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Charles

Charles

Titel: Charles
Autoren: Debbie Macomber
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Bruder Probleme mit einer Frau hatte.
    Offenbar war Christian das nicht entgangen, denn er sah auf und betrachtete Charles aus zusammengekniffenen Augen. „An deiner Stelle würde ich nicht so selbstgefällig dreinschauen.“
    „Warum?“
    „Weißt du, dass Matt Caldwell hier ist?“
    „Schon?“ warf Ben ein. „Der Mann hat keine Zeit verschwendet, nicht?“
    Weder Christian noch Charles gingen auf seine Bemerkung ein. „Soweit ich weiß, wollte er Baumaterial herbringen. In Anchorage hat er mir gesagt, dass er so viel wie möglich am Hotel machen will, bevor das Wetter sich ändert.“
    „Er hat allerdings nicht nur Baumaterial mitgebracht“, sagte Christian.
    Charles runzelte die Stirn. „Was soll das heißen?“
    „Nichts.“ Christian stand wieder auf, legte etwas Geld auf den Tresen und winkte fröhlich. „Danke für den Kaffee, Ben. Ich komme Freitagabend wieder, wenn du mir etwas vorsetzen kannst, was mehr meinem Geschmack entspricht.“
    Charles wusste, dass Matt mit dem Flug am Vormittag gekommen war, und zwar mit einer Chartergesellschaft aus Anchorage. Er hatte genug Baumaterial mitgebracht, um sich den ganzen Winter beschäftigen zu können.
    So viel Zeit würde er auch mindestens brauchen, denn durch das Feuer war auch die Bausubstanz teilweise zerstört worden. Er musste also ein zügiges Tempo vorlegen, wenn er noch im selben Jahr im Hotel einziehen wollte. Der Winter brach in Hard Luck so früh ein, dass die Flüsse oft schon im September zufroren.
    Schließlich stand Charles auf und verließ das Café. Dabei dachte er über Christians seltsame Bemerkung nach. Er beabsichtigte zwar nicht, sich mit Matt Caldwell anzufreunden, aber er konnte ja wenigstens beim Hotel vorbeischauen, um ihn zu begrüßen und ihn zu fragen, ob er etwas brauche.
    So wie er seine frisch gebackene Schwägerin kannte, hatte Abbey Matt zum Abendessen eingeladen, um ihn zusammen mit Sawyer in Hard Luck willkommen zu heißen. Er musste lächeln, als er daran dachte, wie sehr sein Bruder sich verändert hatte, seit er Abbey kannte.
    Als Charles am Hotel ankam, hörte er lautes Hämmern und anschließend Stimmen. Er hatte gar nicht gewusst, dass Matt jemanden mitgebracht hatte, doch es war keine schlechte Idee gewesen, denn er konnte einen Helfer gebrauchen.
    Für Charles war es ein seltsames Gefühl, an die Tür des Hauses zu klopfen, das einmal seiner Familie gehört hatte. Kurz darauf öffnete Matt und begrüßte ihn herzlich. „Charles! Kommen Sie doch rein. Sie haben es offenbar schon gehört.“
    „Was soll ich gehört haben?“
    „Es ist Charles“, rief Matt über die Schulter. „Und er ist bestimmt nicht gekommen, um mich zu besuchen.“ Seine dunkelbraunen Augen funkelten schelmisch.
    „Was geht hier eigentlich vor?“ erkundigte sich Charles.
    „Hallo, Charles.“ Lanni kam aus einem der hinteren Räume. Sie trug Jeans und hatte einen Hammer in der Hand. „Ich habe mich schon gefragt, wann du erfährst, dass ich nach Hard Luck gezogen bin.“

10. KAPITEL
    „W as soll das heißen, du bist nach Hard Luck gezogen?“ Charles blickte Lanni finster an, doch das schien sie nicht zu entmutigen.
    Sie lächelte frech. „Was glaubst du denn, was es heißen soll?“
    Dass du mir das Leben zur Hölle machen wirst, dachte Charles. „Und was ist mit deinem Job bei der Zeitung?“
    Lanni zuckte die Schultern, als wäre das unwichtig. Er wusste es jedoch besser, denn Matt hatte ihm begeistert erzählt, wie viel Talent sie hatte. Sie konnte sich etwas darauf einbilden, als Redaktionsassistentin bei der Tageszeitung von Anchorage genommen zu werden. Wenn er sich richtig erinnerte, sollte sie am ersten September dort anfangen. Für sie war es die Chance ihres Lebens, und er wollte nicht, dass sie sie seinetwegen vertat oder weil sie annahm, zwischen ihnen könnte es doch noch klappen.
    „Verdammt, Lanni, du sollst doch in zwei Wochen bei der Zeitung anfangen!“
    Nun wirkte sie ein wenig verunsichert. „Nein, ich glaube nicht.“
    „Und warum nicht?“
    „Lanni“, rief in diesem Moment Matt, der sich kurz vorher taktvoll zurückgezogen hatte und nun um die Ecke schaute. „Mach dir nichts draus.“ Er schien ziemlich zufrieden mit sich zu sein.
    Charles funkelte sie wütend an. „Beantworte endlich meine Frage.“
    „Wenn du es unbedingt wissen willst – ich habe den Job abgelehnt.“
    „Das kannst du doch nicht machen!“
    Wieder schaute Matt um die Ecke. „Ich habe versucht, sie zur Vernunft zu bringen,
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