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Ciao Papa

Ciao Papa

Titel: Ciao Papa
Autoren: Juan Damonte
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fette Sau, das ist los!« Ich war so erschrocken, dass ich nichts anderes zu sagen imstande war.
    »Ruhig, Mann, flipp nicht aus … schlagt mich nicht …«, sagte die Dicke, und tat, als würde sie gleich anfangen zu weinen.
    »Verdammte Schlampe, fette Nutte!«, sagte ich zu ihr. »Jagst mir einen Todesschrecken ein, du verdammte Schlampe, fette Sau!«
    Ich hatte dermaßen Adrenalin ausgestoßen, dass mir die Knie zitterten.
    »Señor Tomassini!«, sagte Antonio mit ernster Stimme. »Es ist offensichtlich, dass Señorita Lucy ein kleines Missgeschick passiert ist. Erlauben Sie mir, ihr zu helfen. Setzen Sie sich bitte ins Wohnzimmer und lassen sie mich nur machen. Bitte beruhigen Sie sich, kommen Sie, bitte.«
    Er hakte sich bei mir unter und schleppte mich ins Wohnzimmer, wo ich mich auf das Sofa setzte. Er nahm ein sauberes Glas, das auf dem Bücherregal stand, und goss mir einen Whisky ein, den er mir mit einem Lächeln hinstreckte.
    »Ein einzelner macht nichts, wenn man ihn in einem Zug austrinkt«, sagte er und ging ins Badezimmer, um das warme Wasser zuzudrehen.
    Antonio packte die Dicke um die Hüften und schleppte sie aus der Küche. In der anderen Hand hielt er einen Schuh, den sie verloren hatte. Eine Dampfwolke strömte aus dem Badezimmer, als sie hineinstrauchelten und -stolperten. Er schloss die Tür.
    Ich steckte das Telefon wieder ein, aber es klingelte noch immer. Ich wartete einige Minuten, während ich in dem mit dreckigen Aschenbechern überfüllten Wohnzimmer auf und ab ging und Whisky aus der Flasche trank. Ich hatte Lust, mir eine Linie zu ziehen, wollte aber das Risiko nicht eingehen, dass Antonio sah, wie ich das Versteck beim Kamin öffnete. Ich wollte die Schwarze vorerst in meiner Wohnung lassen, musste also warten, bis sie ein Bad genommen und sich angezogen hatte. Ich wollte den Onkel anrufen und ihm sagen, dass ich später käme, damit er nicht beunruhigt wäre.
    Antonio kam aus dem Badezimmer.
    »Sie hat nichts, Señor Tomassini, vielleicht hat sie etwas gegessen, das ihr nicht bekommen ist.«
    »Etwas, das ihr nicht bekommen ist, Antonio? Dieses fette Schwein hat alles in sich hineingefuttert, alles gesoffen, was ihr vor die Nase kam, und was noch schlimmer ist, ich hatte sie nicht einmal eingeladen. Diese fette Nutte geht mir wirklich auf den Geist. Eines Tages wird sie mich in die Scheiße reinreiten, Antonio … Kann ich Ihr Telefon benutzen?«
    »Aber sicher, Señor Tomassini, erhalten Sie noch immer diese Anrufe?«
    »Ja, deshalb habe ich das Telefon ausgesteckt.«
    »Möchten Sie, dass ich rangehe?«
    »Nein, die Typen sollen sich selbst ficken. Es scheint, sie haben nichts Besseres zu tun. Außerdem ist es mir lieber, wenn sie nicht wissen, ob ich hier bin oder nicht.«
    »Meine Frau ist unten. Gehen Sie ruhig. Ich bleibe hier und räume ein wenig auf.«
    »Entschuldigen Sie die Unordnung, Antonio. Wir waren etwa zwanzig Leute. Haben wir zu viel Lärm gemacht?«
    »So wie bei jeder Geburtstagsfeier eben, Señor Tomassini. Haben Sie sich wenigstens amüsiert?«
    »So wie bei jeder Geburtstagsfeier eben, Antonio.«
    Ich traute mich nicht, ihm zu sagen, dass ich mir vor lauter Angst fast in die Hose gemacht hatte. Bis ich endlich mit dem Kleinen alleine war, natürlich.
    »Ich geh mal und erledige diesen Anruf. Bin gleich zurück. Geben sie Lucy eine Hose, die älteste, die sie finden können, und irgendeinen Pullover, den ich nie mehr sehen will.«
    Bevor ich rausging, klopfte ich mit der geballten Faust an die Badezimmertür und schrie Lucy zu:
    »He, Dicke, du hast fünf Minuten, um dich anzuziehen und zu verschwinden.«

3
    Ich stieg ins Erdgeschoss hinunter und klopfte sachte an Antonios Tür. Seine Frau öffnete. Sie war hässlicher, zerknitterter, dicker und dreckiger als je. Sie trug ein blaues, ebenfalls zerknittertes und dreckiges Kleid, dem in der Gegend des enormen Bauches, der von einem gelblichen Unterhemd bedeckt war, zwei Knöpfe fehlten. Die Füße steckten in alten Espadrillen und ich bemerkte zufrieden, dass mehrere ihrer unzähligen Krampfadern geplatzt waren. Mit offenem, zahnlosem Mund kaute sie eine weiße Masse. In der einen Hand hielt sie ein Stück Brot, das sie in Milch getunkt hatte, welche ihr über die schmierigen Finger und über das Kinn rann. Ihr strähniges, ungesundes und fettiges Haar vermochte ihre unansehnliche Glatze nur kümmerlich zu decken. Der Kleine hatte sie Fellini getauft. Die fehlenden Zähne und die Brottunke bewirkten, dass sie
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