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Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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schaukelte, als einer von ihnen vor Enttäuschung dagegentrat. Celaena wich vom Fenster zurück, immer weiter zurück, bis sie gegen die andere Wand prallte und auf die Knie sank.
    Die Stille war gebrochen. Ohne sie konnte sie den reißenden Schmerz in ihren Beinen spüren, die Verletzungen, die Farrans Männer ihr zugefügt hatten, das dumpfe Brennen ihrer wund gescheuerten Handgelenke und Fußknöchel. Und sie konnte die unermessliche Leere spüren, wo einmal Sam gewesen war.
    Sie kam nach Endovier – sie sollte als Sklavin in den Salzminen von Endovier schuften.
    Gefräßige, kalte Furcht riss sie in die Tiefe.

Anfang
    C elaena Sardothien wusste, dass sie sich den Salzminen näherten, als zwei Wochen später die Bäume des Oakwald Forest einer grauen, kargen Landschaft wichen und sie zerklüftete Berge am Horizont erspähte. Sie lag seit Tagesanbruch auf dem Boden und hatte sich bereits einmal übergeben. Und nun schaffte sie es nicht aufzustehen.
    Geräusche in der Ferne – Rufe und das dumpfe Knallen einer Peitsche.
    Endovier.
    Sie war nicht bereit.
    Ohne den Wald wurde es heller. Sie war froh, dass Sam nicht hier war und sie so sah.
    Sie schluchzte so heftig, dass sie die Faust auf den Mund pressen musste, damit niemand es hörte.
    Nie würde sie für das hier bereit sein, für Endovier und die Welt ohne Sam.
    In diesem Moment füllte eine frische Brise den Wagen und wehte den Gestank der vergangenen zwei Wochen davon. Ihr Zittern legte sich. Sie kannte diese Brise.
    Sie kannte die beißende Kälte, kannte den Duft nach Kiefern und Schnee, der darin mitschwang, kannte die Berge, aus denen sie kam. Eine Brise aus dem Norden, aus Terrasen.
    Sie musste aufstehen.
    Kiefern und Schnee und satte, goldene Sommer – eine Stadt des Lichts und der Musik im Schatten der Staghorn Mountains. Sie musste aufstehen, sonst war sie gebrochen, bevor sie Endovier überhaupt betreten hatte.
    Der Wagen verlangsamte die Fahrt, die Räder hüpften über den holprigen Weg. Eine Peitsche knallte.
    »Mein Name ist Celaena Sardothien …«, flüsterte sie dem Boden zu, doch sie wurde so stark geschüttelt, dass es ihr die Worte abhackte.
    Irgendwo begann jemand zu schreien. Als das Licht rasch abnahm, schloss sie, dass sie in den Schatten einer hohen Mauer eintauchten.
    »Mein Name ist Celaena Sardothien …«, setzte sie noch einmal an. Sie zwang sich, gleichmäßig zu atmen.
    Als aus der Brise ein Wind wurde, schloss sie die Augen und ließ zu, dass er die Asche dieser toten Welt und dieses toten Mädchens fortwehte. Bald war nichts mehr übrig außer etwas Neuem, etwas, das vom Schmieden im Feuer noch rot glühte.
    Celaena öffnete die Augen.
    Sie würde nach Endovier gehen. In die Hölle. Und sie würde nicht daran zerbrechen.
    Sie stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab und zog die Füße unter den Körper.
    Noch hatte sie nicht aufgehört zu atmen und hatte Sams Tod ertragen und war der Hinrichtung durch den König entgangen. Sie würde das hier überleben.
    Celaena stemmte sich hoch, trat ans Fenster und richtete den Blick auf die gewaltige Steinmauer, die direkt vor ihnen aufragte.
    Sie würde Sam in ihr Herz einschließen, ein helles Licht, das sie in dunklen Momenten hervorholen konnte. Dann würde sie sich erinnern,wie es sich angefühlt hatte, geliebt zu werden, als das Leben voller Möglichkeiten gesteckt hatte. Egal, was sie mit ihr anstellten, das könnten sie ihr niemals nehmen.
    Sie würde nicht zerbrechen.
    Und irgendwann … irgendwann, und selbst wenn sie das ganze Leben dafür brauchte, würde sie herausfinden, wer ihr das angetan hatte. Ihr und Sam. Celaena wischte die Tränen ab, als der Wagen in den Schatten des Torgangs eintauchte. Peitschenknallen, Schreie, Kettenrasseln. Sie spannte sich an, nahm bereits so viele Einzelheiten auf, wie sie nur konnte.
    Dann schob sie die Schultern zurück. Richtete die Wirbelsäule auf.
    »Mein Name ist Celaena Sardothien«, flüsterte sie, » und ich werde keine Angst haben .«
    Der Wagen ließ die Mauer hinter sich und kam zum Stehen.
    Celaena hob den Kopf.
    Die Wagentür wurde aufgeschlossen und geöffnet, graues Licht fiel herein. Soldaten griffen nach ihr, bloße Schatten gegen die Helligkeit. Sie ließ sich von ihnen packen und aus dem Wagen ziehen.
    Ich werde keine Angst haben.
    Celaena Sardothien hob das Kinn, bevor sie die Salzminen von Endovier betrat.

Informationen zum Buch
    Throne of Glass – Die Vorgeschichte der Heldin
    Celaena ist jung, schön – und
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