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Catherine

Catherine

Titel: Catherine
Autoren: Nora Roberts
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Golfprofi. Es stand in allen Zeitungen.«
    »Das ist mir wohl entgangen.« Es hatten andere Berichte in den Zeitungen gestanden, die seine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hatten.
    »Ich weiß, dass Sie sich ziemlich lange mit ihr getroffen haben.«
    Mich mit ihr getroffen, dachte Trent. Dieser kühle, leidenschaftslose Satz beschrieb ihre Beziehung perfekt. »Ja, das stimmt.«
    »Sie sind nicht betroffen?«
    »Wegen Maria? Nein.« Tatsache war, dass er seit Wochen nicht mehr an sie gedacht hatte. Nicht mehr, seit er eine Werkstatt betreten und verschrammte Stiefel entdeckt hatte.
    Eine andere Frau, erkannte Angela. Und wenn diese andere Frau eine derartige Wirkung auf den Boss hatte, besaß sie Angelas volle Unterstützung. »Sir, wenn Ihnen jemand anderes im Kopf herumgeht, könnten Sie unter Umständen die Situation überanalysieren.«
    Die Bemerkung überraschte ihn so, dass er wieder lächelte. »… Überanalysiere ich, Angela?«
    »Sie sind sehr gründlich, Mr St. James, und Sie analysieren gründlich jedes Detail, was im Geschäftsleben sehr gut ist. Mit persönlichen Angelegenheiten kann man allerdings nicht immer logisch umgehen.«
    »Zu diesem Schluss bin ich auch gekommen.« Er stand wieder auf. »Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mir so viel von Ihrer Zeit geschenkt haben.«
    »Es war mir ein Vergnügen, Mr St. James.« Das war es tatsächlich gewesen. »Kann ich sonst irgendetwas für Sie tun?«
    »Nein, danke.« Er wandte sich wieder dem Fenster zu. »Gute Nacht, Angela.«
    »Gute Nacht.« Sie lächelte, während sie die Tür hinter sich langsam schloss.

    Trent blieb eine Weile an derselben Stelle stehen. Nein, er hatte die Ankündigung von Marias Hochzeit nicht gesehen. Die Zeitungen waren auch voll gewesen von dem bevorstehenden Verkauf von The Towers . »Bar-Harbor-Sehenswürdigkeit wird neuestes St.-James-Hotel!« Er erinnerte sich deutlich an die Überschrift. »Gerüchte über verborgenen Schatz versüßen den Handel.«
    Trent wusste nicht, wo das Leck entstanden war, aber es hatte ihn nicht weiter überrascht. Wie erwartet, hatten seine Anwälte über die Klausel gegrollt, auf der Lilah bestanden hatte. Auf den Korridoren war von Smaragden geflüstert worden. Es war nur natürlich, dass dieses Gerücht auf die Straße und in die Druckmedien gelangen musste.
    Zeitungen und Klatschblätter schwelgten seit mehr als einer Woche in Spekulationen über die Calhoun-Smaragde. Man hatte sie eingestuft als unbezahlbar und tragikumwoben und legendär – all die richtigen Adjektive, um für noch mehr Zeitungsartikel zu sorgen.
    Fergus Calhouns Geschäftsunternehmungen waren aufgewärmt worden, zusammen mit dem Selbstmord seiner Frau. Ein unternehmungslustiger Reporter hatte es sogar geschafft, Colleen Calhoun an Bord eines Kreuzfahrtschiffes im ionischen Meer aufzuspüren. Die prägnante Antwort der Grande Dame war gesperrt gedruckt worden.
    »Humbug!«
    Er fragte sich, ob C. C. die Zeitungen gelesen hatte. Natürlich hatte sie das. Und genauso wahrscheinlich war sie von der Presse gejagt worden.
    Wie nahm sie es auf? War sie verletzt und fühlte sie sich elend, weil sie Fragen beantworten musste, während ein neugieriger Reporter ihr einen Kassettenrecorder unter die Nase hielt?
    Trent lächelte unwillkürlich. Beantworten musste? Er konnte sich vorstellen, dass sie ein Dutzend Reporter hinausgeworfen hatte, wenn diese sich in ihre Werkstatt gewagt hatten.
    Himmel, er vermisste sie!
    Es fraß ihn bei lebendigem Leib auf. Er erwachte jeden Morgen und fragte sich, was sie gerade tat. Er ging jeden Abend zu Bett und wälzte sich dann unruhig herum, während Gedanken an sie durch seinen Kopf kreisten. Wenn er schlief, war sie in seinen Träumen.
    C. C. war sein Traum.
    Drei Wochen, dachte Trent. Es war drei Wochen her. Er hätte sich eigentlich schon daran gewöhnen müssen, doch mit jedem Tag, an dem er hier und sie woanders war, wurde es nur noch schlimmer.
    Die revidierten Verträge für den Verkauf von The Towers lagen auf seinem Schreibtisch. Er hätte sie schon vor Tagen unterschreiben sollen. Aber er konnte sich nicht dazu durchringen, diesen endgültigen Schritt zu tun. Als er sie das letzte Mal angesehen hatte, konnte er sich nur auf drei Worte konzentrieren:
    Catherine Colleen Calhoun.
    Er las sie immer und immer wieder und erinnerte sich daran, wie sie ihm das erste Mal ihren Namen genannt hatte. Wie sie ihm ihren Namen wie eine Waffe entgegengeschleudert hatte. Sie hatte Schmierfett in ihrem
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