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Cato 10 - Die Legion

Titel: Cato 10 - Die Legion
Autoren: Simon Scarrow
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beträchtlich. Besser noch, das Königreich war ein Handelsknotenpunkt zwischen dem Mittelmeer und den Völkern im Osten. Der aus der Landwirtschaft und dem Handel erwachsende Wohlstand machte Alexandria nach Rom zur wohlhabendsten und bevölkerungsreichsten Stadt.
    Da war es nur natürlich, dass die aufeinanderfolgenden Kaiser das Kronjuwel Roms eifersüchtig hüteten. Im Gegensatz zu anderen Provinzen unterstand Ägypten dem Kaiser direkt, und dieser ernannte einen Präfekten, um die Provinz in seinem Namen zu verwalten. Für Mitglieder des Senatorenstandes und sogar für Mitglieder des niedrigeren Ritterstandes galt ein strenges Verbot, Ägypten ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Kaisers zu betreten. Allerdings musste niemand von außerhalb die Vielzahl von Ethnien in Alexandria eigens aufstacheln, um Gewaltausbrüche zu provozieren. Eines der wiederkehrenden Charakteristika der Geschichte der Provinz sind die häufigen Tumulte und Straßenkämpfe in ihrer Hauptstadt, wo Griechen, Juden und Ägypter die Geduld der römischen Statthalter mit ihren Streitereien strapazierten.
    Die römische Herrschaft über Ägypten hatte vor allem einen Zweck: so viel aus der Provinz herauszuholen wie möglich. Das Verwaltungssystem war daher darauf ausgerichtet, die Steuereinnahmen zu maximieren, und die Einwohner Ägyptens wurden mit so hohen Steuern belegt, wie es nur möglich war. Ein großer Teil der Last ruhte auf den Schultern der Mittelschicht der Provinz – damals wie heute für die Steuerverwaltung ein leichtes Ziel. In der Folge erstickten die unglückseligen Steuerzahler allmählich unter Schuldenbergen, und der langfristige Niedergang Ägyptens begann.
    Die ägyptischstämmigen Bewohner des Landes hatten sich schon früher der Einführung der griechischen Kultur durch die Ptolemäer widersetzt, und es gelang den Römern nie, die Einheimischen davon zu überzeugen, die römische Lebensweise anzunehmen. Latein war die Sprache der Unterdrücker, und außerhalb von Alexandria und den größeren Städten ging das Leben im Großen und Ganzen so weiter wie zur Zeit der Pharaonen. Selbst heute noch leben viele Ägypter am Oberlauf des Nil in denselben Lehmziegelhäusern wie ihre Vorfahren und bringen die Ernte von Hand ein.
    Abgesehen von dem Druck, den die römischen Herren auf sie ausübten, waren die Einheimischen häufig Raubzügen und kleineren Einfällen der Nubier und Äthiopier ausgesetzt, die über die südlich des heutigen Assuan verlaufende Grenze kamen. Die römischen Vorposten auf dem schmalen Streifen bewohnbaren Landes zu beiden Seiten des Nil waren problemlos zu bezwingen oder zu umgehen, was Plünderungen erleichterte. Die römischen Kräfte, die die Tausende Meilen langen Außengrenzen des Imperiums beschützten, waren nie übermäßig dicht gesät. In Ägypten war das nicht anders: Die drei Legionen, die Augustus dort stationiert hatte, wurden bald auf zwei reduziert, und die Angehörigen der einen wurden zu verschiedenen Aufgaben in ganz Ägypten abkommandiert. Zum Ausgleich dafür standen dem Statthalter mehrere Hilfskohorten zur Verfügung. Unter dem wachsamen Blick des Kaisers musste der Statthalter dafür sorgen, dass Getreide und Steuern weiter nach Rom flossen. Gleichzeitig standen ihm kaum genug Truppen zur Verfügung, um die Ordnung aufrechtzuerhalten und die Grenze zu verteidigen – eine wahrhaft wenig beneidenswerte Aufgabe.
    Wie immer habe ich auch diesmal die Gegend bereist, in der der Roman spielt. Ich kann die Ungemütlichkeit eines Marsches durch das Sumpfgebiet des Deltas und die sengende Hitze am Oberlauf des Nils aus eigener Erfahrung bezeugen! Die alten Ruinen sind ebenfalls einen Besuch wert, und ich empfand unwillkürlich Ehrfurcht vor dieser Zivilisation, die solche riesigen Denkmäler geschaffen hat, lange bevor Rom auch nur eine unbekannte kleine Siedlung am Ufer des Tiber war. Lesern, die Ägypten selbst kennenlernen wollen, empfehle ich von ganzem Herzen einen Abstecher nach Luxor (Diospolis Magna). Viele der im Roman erwähnten Örtlichkeiten gibt es noch immer, und mit ein wenig Fantasie kann man sich in das Bild hineinversetzen, das sich Macro und Cato damals geboten haben könnte.

Danksagung

    W
ie immer danke ich meiner Frau Carolyn für ihre Durchsicht des Manuskripts während meiner Arbeit am Roman und für ihre Geduld mit mir in der Zeit, als ich mich gründlich ›in‹ dem Buch verloren hatte. Dank geht auch an meinen Vater Tony, der den abschließenden Entwurf
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