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Heisser Fruehling in Alaska

Heisser Fruehling in Alaska

Titel: Heisser Fruehling in Alaska
Autoren: Kate Hoffmann
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PROLOG
    Vor fünf Jahren
    "Hast du je solche Sterne gesehen?"
    Tanner O'Neills Stimme schallte durch die nächtliche Stille der Bachelor Creek Lodge. Kyle Hawkins schaute zum dunklen Himmel auf und versuchte, die Sterne mit den Augen seines Freundes zu betrachten.
    Er selbst hatte sie von den Hochebenen Kenias und vom Gipfel des Mount Everest gesehen, hatte über dem australischen Busch den Mond aufgehen und ihn hinter einem buddhistischen Tempel Thailands untergehen sehen. Er hatte die nächtlichen Schreie der Affen in China gehört und das Knirschen der Gletscher in der Finsternis der Antarktis. Aber jetzt war Alaska sein Zuhause - und er mußte zugeben, daß die Sterne hier tatsächlich heller strahlten als anderswo.
    Er, Tanner und Joe Brennan waren an diesem Nachmittag in der Lodge eingetroffen. Das alte Hotel sollte von nun an ihr Zuhause sein, und daher hatten sie beschlossen, in dem verwahrlosten alten Blockhaus zu übernachten, obwohl es vorher eigentlich eine gründliche Reinigung benötigt hätte.
    "Findet ihr es nicht ein bißchen komisch, die Sterne durch ein Loch im Dach zu sehen?" fragte Joe.
    "Stell dir einfach vor, es sei ein Oberlicht", erklärte Tanner.
    "Ja, klar", erwiderte Joe. "Und wenn es durch das Loch hineinregnet, betrachte ich es als Dusche. Schließlich haben wir nicht einmal fließendes Wasser hier im Haus."
    "Hör auf zu jammern, Brennan. Sonst hält Hawk uns noch für Waschlappen."
    Hawk lachte. Weder Tanner noch Joe waren besonders
    abenteuerlustig gewesen, bevor die drei Freunde beschlossen hatten, ihr Leben in Seattle aufzugeben und eine Partnerschaft zu gründen, um in Alaska das von Tanner geerbte Hotel zu führen. Obwo hl beide durchaus guten Willen zeigten, würden sie noch lernen müssen, sich ihren veränderten
    Lebensumständen anzupassen. Das war etwas, wozu Hawk
    schon so oft gezwungen gewesen war, daß es ihm auch dieses Mal nicht schwerfallen würde.
    Sie alle hatten ihre Aufgaben. Tanner würde sich um die Gäste kümmern und das Hotel in Ordnung halten. Joe würde der Pilot des neugegründeten Unternehmens sein und Gäste und Vorräte nach Muleshoe fliegen. Und Hawk würde die
    Erfahrungen, die er auf seinen abenteuerlichen Reisen gesammelt hatte, nutzen, um den Gästen als Führer durch die Wildnis zu dienen -
    falls es ihnen gelang, Gäste
    hierherzulocken.
    Tanner seufzte. "Willst du bloß wegen eines Lochs im Dach nach Seattle zurückkehren, Brennan? Wir sind doch Männer, oder? Unsere Vorfahren lebten noch in Höhlen."
    "Seattle hat mehr zu bieten als intakte Dächer", versetzte Joe.
    "Ja, Frauen", warf Hawk ein, der wußte, woran sein Freund dachte ... weil Joe immer daran dachte.
    "Wir waren uns doch einig, daß wir genug von Frauen haben", sagte Tanner. "Und was wäre besser als Alaska, um unseren Junggesellenstatus zu bewahren?"
    "Junggeselle zu bleiben oder sich kopfüber ins Zölibat zu stürzen, sind zwei ganz verschiedene Dinge. Und wir brauchen keine ständige Erinnerung daran", bemerkte Joe und deutete mit dem Kopf zur Tür hin.
    Sie alle hatten die eingekerbte Inschrift - "Kein Zutritt für Frauen" - über dem Eingang gesehen. Hawk hatte die Warnung amüsant gefunden. Als ob hier Gefahr bestünde, daß die Frauen ihnen die Tür einrannten! Sie konnten froh sein, wenn es ihnen gelang, überhaupt ein paar weibliche Gäste hierherzulocken.
    Hawk kannte Alaska. Alleinstehende Frauen waren hier so selten wie Gänseblümchen im Dezember. Und die wenigen, die kamen, wurden von sämtlichen Junggesellen im Umkreis von fünfzig Meilen belagert und blieben selten lange ungebunden.
    Hawk hatte Frauen nie als unumgänglichen Bestandteil seines Lebens betrachtet. Wegen seiner vielen Reisen war er nie langfristige Bindungen eingegangen, und die meisten Frauen brachten sowieso kein Verständnis für seinen Drang nach Abenteuern auf. Sie verstanden nicht, warum er oft lieber eine Nacht auf irgendeinem Berg anstatt in ihrem Bett verbrachte.
    Und warum er all das Geld, das er verdiente, nicht für sie ausgab. Sobald die Frauen entdeckten, wer Kyle Hawkins wirklich war, interessierten sie sich nur noch für sein Scheckbuch. Oder für seine Beziehungen.
    Aber Hawk hatte sich entschieden, frei und ohne die
    geringsten Verpflichtungen zu leben. Alles, was er wollte, war ein einfaches Leben im Einklang mit der Natur. Und deshalb war er in Alaska.
    "Ich glaube, als erstes sollten wir ein Bad einbauen", bemerkte Tanner. "Oder jedenfalls gleich nach der Reparatur des Dachs. Und
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