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Charles

Charles

Titel: Charles
Autoren: Debbie Macomber
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und Haaren verfallen.“
    „Der arme Kerl ist verdammt.“
    „Verdammt?“ wiederholte sie mit hochgezogenen Brauen. „Hättest du es nicht etwas schmeichelhafter ausdrücken können? Nein, die beiden sind füreinander bestimmt. Vielleicht soll durch sie das Unrecht, das damals geschehen ist, wieder gutgemacht werden.“
    Sawyer lächelte jungenhaft. „Mit anderen Worten: Mein Bruder ist verdammt.“
    Als sie ihn zu kitzeln begann, fand er noch eine viel wirkungsvollere Methode, sich an ihr zu rächen. Dann dauerte es eine ganze Weile, bis sie wieder an Charles oder Lanni dachten.
    Lanni saß auf der obersten Stufe der Veranda, während ihr Bruder drinnen arbeitete. Matt prüfte gerade seine Finanzen, um zu kalkulieren, wie lange es dauern würde, bis er das Hotel eröffnen konnte. Sie vermutete, dass das Geld irgendwann knapp werden würde, doch bisher hatte er es immer irgendwie geschafft.
    Es war Ende August und ziemlich kühl. Lanni kuschelte sich in ihren Pullover, während sie im Geiste noch einmal ihre Auseinandersetzung mit Charles durchlebte. Es war viel schlimmer gelaufen, als sie erwartet hatte. Als sie nach Hard Luck zurückgekehrt war, war sie davon überzeugt gewesen, das Richtige zu tun.
    Jetzt war sie sich allerdings nicht mehr so sicher.
    Als Matt erfahren hatte, dass sie nicht nach Anchorage zurückgehen wollte, war er wütend geworden und hatte ihr vorgeworfen, sie würde eine einmalige Chance vertun.
    Dass man ihr diesen Job vermutlich kein zweites Mal anbieten würde, war ihr klar. Genauso klar war ihr aber, dass sie es bis an ihr Lebensende bereuen würde, wenn sie diese letzte Gelegenheit, ihre Liebe zu retten, nicht ergriff.
    Doch Charles wollte nicht, dass sie in Hard Luck blieb. Und nun sah es so aus, als wollte auch Matt sie los sein.
    Lanni schlang die Arme um die Beine und legte die Stirn auf die Knie.
    Immer wieder musste sie daran denken, wie energisch Ellen gewirkt hatte, als sie ihr geraten hatte, um Charles zu kämpfen. Was sie ihr allerdings verschwiegen hatte, war, wie heftig er sich dagegen wehren würde.
    Lanni hatte zwar versucht, es sich nicht anmerken zu lassen, doch mit seinen brutalen Worten hatte er genau ins Schwarze getroffen. Wenn sie in Hard Luck blieb, ging sie tatsächlich das Risiko ein, genauso zu enden wie ihre Großmutter, indem sie einen Mann liebte, den sie niemals haben konnte.
    Sie seufzte tief und blickte dann auf. Plötzlich fiel ein Schatten auf den Boden, und ihr Herz begann vor Aufregung schneller zu klopfen.
    Es war Charles.
    Er sagte kein Wort. Lanni richtete sich auf und fragte sich einen Moment lang, ob sie ihn in ihrer Fantasie heraufbeschworen hatte. Nach ihrer Begegnung konnte sie kaum glauben, dass er tatsächlich gekommen war.
    Langsam stand sie auf und streckte die Hand nach dem Geländer aus, weil sie sich irgendwo abstützen musste. Währenddessen kam Charles ganz langsam auf sie zu, als würde er gegen seinen Willen zu ihr hingezogen. Als er dicht vor ihr stand, bemerkte sie den unsicheren, gequälten Ausdruck in seinen Augen. Es tat ihr weh, ihn so zu sehen.
    Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen, hob die Hand und legte sie ihm an die Wange.
    Daraufhin legte er seine Hand auf ihre und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete und ihr in die Augen schaute, war er nicht mehr so angespannt.
    „Es hat keinen Zweck mehr, dagegen anzukämpfen“, flüsterte er, bevor er sie unvermittelt an sich zog.
    Lanni ließ es bereitwillig geschehen und barg das Gesicht an seinem Hals. „Das wurde aber auch höchste Zeit!“ brachte sie hervor, während sie ihm die Arme um den Nacken legte.
    Nun küsste er sie mit einer Leidenschaft, die ihr bewies, wie sehr er mit sich gerungen hatte. Außerdem wurde ihr klar, wie nahe sie daran gewesen war, diesen Kampf zu verlieren.
    Irgendwann löste er sich widerstrebend von ihr. „Ich habe mich heute Nachmittag mit meiner Mutter getroffen“, erklärte er rau.
    „Dann weißt du also von deinem Onkel … und dem Baby?“
    Charles nickte. „Mutter hat mir erzählt, dass ihr euch Dienstag getroffen habt. Ich habe sie noch nie so glücklich gesehen.“
    Zusammen setzten sie sich auf die Verandastufen, Charles auf die oberste, Lanni auf die darunter. Dann beugte er sich vor, um ihre Hände in seine zu nehmen.
    „Sie hat mir gesagt, wie sehr ich meinem Onkel Charles ähnele.“ Er runzelte die Stirn, als könnte er noch immer nicht begreifen, was seine Mutter ihm erzählt hatte.
    „Sie musste viel Mut
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