Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chancen, Risiken, Folgen 2 Bonus Joshua erzählt

Chancen, Risiken, Folgen 2 Bonus Joshua erzählt

Titel: Chancen, Risiken, Folgen 2 Bonus Joshua erzählt
Autoren: Sissi Kaipurgay
Vom Netzwerk:
auch so weit schießen? Ich starre und merke, dass ich während der vergangenen Sekunden nicht geblinzelt habe. Mein Freund seufzt und setzt sich auf die Fersen, seine Augen öffnen sich. Er guckt mich an, als wäre er erstaunt, dass ich hier bin. Sein Blick gleitet tiefer und bleibt an meiner Erektion hängen.
     
    Ab diesem Tag ist alles anders. Winston und ich sind wie Zwillinge und als er während eines Spazierganges nach meiner Hand greift, halte ich seine fest. Dabei bleibt es dann und es fühlt sich einfach nur gut an. Regelmäßig begleitet er mich nun, wenn ich im Fluss baden gehe, und verschafft mir dort Erleichterung. Danach darf ich zugucken, wenn er es sich besorgt.
    Es ist wie ein Traum in einer anderen Welt. Sicher, unsere Zeit ist begrenzt, doch manchmal wünsche ich mir, dass es für immer so bleibt und sogar noch mehr zwischen ihm und mir passiert. Oh Mann, das darf er niemals erfahren. Wir sind Freunde, natürlich stock-hetero, klar. Das hier ist eine Ausnahmesituation und wäre nie passiert, wenn das mit meiner Hand nicht geschehen wäre. Oder doch?
     
    Winston schreibt täglich in dieses schwarze Buch. Was er wohl da rein kritzelt? Ich würde es zu gern wissen, doch ich achte seine Privatsphäre und obwohl ich weiß, wo er es verwahrt, lass ich die Finger davon. Niemals würde ich schnüffeln, das ist Ehrensache. Eine Sache liegt mir nur auf der Seele: Wie würde es sein, wenn wir uns – küssen würden? Wenn ich seinen Mund berühren würde, der in den letzten Tagen immer wieder so auffällig hübsch ausschaut, gerade dann, wenn er lächelt.
    Genau wie seine – verdammt! – seine Nippel! Ja, ich nenne sie Nippel, weil diese kleinen Knöpfchen echt geil aussehen. Der Wunsch, diese zarten, blassbraunen Erhebungen zu kosten, wird immer grösser und wenn es nach mir ginge, könnten wir die Anzahl meiner – meiner – meiner Entleerungen erhöhen. Ich bin schon morgens scharf und mittags auch, dazwischen ständig und … Okay, ich bin dauererigiert. Eine Sache, die ich nach unserer Rückkehr mit meinem Therapeuten erörtern muss. Bin ich sexsüchtig, ohne welchen zu haben?
     
    Die Sache mit dem Kuss geht mir auch abends noch durch den Kopf, als wir am Feuer sitzen und die Sterne angucken. Hier gibt es viel mehr als daheim in Hamburg. Die Nacht ist schon angebrochen und ein lauer Wind kühlt die Haut angenehm. Jetzt sind nur noch fünf Tage von unserem Urlaub übrig. Die Zeit ist im Nu vergangen und ich wünsche mir, wir könnten noch mal vier Wochen bleiben.
    Winston sieht auch nachdenklich aus. Woran er wohl denkt? Wenn er zuhause ist, wird er sicher als erstes zum Friseur gehen, denn er hasst es, wenn seine Haare so lang sind, dass sie ihm ständig in die Augen pieken. Ich dagegen mag das, es sieht so wild aus. Mein Blick wandert zu seinen Lippen und ich will endlich wissen wie es ist, wenn ein Mann mich küsst.
    „Sag mal, Winston…“, fange ich an, zögere, spreche schnell weiter, bevor mich der Mut verlässt, „…hast du dich auch schon mal gefragt, wie sich ein Kuss anfühlen würde?“
    Ich beobachte seine Reaktion. Also – abgeneigt scheint er nicht zu sein, jedenfalls nicht ganz, denn er antwortet nur mit einem ‚Mhm‘.
    „Ich würde das ganz gern mal probieren, rein aus Neugier und zu Forschungszwecken, natürlich“, rede ich nervös weiter, als könnte ich damit seine Zweifel zerstreuen, „Nur um zu prüfen, ob es ekelhaft ist oder so, abstoßend, widerlich. Wir können auch jederzeit aufhören, einfach nur mal testen und es ist ja nur halb so schlimm wie das andere. Du weißt schon, unser Geheimnis.“
    Verschwörerisch zwinkere ich Winston zu, um das ganze ins Lächerliche zu ziehen. Dabei kribbelt es erwartungsvoll in meinem Bauch und ich werde ganz hibbelig.
    „Müssen wir aber auch nicht machen…“, wiegele ich ab, als Winston weiter schweigt.
    „Oh doch“, stößt er aus und es hört sich nahezu euphorisch an.
    Winston krabbelt auf allen Vieren näher zu mir und hält erst an, als uns nur noch Millimeter trennen. Ich beuge mich ein wenig vor, bis sich unsere Münder berühren, fühle mein Herz bis zum Hals schlagen. Es ist schön, Winston zu küssen, doch schon nach dem Bruchteil einer Sekunde ist es vorbei. Das ist zu kurz, ich will mehr.
    „Ist doch gar nicht übel“, flüstere ich und packe meinen Freund im Nacken, ziehe ihn an meinen Mund und küsse ihn richtig.
    Meine Zunge kommt zum Einsatz und kämpft mit Winstons, mal hart, mal zart. Ich brumme vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher