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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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entgegenstellen, die, wenn Gabriel zu den Untergrund-Gerüchten recht behielt, sich bereits gegen uns wandten.
    Gabriel schüttelte den Kopf. »Wenn wir hierbleiben, was soll dann aus uns werden? Ich verstehe eure Angst…«
    Ethan hielt eine Hand hoch und unterbrach ihn. »Bei allem gebotenen Respekt, Gabriel, aber du verstehst unsere Angst nicht.«
    Und schon gab es einen erneuten Adrenalinstoß, diesmal allerdings in Ethans Ecke. Die Spannung war nun spürbar, die gemeinsam empfundene Last vieler feindseliger Jahre zwischen diesen beiden Männern und dem Volk, das sie zu beschützen suchten.
    Gabriel stand auf und ging an ein Ende des Raumes. Er lehnte sich an die Wand, brachte Distanz zwischen sich und uns andere, und blickte uns dann wieder an.
    »In gewisser Hinsicht habt ihr Glück, weil die Menschen glauben, sie verstünden die Vampire. Sie haben vielleicht geglaubt, dass ihr nur ein Mythos seid, aber sie haben auch geglaubt, sie würden eure Biologie verstehen. Die Menschen haben entweder versucht, sich euch anzuschließen oder euch zu vernichten. Aber was ist mit uns? Wir würden nur als Tiere angesehen werden. Als Forschungsobjekte.«
    Obwohl Catcher mir mal gesagt hatte, dass Jeff gut auf sich selbst aufpassen konnte, überwältigte mich das plötzliche Bedürfnis, ihn zu finden und zu umarmen, um sicher zu sein, dass er vor al denjenigen sicher war, die ihm Schaden zufügen wollten.
    »Wenn wir bleiben«, sagte Gabriel, den Blick auf den Boden gerichtet, »dann ist ein Coming-out unvermeidbar. Oder wir werden geoutet. Und das, was dann folgt, wird nicht erfreulich sein.«
    Die Bedeutung seiner Worte hing schwer in der Luft.
    »Dann«, sagte Ethan nach einer kurzen Pause, »ist es vieleicht an der Zeit, dass wir uns gegenseitig als das verstehen, was wir sind, ohne unrealistische Erwartungen zu haben.«
    »Ich glaube nicht, dass wir die Dinge ungeschehen machen können«, sagte Gabriel. »Dafür haben wir zu viel erlebt.«
    Ich bemerkte das kurze, enttäuschte Aufblitzen in Ethans Augen, und es tat mir weh, es zu sehen. Ich erkannte aber auch meine Gelegenheit und ergriff sie.
    Ich stand auf, sah von einem zum anderen und setzte ein wenig von Ethans Technik ein, mit der er gerne seine Vorträge hielt.
    »Wir haben eine einmalige Gelegenheit«, teilte ich ihnen mit und sah dabei Ethan an. »Die meisten Menschen halten Vampire für cool, zumindest im Augenblick. Die Feindseligkeiten mögen wiederkommen, aber im Moment sind wir sicher.«
    Dann wandte ich mich an Gabriel. »Wenn diese Versammlung einberufen wird, dann geht es doch darum, miteinander zu reden, oder? Und darum zu entscheiden, was getan werden muss?« Als er nickte, fuhr ich fort. »Dann habt ihr die Gelegenheit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ihr habt die Chance, für die Zukunft zu planen, und müsst nicht auf eine Krise reagieren, bei der der Rückzug die einzige verbliebene Möglichkeit ist.«
    Ich hielt einen Augenblick inne und blinzelte, um mir darüber klar zu werden, was ich als Nächstes sagen wollte. Als mir keine hübschen Formulierungen einfielen, sagte ich einfach die Wahrheit. »Ich beneide euch beide nicht darum, eine Entscheidung treffen zu müssen, was als Nächstes zu tun ist. Und ich bin noch nicht lange genug Vampir, um dieselbe Last der Vergangenheit mit mir zu tragen. Aber vielleicht ist es ja an der Zeit, etwas anderes auszuprobieren?« Ich sah Gabriel an. »Versammelt euch. Rede mit deinen Leuten über Aurora. Aber denk an die Möglichkeit, mehr von ihnen zu verlangen. Mehr als das, was sie bisher gegeben haben.«
    Ich sah Ethan an, der seinen Kopf nachdenklich zur Seite geneigt hatte und mich anerkennend betrachtete. »Vampire haben sehr gute Beziehungen«, fügte ich hinzu. »Wenn die Formwandler bleiben und in die Öffentlichkeit gezerrt werden, stellt sich die Frage, was wir dagegen tun können. Wie können wir ihnen helfen? Wenn sie sich für uns opfern, wie können wir dann sicherstellen, dass sie es nicht allein ausbaden müssen?«
    Ich öffnete den Mund, um weiterzusprechen, aber als mir klar wurde, dass ich gesagt hatte, was gesagt werden musste, ließ ich ihn wieder zuklappen. Die nächsten Schritte müssten sie schon alleine machen.
    Es folgten lange, schweigsame Sekunden, die erst durch Gabriels Nicken beendet wurden. »Ich sollte mir vieleicht was zu essen holen«, sagte er und ging zum Servierwagen hinüber.
    Mit dieser schlichten Geste löste sich die Spannung in Nichts auf.
    Ich konnte mich

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