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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
Autoren: Chloe Neill
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gebeten hatte, so würde ich ihm diese Chance nicht vermasseln.
    Fußschritte auf dem Weg durchbrachen die Stille. Eine groß gewachsene Gestalt erschien. Eine Frau. Rothaarig.
    Amber.
    Moment. Amber?
    Ich sah den Schock in Ethans Augen, als er sie erkannte, das Entsetzen, die plötzliche Demütigung. Ich konnte es nachempfinden, spürte, wie es mir selbst den Magen umdrehte.
    Er ging auf sie zu, sah sich dabei aufmerksam um und packte ihren Arm kurz über dem Ellbogen. »Was machst du hier?«
    Sie sah auf die Hand auf ihrem Arm hinab, blinzelte ihn an und entwand sich seinem Griff. »Was glaubst du denn, was ich hier mache?«
    »Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, Amber. Aber ich habe hier wichtige …«
    »Ethan, wirklich.« Ihr Tonfall war nüchtern.
    Er hielt inne, starrte sie an, als er langsam begriff und zu der Schlussfolgerung gelangte, die ich einige Sekunden zuvor gezogen hatte. Ich wusste, warum ich dieses kleine Flittchen nicht mochte. Mit resignierter Stimme sagte er:
    »Du hast das Medaillon gestohlen. Du warst in meiner Wohnung und hast das Medaillon gestohlen.«
    Sie zuckte hochnäsig mit den Achseln.
    Er packte sie erneut am Arm, und diesmal so fest, dass sie das Gesicht verzog. »Du hast Eigentum des Hauses aus meiner Wohnung gestohlen. Du hast es von mir gestohlen. Hast du« – er fluchte lauthals –, »hast du diese Mädchen getötet?«
    Amber grunzte, riss ihren Arm los und wich einige Schritte zurück, um Abstand zu ihm zu gewinnen. Sie rieb sich den Arm, wo die roten Abdrücke seiner Finger – selbst in der Dunkelheit – zu erahnen waren.
    »Du bist …« Ethan schüttelte den Kopf, stemmte seine - Fäuste in die Hüften und schob dabei seine Jacke zur Seite.
    »Wie konntest du das nur tun? Du hattest alles. Ich habe dir alles gegeben.«
    Amber zuckte mit den Achseln. »Wir sind kitschig, Ethan. Wandelnde Klischees. Unter den Übernatürlichen nicht authentisch genug. Unter den Vampiren ein wenig zu authentisch. Haus Cadogan ist Schnee von gestern.«
    Amber sah zu ihm auf, und ihre Augen funkelten – vor Hoffnung vielleicht? »Wir brauchen eine Veränderung. Wir brauchen ein Ziel. Sie kann uns das geben.«
    Ethan erstarrte und musterte sie eindringlich. »Sie?«
    Amber zuckte mit den Achseln, und als in der Nähe eine Wagentür zugeschlagen wurde, legte sie ihren Kopf zur Seite.
    »Das ist mein Stichwort. Du solltest gut zuhören, Liebster.«
    Sie beugte sich vor, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte Worte, die ich nicht verstand. Und dann machte sie sich davon, und er ließ sie gehen, ließ sie fliehen. Nicht die Entscheidung, die ich getroffen hätte, aber hinter ihr herzulatschen und ihr die ordentliche Tracht Prügel zu verpassen, die sie verdient hatte, hätte mich verraten. Und wenn diese Wagentür als Hinweis zu verstehen war, dann fing der Spaß jetzt erst richtig an.
    Sie brauchte nur wenige Sekunden, um ihn zu erreichen, um zu Ethan zu gehen – geschmeidig wie eine Katze. Ihre schwarzen Haare hatte sie zu einem festen Knoten gebunden, der mit langen Silbernadeln befestigt war. Sie war eine Domina, die sich als Sekretärin verkleidet hatte – ein unmöglich eng sitzender Bleistiftrock, schwarze Nylonstrümpfe, an deren Rückseite eine schwarze Naht verlief, schwarze Lederpumps mit Knöchelriemen und eine in den Rock gesteckte weiße Bluse. Irgendetwas in mir erwartete eine Reitgerte, aber ich sah keine. Hatte sie die vielleicht im Wagen vergessen.
    Celina ging zu Ethan und blieb einen guten Meter vor ihm stehen, eine Hand auf ihrer leicht schräg gestellen Hüfte.
    Und dann sprach sie mit einer Stimme, die so rauchig und samtig war wie ein guter, alter Whiskey. »Darling, du solltest hier draußen nicht allein rumlaufen. Nachts ist es hier gefährlich.«
    Ethan bewegte sich nicht. Sie starrten sich einen Augenblick schweigend an, und Magie wirbelte und loderte um sie herum, streckte ihre Ranken zwischen den Bäumen aus. Ich ignorierte sie und musste mich daran hindern, die leichte Brise mit einer Hand wegzuwischen.
    Aber ich nutzte die Ablenkung dazu, mein Handy aus der Tasche zu holen und eine SMS an Catcher und Luc zu schicken: CELINA BÖSE. So Gott wollte, würden sie die Kavallerie schicken.
    »Du scheinst mir ein wenig überrascht zu sein«, sagte sie und kicherte. »Und sicherlich auch überrascht, Amber zu sehen. Al e Frauen, ob nun Mensch oder Vampir, suchen immer nach etwas mehr, Ethan. Etwas Besserem. Es war naiv von dir, das zu vergessen.«
    Wow! Es
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