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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
Autoren: Chloe Neill
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das nicht einmal mir hatte und nun ein Cocktailkleid trug, das nicht einmal mir gehörte. In diesem Augenblick wurde mir klar, dass sie mich zu einer von ihnen gemacht hatten.
    Die Vampire von Chicagoland.
    Ales hatte vor acht Monaten mit einem Brief begonnen, der zuerst in der Sun-Times, dann in der Tribune zu lesen war und anschließend von Zeitungen im gesamten Land abgedruckt wurde. Dieses Vampir-Manifest war ihr Coming-out, die Bekanntgabe ihrer Existenz in unserer Welt. Einige Menschen hielten es für eine Zeitungsente, aber nur bis zur darauf folgenden Pressekonferenz, auf der drei von ihnen ihre Fangzähne entblößten. Unter den Menschen brach Panik aus, und vier Tage lang herrschten Unruhen in der Windy City. Die offensichtliche Angst vor einer Vampir-Apokalypse ließ die Menschen Wasser und Konservendosen horten. Schließlich griffen die Bundesbehörden ein und ordneten eine Untersuchung durch den Kongress an. Die Anhörungen wurden gefilmt und im Fernsehen übertragen; jedes noch so kleine Detail ihrer Existenz wurde unter die Lupe genommen.
    Und obwohl es die Vampire selbst gewesen waren, die den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt hatten, hielten sie sich über diese Details bedeckt. Nur bei drei Dingen konnte die Öffentlichkeit absolut sicher sein: Sie hatten Fangzähne, sie tranken Blut, und sie durchstreiften die Stadt nur nachts.
    Nach acht Monaten hatten einige Menschen immer noch Angst. Andere waren von ihnen wie besessen. Ihr Lebensstil faszinierte sie, die Unsterblichkeit, und vor allem die Vampire selbst – besonders Celina Desaulniers, die glamouröse Vampirin der Windy City, die offensichtlich für das Coming-out verantwortlich war. Bei den Anhörungen vor dem Kongress hatte sie ihr Debüt gegeben. Celina war groß, schlank und hatte schwarze Haare. An diesem Tag trug sie ein schwarzes Kostüm, das den Eindruck erweckte, als ob es nur schwarzes Kostüm, das den Eindruck erweckte, als ob es nur für ihren Körper geschaffen worden war. Abgesehen von ihrer Schönheit war sie auch geschickt und klug, und sie wusste, wie sie die Menschen um den Finger wickeln konnte. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Senior Senator des Staates Idaho hatte sie gefragt, was sie als Nächstes vorhabe, jetzt, wo die Vampire sich geoutet hätten.
    Ihre Antwort hatte sie berühmt gemacht, denn sie flötete einfach nur: »Ich werde aus jeder Nacht das Beste machen.«
    Der Kongressveteran hatte sie mit Blicken verschlungen, was ihn auf die Titelseite der New York Times brachte.
    Meine Reaktion fiel anders aus. Ich hatte lediglich die Augen verdreht und den Fernseher ausgeschaltet.
    Ich hatte mich über sie lustig gemacht, über ihre Ich hatte mich über sie lustig gemacht, über ihre Überheblichkeit. Und im Gegenzug hatten sie mich zu einer von ihnen gemacht.
    Karma war manchmal wirklich scheiße.
    Jetzt schickten sie mich nach Hause, aber sie hatten mich verändert. Ungeachtet der Veränderungen, die mein Körper über sich hatte ergehen lassen müssen, hatten sie mich auch noch aufgehübscht, mir das Blut abgewaschen, mich ausgezogen und nach ihrem Vorbild neu verpackt.
    Sie brachten mich um. Sie retteten mein Leben. Sie veränderten mich.
    Und damit begann mein Misstrauen gegenüber denen, die mich verwandelt hatten.
    Mir war immer noch schwindlig, als die Limousine vor dem Brownstone, einem Haus aus braunen Ziegeln, in Wicker Park anhielt, das ich mir mit meiner Mitbewohnerin Mallory teilte.
    Es war nicht Müdigkeit, die mein Schwindelgefühl verursachte, sondern eine Nebelwand, die sich durch mein Bewusstsein zog, mich lähmte und behinderte. Vielleicht waren Medikamente daran schuld, oder mein Übergang vom Menschen zum Vampir zeigte Nachwirkungen.
    Mallory stand auf der Treppe, und ihre schulterlangen eisblauen Haare schimmerten im Licht der nackten Glühbirne über ihrem Kopf. Sie wirkte besorgt, schien mich aber zu erwarten. Sie trug einen Flanellpyjama mit Sockenaffenmuster.
    Mir wurde klar, dass es spät sein musste.
    Die Limousinentür wurde geöffnet, und ich sah zum Haus und in das Gesicht eines Mannes in schwarzer Uniform und mit Mütze, der mich durch die Autotür hindurch anstarrte.
    »Madame?« Er streckte mir erwartungsvoll eine Hand hin.
    Ich nahm sie und trat auf den Asphalt. Auf den ungewohnten Stilettos wankte ich ein wenig, denn Stöckelschuhe zog ich nur selten an. Ich trug normalerweise Jeans, denn für eine Doktorandin reichte das völlig aus.
    Dann hörte ich, wie eine Tür zugeschlagen
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