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Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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sich auch woanders hinsetzen – sich einen Platz suchen, wo Arobynn und Lysandra von den Kronleuchtern verdeckt waren. Als sie aufstand, tat ihr vom Sitzen auf dem Holz das Steißbein weh.
    Sie machte einen Schritt, bei dem die Dielen unter ihren schwarzen Stiefeln knarrten, hielt dann jedoch inne. Obwohl die Musik so war, wie sie sie in Erinnerung hatte, jede Note fehlerlos, hörte sie sich jetzt fremd an. Sie könnte sie auswendig spielen und doch war es plötzlich, als hätte sie sie noch nie gehört oder als wäre ihr eigener innerer Rhythmus nicht mehr im Einklang mit dem Rest der Welt.
    Noch einmal blickte sie zu der vertrauten Loge tief unter sich, wo Arobynn gerade seinen langen Arm elegant um die Lehne von Lysandras Sessel legte – ihren alten Platz, derjenige, der sich der Bühne am nächsten befand.
    Doch das war es wert. Jetzt war sie frei und Sam war ebenfalls frei und Arobynn … Er hatte alles getan, um sie zu verletzen, sie zu brechen. Auf den ganzen Luxus zu verzichten war kein hoher Preis für ein Leben, in dem sie nicht von ihm bestimmt wurde.
    Die Musik arbeitete sich in den Rausch des Höhepunktes hinauf, wurde zu einem Wirbelwind aus Klang, durch den sie nun hindurchging – nicht auf einen anderen Platz zu, sondern zu einer kleinen Tür, die aufs Dach führte.
    Die Musik toste, jede Note ein Lufthauch auf ihrer Haut. Celaena zog die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf, bevor sie durch die Tür in die Nacht hinausschlüpfte.
    Es war fast elf, als Celaena die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss und die bereits vertrauten Gerüche ihres Zuhauses einatmete. Einen großen Teil des vergangenen Monats hatte sie damit zugebracht, die großzügigen Räume einzurichten, die sich im obersten Stockwerk eines Lagerhauses im Armenviertel verbargen und die sie nun mit Sam teilte.
    Wieder und wieder hatte er angeboten, sich an der Wohnung zu beteiligen, aber sie war nie darauf eingegangen. Nicht weil sie sein Geld nicht wollte – obwohl sie es wirklich nicht wollte –, sondernweil das hier zum ersten Mal überhaupt ein Ort war, der ihr gehörte. Und auch wenn sie Sam wirklich gern hatte, sollte das so bleiben.
    Sie trat ein und ließ den großen Raum, der vor ihr lag, auf sich wirken: links ein Esstisch aus poliertem Eichenholz, der Platz für acht Polsterstühle bot; rechts von ihr ein großes rotes Sofa, zwei Sessel und ein niedriger Tisch vor dem offenen Kamin.
    Das erloschene Feuer sagte alles. Sam war nicht zu Hause.
    Celaena hätte nach nebenan in die Küche gehen können, um den Obstkuchen zu verschlingen, den Sam heute Mittag übrig gelassen hatte – sie hätte ihre Stiefel von sich schleudern und es sich vor dem deckenhohen Fenster gemütlich machen können, um den atemberaubenden Ausblick auf die nächtliche Hauptstadt zu genießen. Sie hätte alles Mögliche tun können, hätte sie nicht den Zettel auf dem Tischchen am Eingang entdeckt.
    Ich bin unterwegs , stand da in Sams Handschrift. Bleib nicht wegen mir auf .
    Celaena zerknüllte den Zettel in ihrer Faust. Sie wusste ganz genau , wo er hingegangen war – und warum er nicht wollte, dass sie aufblieb.
    Denn wenn sie schlief, würde sie höchstwahrscheinlich nicht das Blut und die blauen Flecke sehen, wenn er hereingewankt kam.
    Unflätig fluchend warf Celaena den zerknitterten Zettel auf den Boden und knallte beim Verlassen der Wohnung die Tür hinter sich zu.
    Wenn es in Rifthold einen Ort gab, wo sich der Abschaum der Gesellschaft traf, dann im Vaults.
    In einer relativ ruhigen Straße des Armenviertels steckte Celaena ihr Geld den Schlägertypen zu, die vor einer unscheinbaren Eisentür herumstanden, und betrat das Vergnügungslokal. Augenblicklich schlugen ihr Hitze und üble Gerüche ins Gesicht, doch sie ließsich nicht aus ihrer eisigen Ruhe bringen, während sie in das Labyrinth aus unterirdischen Räumen hinabstieg. Ein Blick auf das Gewimmel um den größten Boxring genügte, um genau zu wissen, wer da für Stimmung sorgte.
    Sie stolzierte die Steinstufen hinunter, die Hände in Reichweite der Schwerter und Messer in dem Gürtel, der tief um ihre Hüfte geschlungen war. Die meisten Leute hätten beim Betreten des Vaults sogar noch mehr Waffen getragen, doch Celaena war oft genug hier gewesen, um die Gefahr durch die übliche Kundschaft einschätzen zu können, und wusste, dass sie durchaus auf sich aufpassen konnte. Trotzdem ließ sie die Kapuze auf dem Kopf, sodass ihr Gesicht weitgehend im Dunkeln lag. Sich als junge Frau an so
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