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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich
Autoren: LIZ FIELDING
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können, wie lange sie so dastanden, bis sie schließlich die Kälte spürte.
    „Dir muss kalt sein“, sagte sie, drehte sich ein wenig zur Seite und öffnete den Mantel für ihn. Als er zögerte, sagte sie: „Komm, bevor du erfrierst.“
    Er schlüpfte unter den Mantel und legte ihr dabei einen Arm um die Taille, damit sie beide Platz hatten. Endlos standen sie so aneinandergelehnt, ihr Kopf an seiner Schulter, und blickten in den Himmel. Instinktiv wusste Diana, dass sie an diesen Moment denken würde, wenn sie einmal starb.
    „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass es so viele Sterne gibt.“
    „Man sagt, wenn man am Strand eine Handvoll Sand aufhebt, dann entspricht jedes Sandkorn einem sichtbaren Stern am Himmel. Die übrigen Sandkörner sind die Sterne, die wir nicht sehen können. Aber wenn man dann wirklich unter einem Sternenhimmel steht, ist diese Vielzahl unvorstellbar. Man wird demütig angesichts der Unendlichkeit.“
    „Ja“, sagte sie. Dann hob sie den Kopf und blickte Zahir an. „Aber man fühlt sich auch großartig! Wir stehen hier, sehen auf in die endlose Weite des Universums, und plötzlich ist alles möglich!“
    Im Licht der Sterne sah sie, dass er die Augenbrauen zusammenzog.
    „Seit es Menschen gibt, haben sie in die Sterne geschaut und sich Geschichten ausgedacht, haben das Unergründbare erforschen wollen. Wir sind weniger als Sandkörner im kosmischen Geschehen, und doch sind wir Riesen.“ Sie drehte sich und reckte die Arme den Sternen entgegen. „Wir sind Sternensammler, Zahir! Wir können alles erreichen, zu dem Menschen werden, der wir sein wollen. Nur unsere eigene Angst hält uns zurück.“
    Zu viele Jahre hatte sie sich nichts zugetraut. Hatte Angst gehabt, ihren Traum wahr zu machen. „Danke. Danke, dass du mir das gezeigt hast.“
    Und weil sie beide wussten, dass dieser Abend der Abschied war, lehnte sie sich zu ihm und küsste ihn kurz auf die Lippen, bevor sie sagte: „Ich muss jetzt nach Hause.“
    Es war noch dunkel in Nadira, als Diana James Pierce in London anrief. Als ihre Mutter aufwachte, hatte sie bereits gepackt.
    „Wo willst du hin?“
    „Nach Hause.“ Ihre Mutter warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Mach dir keine Sorgen. Mr. Pierce sagt, dass ein Supermodel in einem Nachtclub eine Schlägerei mit ihrem Freund angefangen und dabei die Einrichtung zertrümmert hat. Beide wurden verhaftet. Unsere kleine Geschichte ist völlig uninteressant im Vergleich dazu.“
    „Das ist gut, aber musst du so schnell zurück nach London? Du hast doch Urlaub.“
    „Es gibt ein paar Dinge, die ich erledigen muss. Doch ihr bleibt alle bis Samstag. Mr. Pierce kümmert sich um euren Flug. Hamid gibt euch Bescheid.“
    „Und Zahir?“
    „Er war sehr großzügig mit seiner Zeit. Aber er muss sich um seine Geschäfte kümmern und kann nicht mehr vorbeikommen.“
    „Das tut mir leid.“
    „Das muss es nicht.“ Sie blinzelte, um die Tränen zu unterdrücken. Keine Tränen … Sie nahm ihre Mutter in die Arme. „Gib Freddy einen Kuss von mir. Bis zum Wochenende.“
    Zwei Stunden später saß sie in einem Flugzeug. Diesmal flog sie Business Class in einem Linienflug.
    James Pierce hätte mich sicher Economy fliegen lassen, wenn er sich getraut hätte, vermutete sie. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Schließlich war es ihre Schuld, dass Zahir London Hals über Kopf verlassen hatte. Außerdem hatte sie ihm eine Menge Arbeit beschert.
    Sie waren übereingekommen, dass Zahir erst von ihrer Abreise erfahren sollte, wenn sie wieder in London war. Zu ihrer Überraschung erwartete James sie persönlich am Flughafen und fuhr sie nach Hause. Während der Fahrt war er sehr schweigsam.
    Kurz vor neun Uhr, als es dunkel wurde, hielt er vor dem Haus von Tante Alice. Diana rechnete nicht damit, dass ihr Haus noch von den Paparazzi beobachtet wurde. Aber irgendein Nachbar würde sich bestimmt von der Zeitung dafür bezahlen lassen, ihre Ankunft zu melden. Sie machte niemandem Vorwürfe, allerdings wollte sie es ihnen auch nicht zu leicht machen.
    „Ich bin Ihnen sehr dankbar, Mr. Pierce …“
    Mit einer Handbewegung unterbrach er sie. „Ich verstehe es nicht.“ Sie wartete. „Warum haben Sie Ihre Geschichte nicht verkauft?“
    „Es gibt keine Geschichte.“
    „Seit wann spielt das eine Rolle?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das würde ich niemandem antun, schon gar nicht jemandem, den …“ Sie hielt inne. „Niemandem.“
    „Sie müssen entschuldigen, Miss Metcalfe.
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