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Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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die das Kinn hob und schnaubte. » Du siehst mehr oder weniger aus wie immer«, fügte er hinzu, ein herausforderndesFunkeln in den Augen. Wesley hatte sie nie gemocht, hatte sich nie die Mühe gemacht, nett zu ihr zu sein. Als hätte er schon immer gewusst, dass sie und Arobynn irgendwann auf verschiedenen Seiten stehen würden und er die vorderste Front bildete.
    Sie ging an ihm vorbei. »Und du siehst immer noch wie ein Hampelmann aus«, sagte sie mit zuckersüßer Stimme, während sie die Tür zum Arbeitszimmer öffnete. Sam murmelte eine Entschuldigung, als Celaena den Raum betrat, wo sie bereits von Arobynn erwartet wurden.
    Die Fingerspitzen beider Hände aneinandergelegt, beobachtete der König der Assassinen sie mit einem Lächeln. Nachdem Wesley die Tür hinter Sam geschlossen hatte, setzten sie sich geräuschlos auf die zwei Stühle vor Arobynns massivem Eichenschreibtisch.
    Ein rascher Blick in Sams verzerrtes Gesicht verriet Celaena, dass er sich ebenfalls an das letzte Mal erinnerte, als sie hier gewesen waren. Jene Nacht hatte damit geendet, dass Arobynn sie beide eigenhändig bewusstlos geschlagen hatte. Damals hatte Sam innerlich die Seiten gewechselt – als er Arobynn gedroht hatte, ihn dafür umzubringen, dass er Celaena verletzte. Es war die Nacht gewesen, die alles verändert hatte.
    Arobynns Lächeln wurde breiter, ein routinierter, charmanter Gesichtsausdruck, der Wohlwollen vortäuschen sollte. »Ich bin überglücklich, euch gesund und munter zu sehen«, sagte er. »Sollte ich da überhaupt fragen, was euch beide zurück nach Hause bringt?« Nach Hause – das hier war nicht mehr ihr Zuhause und Arobynn wusste das auch. Er benutzte auch Worte als Waffen.
    Sam reagierte gereizt, doch Celaena beugte sich vor. Sie hatten vereinbart, dass sie das Reden übernehmen würde, da Sam Arobynn gegenüber schneller die Fassung verlor.
    »Wir wollen dir ein Angebot machen«, sagte sie, ohne sich zu rühren. Arobynn nach all seinen Vertrauensbrüchen ins Gesicht zusehen, schlug ihr auf den Magen. Als sie vor einem Monat aus diesem Arbeitszimmer gegangen war, hatte sie geschworen, ihn umzubringen, wenn er sich bei ihr blicken ließ. Doch er war tatsächlich auf Abstand gegangen.
    »Ach ja?« Arobynn lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Sam und ich verlassen Rifthold«, erklärte sie mit kühler, ruhiger Stimme. »Und wir würden auch gern die Gilde verlassen. Am liebsten wollen wir in einer anderen Stadt auf dem Kontinent unser eigenes Unternehmen gründen. Nichts, was der Gilde Konkurrenz macht«, fügte sie sanft hinzu, »nur eine Privatfirma, damit wir über die Runden kommen.« Sie mochte seine Zustimmung benötigen, aber sie brauchte sich nicht zu ducken.
    Arobynn sah von Celaena zu Sam. Beim Anblick von Sams geplatzter Lippe zogen sich seine silbergrauen Augen zusammen. »Streit unter Liebenden?«
    »Ein Missverständnis«, erwiderte Celaena, bevor Sam eine scharfe Bemerkung machen konnte. Selbstverständlich würde Arobynn sie mit seiner Antwort eine Weile zappeln lassen. Sam packte die hölzernen Armlehnen seines Stuhls.
    »Ah«, erwiderte Arobynn noch immer lächelnd. Noch immer gelassen und charmant und bedrohlich. »Und wo genau wohnt ihr jetzt? Hoffentlich an einem angenehmen Ort. Es wäre mir nicht recht, wenn meine besten Assassinen im Elend leben müssten.«
    Er würde sie zum Austausch solcher Nettigkeiten nötigen, bis er es an der Zeit fand, ihre Frage zu beantworten. Neben ihr saß Sam stocksteif auf seinem Stuhl. Celaena hatte seine schäumende Wut förmlich gespürt, als Arobynn meine Assassinen gesagt hatte. Wieder der rasiermesserscharfe Gebrauch von Worten. Sie schluckte ihren eigenen aufsteigenden Unmut hinunter.
    »Du siehst gut aus, Arobynn«, sagte sie. Wenn er nicht auf ihreFragen einging, würde sie seine natürlich auch nicht beantworten, vor allem nicht die über ihren derzeitigen Wohnort.
    Arobynn machte eine wegwerfende Handbewegung und lehnte sich zurück. »Ohne euch beide fühlt sich dieses Haus richtig leer an.«
    Das sagte er so überzeugend – als wären sie nur gegangen, um ihn zu ärgern –, dass Celaena sich fragte, ob er es auch so meinte, ob er irgendwie vergessen hatte, was er ihr angetan hatte und wie er mit Sam umgesprungen war.
    »Und jetzt, wo ihr davon redet, aus der Hauptstadt wegzuziehen und die Gilde zu verlassen …« Arobynns Gesicht war undurchdringlich. Celaena zwang sich, gleichmäßig zu atmen, damit ihr Puls nicht abhob. Das war keine
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