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Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 4 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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alles tun, um den Zeitpunkt noch weiter hinauszuzögern. Welche Chancen hatte Arobynn, sie erfolgreich zu befreien, wenn sie erst einmal in den königlichen Verliesen saß? Und welche Ausbruchschancen hatte sie selbst, nachdem die Wirkung des Gloriella abgeklungen war?
    Farrans vor Vergnügen funkelnde Augen waren noch immer auf sie gerichtet, als ohne Vorwarnung sein Arm durch die Luft sauste.
    Celaena hörte eine Hand auf Fleisch klatschen, bevor sie das Brennen auf ihrer Wange und ihren Lippen spürte. Der Schmerz war gedämpft. Sie war froh, dass sie noch betäubt war, besonders als ihr Mund sich mit dem metallischen Geschmack von Blut füllte.
    Farran richtete sich elegant aus der Hocke auf. »Das war für das Blut auf dem Teppich.«
    Obwohl ihr Kopf seitlich abgeknickt war und Blut durch ihre Kehle rann, schaffte sie es, zu ihm hochzusehen. Farran strich seine graue Tunika zurecht, ehe er sich nach unten beugte und ihren Kopf nach vorn drehte. Sein Lächeln kehrte zurück.
    »Es wäre ein Genuss gewesen, dich zu brechen.« Mit diesen Worten verließ er den Raum und gab im Vorbeigehen drei großen, gut gekleideten Männern ein Zeichen. Das waren keine harmlosen Wachen. Diese drei Männer hatte sie schon einmal gesehen, nur konnte sie sich nicht erinnern, wo und wann …
    Einer von ihnen kam auf sie zu, lächelnd trotz der Blutlachen um sie herum. Celaena sah flüchtig den abgerundeten Knauf seines Schwertes, bevor er gegen ihren Kopf donnerte und um sie herum alles schwarz wurde.

11
    C elaena wachte mit hämmernden Kopfschmerzen auf.
    Sie hielt die Augen geschlossen und erkundete ihre Umgebung mit den anderen Sinnen, bevor sie die Welt wissen ließ, dass sie wach war. Wo auch immer sie sich befand, es war ruhig, feuchtkalt und roch nach Moder und Fäulnis.
    Schon bevor sie die Augen aufmachte, wusste sie drei Dinge.
    Erstens dass mindestens sechs Stunden vergangen waren, denn sie konnte ihre Finger und Zehen bewegen, und anhand dieser Bewegungen stellte sie fest, dass man ihr sämtliche Waffen abgenommen hatte.
    Weil mindestens sechs Stunden vergangen waren und Arobynn und die anderen sie eindeutig nicht gefunden hatten, befand sie sich zweitens entweder bereits in den königlichen Verliesen oder wartete in einer Zelle unter Jaynes Haus auf den Abtransport.
    Und drittens war Sam noch immer tot und außerdem hatte sich jemand ihre Wut darüber für einen Verrat zunutze gemacht, der so hinterhältig und grausam war, dass es ihr nicht in den schmerzenden Kopf wollte.
    Sam war noch immer tot. Und sie befand sich in irgendeiner Zelle.
    Das bestätigte sich, als sie die Augen öffnete: Sie lag auf einem Lager aus fauligem Stroh und war mit den Händen an die Wandund den Füßen an den Boden gekettet. Wie sie feststellte, waren beide Ketten gerade lang genug, dass sie zu einem Eimer in der Ecke gehen konnte, um ihre Notdurft zu verrichten – einem entsetzlich schmutzigen Eimer.
    Dieser Erniedrigung konnte sie nicht entgehen. Doch es war die einzige, die sie dulden würde…
    Nachdem sie ihre Blase entleert hatte, sah sie sich in der Zelle um. Keine Fenster und so wenig Platz zwischen der Eisentür und dem Rahmen, dass sich höchstens Licht hindurchzwängen konnte. Es war nichts zu hören, weder durch die Wände noch von draußen. Sie konnte sich an allen möglichen Orten befinden: noch immer im Keller von Jaynes Haus oder in den königlichen Verliesen oder in einem anderen Gefängnis der Stadt …
    Ihr Mund war ausgetrocknet, ihre Zunge schwer wie Blei. Was hätte sie nicht für einen Schluck Wasser gegeben, um den Blutgeschmack loszuwerden. Auch ihr Magen war quälend leer und vor lauter Kopfschmerzen sah sie Sternchen vor ihren Augen tanzen.
    Sie war verraten worden – von Harding oder jemandem wie ihm, der davon profitieren würde, dass sie auf Dauer weg war, ohne Hoffnung auf Wiederkehr. Und Arobynn hatte sie trotzdem nicht befreit.
    Aber er würde sie finden. Er musste sie finden.
    Sie richtete ihr Augenmerk auf die Ketten um ihre Hand- und Fußgelenke, prüfte die Verankerungen im Steinboden und in der Wand, untersuchte jedes einzelne Glied, rüttelte an den Schlössern. Alles solide. Sie befühlte sämtliche Steine um sich herum, suchte nach losen Brocken oder vielleicht einem kompletten Stein, den sie als Waffe benutzen konnte. Fehlanzeige. Ihre Haarnadeln hatte man alle entfernt, was sie jeder Chance beraubte, die Schlösser zu knacken. Die Knöpfe an ihrer schwarzen Tunika waren zu klein und zart, um von
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