenzieherlocken, es wäre perfekt.
    Später aß er mit seinem Vater, der gerade aus dem Sudan zurückgekehrt war, zu Abend. Sie redeten über Politik, über die neue Fluggesellschaft. Sie sprachen nicht von seiner Heirat. Auch die Besucher in seinem Haus in Nadira wurden nicht erwähnt.
    Doch als er ging, sagte sein Vater: „Du sollst wissen, dass ich stolz auf dich bin, mein Sohn. Das Land braucht Männer wie dich. Männer, die die Zukunft nach ihrer Vision gestalten.“
    Und er war sich nicht sicher, ob er sich danach besser oder schlechter fühlte.
    Am nächsten Tag musste Zahir in der Stadt bleiben und sich um eine Vielzahl von Akten kümmern, die aus London gekommen waren. Zum Lunch traf er sich mit Leila al-Kassami – die nicht ganz so hübsch war, aber ein wunderbares Lächeln hatte – und ihrer Mutter.
    Sie kam von allen Bewerberinnen seinen Wünschen am nächsten. Wenn ihr Lächeln vielleicht von einem winzigen Grübchen begleitet worden wäre. Wenn sie sich ab und zu auf die Lippe gebissen hätte, um nicht mit allem herauszuplatzen, was ihr durch den Kopf ging …
    Beim Abschied bemerkte er, dass seine Mutter ihn mit einem verzweifelten Blick bedachte. Da wusste er, er hatte nicht mehr viel Zeit.
    Am Abend fuhr Zahir mit Diana zu seiner Vision. Er führte sie durch die Ferienanlage. Zeigte ihr die einzelnen Bungalows und das Hauptgebäude, in dem es alles gab, wovon ein Urlauber träumen konnte. Dann besichtigten sie den Jachthafen und die Insel, auf der das Restaurant schon beinahe fertiggestellt war. Und schließlich besuchten sie den Pavillon, in dem die Trauungen stattfinden würden.
    Sie stand neben ihm unter dem Baldachin und blickte zu den winzigen blauen und goldenen Fliesen auf, die in diesem Augenblick dieselbe Farbe wie der Himmel hatten. „Es ist wunderschön, Zahir. Wie im Märchen.“
    „Warte, bis du den richtigen Sternenhimmel gesehen hast …“
    „Aber ich habe doch …“
    „Nein, heute Abend fahre ich mit dir dahin, wo es kein künstliches Licht mehr gibt. Nur dort sieht man den Himmel so, wie Gott ihn geschaffen hat.“
    Bei Einbruch der Dunkelheit wollte er mit ihr in die Wüste fahren. Vielleicht würden sie dort unter dem unendlichen Himmel verstehen, warum sein Herz ihr gehörte und er trotzdem das seiner Mutter gegebene Versprechen halten musste.
    „Ich kann während deines Aufenthaltes hier nicht mehr zu dir kommen“, sagte er. „Aber die Fahrt in die Wüste soll mein Geschenk an dich sein.“
    Diana hörte die Worte, verstand sie als Bestätigung dessen, was von Anfang an zwischen ihnen klar gewesen war – es gab keine Märchen.

11. KAPITEL
    Auf der Fahrt war Zahir ungewöhnlich schweigsam. Als er schließlich den großen Allradwagen anhielt, bat er Diana, die Augen zu schließen. Dann stellte er den Motor ab und schaltete die Scheinwerfer aus.
    „Lass die Augen zu“, bekräftigte er noch einmal, als er die Tür öffnete und ein Schwall kalter Luft hereinkam. Sie hörte ihn um den Wagen herumgehen, dann öffnete er die Beifahrertür.
    „Hier, nimm meinen Mantel, du wirst ihn brauchen“, sagte er und legte ihr etwas Schweres auf den Schoß. Dann hob er sie aus dem Wagen.
    „Zahir“, protestierte sie. „Ich bin nicht hilflos. Ich kann gehen!“
    „Nicht mit geschlossenen Augen. Du kannst dich an mir festhalten.“
    Gehorsam legte sie ihm einen Arm um den Nacken, während sie mit der anderen Hand den Mantel an sich drückte. Ein ganz klein wenig hob sie die Lider, um sein Gesicht sehen zu können. Sie sah durch den schmalen Spalt, wie sein Atem kleine Dunstwolken bildete.
    „Kann ich jetzt wieder die Augen aufmachen?“, fragte sie, als er sie absetzte.
    „Gleich, ich sage dir, wann.“ Er wickelte den Mantel um sie, stellte sich hinter sie, legte beide Hände auf ihre Schultern, als hätte er Angst, sie könne fallen, und sagte: „Jetzt.“
    Es verschlug ihr den Atem, sie stand bewegungslos vor dem Schauspiel. Dann streckte sie die Hand zum Himmel und legte sie schließlich auf Zahirs. Als hätte er gewusst, wie sie reagieren würde, umschloss er ihre Hand mit seiner.
    Sie hätte nicht sagen
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