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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion
Autoren: Simon Scarrow
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Tages verkleinern würde.«
    Der Centurio warf ihm einen Blick zu. »Du versuchst herauszubekommen, warum ich hier bin?«
    Philipus blickte ihn an und zuckte mit den Schultern. »Natürlich.«
    Sie hatten das befestigte Lager betreten, und Centurio Macro blieb stehen und blickte sich um. Alles war ruhig. Die meisten Männer hielten sich in den Baracken auf, und die Nachtwache beendete gerade ihr Frühstück, um danach schlafen zu gehen. Einige der anderen Männer saßen vor ihrer Baracke auf einem Hocker, würfelten oder unterhielten sich leise. Centurio Macro registrierte aufmerksam jede Einzelheit.
    »Ein nettes, ruhiges Kommando hast du da, Philipus. Ziemlich abgelegen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass ihr trotzdem gut mit Vorräten versehen seid.«
    Philipus nickte. »Wir haben viel Getreide und ein großes Lager an Schiffsbedarf. Nur wird dieser Tage nicht oft danach verlangt.«
    »Perfekt«, brummte Centurio Macro. Er drehte sich um und nickte dem Optio zu, der die Gruppe von Marineinfanteristen befehligte. »Zeit loszuschlagen, Karim.«
    Der Optio nickte und wandte sich seinen Leuten zu. »Packt sie.«
    Vier der Marinesoldaten zogen plötzlich ihre Schwerter, machten kehrt und griffen die Wachposten am Tor an. Diesen blieb gerade noch genug Zeit, sich umzudrehen, da wurden sie auch schon von einem heftigen Hagel von Schwerthieben niedergemäht; sie konnten nicht einmal mehr aufschreien, bevor sie getötet wurden. Philipus sah bestürzt, wie die Leichen zu beiden Seiten des Torwegs zu Boden stürzten. Entsetzt wandte er sich Centurio Macro zu.
    Dieser lächelte ihn an. Der Trierarch hörte ein leises Klirren, sah eine rasend schnelle Bewegung und spürte einen plötzlichen Schlag in den Bauch, als hätte ihn jemand kräftig geboxt. Ein weiterer Schlag, und er rang vor Schmerz keuchend um Atem. Philipus blickte nach unten und sah, dass die Hand seines Gegenübers einen Messergriff umklammert hielt. Von der Klinge war nur ein Fingerbreit zu sehen, der Rest verschwand unmittelbar unterhalb des Brustpanzers des Trierarchen zwischen den Falten seiner Tunika. Unter Philipus’ benommenem, verständnislosem Blick breitete sich ein roter Fleck auf dem Tuch aus. Der Centurio wühlte mit der Klinge in der Wunde und verletzte lebenswichtige Organe. Philipus rang um Atem und griff mit beiden Händen nach dem Arm, der das Messer führte. »Was soll das? Was machst du da?«
    Der Centurio zog das Messer zurück, und Philipus spürte, wie das Blut aus der Wunde spritzte. Er ließ den Arm los. Seine Beine knickten ein, er brach auf den Knien zusammen und starrte in stummem Entsetzen zu dem angeblichen Centurio auf. Hinter dem Tor sah er die Leichen der Wachposten liegen. Dahinter stellte einer der Marineinfanteristen sich deutlich sichtbar vor dem Lager auf und reckte dreimal sein Schwert in die Höhe. Das musste ein vorher vereinbartes Zeichen sein, denn gleich darauf ertönte von der Liburne ein Jubelgeheul, und Männer, die sich bisher unter Deck verborgen gehalten hatten, sprangen auf den Steg. Philipus sah, wie der Quartiermeister versuchte, sein Schwert zu ziehen, aber mit einer schnellen Folge von Schwerthieben überwältigt wurde. Dem überrumpelten Optio und Philipus’ Seeleuten ging es nicht anders. Sie waren tot, bevor sie auch nur ihre Waffen ziehen konnten. Die Angreifer stürmten über den Pier zum Tor des befestigten Lagers.
    Philipus sackte an der Wand des Torhauses zusammen und öffnete die Schnallen seines Brustpanzers. Er warf den Harnisch zur Seite und presste stöhnend die Hände auf die Wunde. Der Offizier, der sie ihm zugefügt hatte, stand neben ihm. Er hatte seinen Dolch wieder in die Scheide gesteckt und brüllte seinen ins Lager stürmenden Männern, die jeden Gegner, den sie finden konnten, niederstreckten, Befehle zu. Philipus musste alles, von Seelenqualen gepeinigt, mitansehen. Seine Marineinfanteristen und Seeleute wurden vor seinen Augen niedergemetzelt. Die Männer, die vor den Baracken gewürfelt hatten, und andere, die bei den ersten Kampfgeräuschen herausgestürzt waren, lagen jetzt tot da. Weitere Soldaten wurden in den Baracken getötet, wie die gedämpften Schreie und Rufe, die nach draußen drangen, bewiesen. Am Ende der Straße hatte eine Handvoll Männer nach ihren Schwertern gegriffen und versucht, die Stellung zu halten, aber sie waren ihren waffengewandten Gegnern nicht gewachsen und wurden niedergestreckt.
    Der Centurio blickte sich im Lager um und nickte zufrieden. Dann
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