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Catherine

Catherine

Titel: Catherine
Autoren: Nora Roberts
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Gewissenhaftigkeit bei einer Frau. Genau wie er ihre praktische Haltung bezüglich ihrer Beziehung geschätzt hatte.
    Sie hatte versichert, keine Ehe und keine Kinder und keine Schwüre von unsterblicher Liebe zu wollen. Trent betrachtete es als persönlichen Betrug, dass sie plötzlich den Grundton geändert und alles gefordert hatte.
    Er war nicht fähig gewesen, ihr zu geben, was sie verlangte.
    Erst vor zwei Wochen hatten sie sich voneinander getrennt, steif und förmlich wie Fremde. Jetzt war Marla schon mit einem Golfprofi verlobt.
    Das tat weh.
    Doch gerade weil es wehtat, überzeugte es Trent davon, dass er die ganze Zeit Recht gehabt hatte. Frauen waren für ihn unstabile, flatterhafte Wesen, und Ehe war eine unblutige Form von Selbstmord.
    Marla hatte ihn nicht einmal geliebt. Gott sei Dank. Sie hatte lediglich »eine feste Bindung und Stabilität« gewollt, wie sie sich ausgedrückt hatte.
    Trent hatte es im Gefühl – und es bot ihm Befriedigung –, dass sie bald herausfinden würde, dass die Ehe am ungeeignetsten war, um beides oder auch nur eines davon zu finden.
    Weil er wusste, dass es unproduktiv war, sich mit Fehlern aufzuhalten, erlaubte er den Gedanken an Marla, aus seinem Bewusstsein zu verschwinden. Und er beschloss, erst einmal Urlaub von den Frauen zu machen.
    Trent blieb vor dem weißen Ziegelhaus mit den unterschiedlichsten Wagen auf dem Parkplatz stehen.
    Auf dem Schild über den offenen Garagentoren stand »C. C.s AUTOMOVATION«. Unter dem Namen, den Trent großspurig fand, wurden ein Vierundzwanzig-Stunden-Abschleppdienst angeboten sowie sämtliche Autoreparaturen und Inspektionen, sowohl für ausländische als auch für inländische Modelle, und dazu ein kostenloser Schätzdienst.
    Durch die offenen Tore hörte er Rockmusik. Trent stieß einen Seufzer aus, während er hineinging.
    Die Motorhaube an seinem BMW war hochgeklappt, und unter dem Wagen lugten schmutzige Stiefel hervor. Der Mechaniker tippte die Spitzen seiner Stiefel im Takt der dröhnenden Musik zusammen.
    Stirnrunzelnd schaute Trent sich innerhalb der Werkstatt um. Es roch nach Schmieröl und Flieder – eine lächerliche Kombination.
    Die Werkstatt war unordentlich und bestand aus einem verdreckten Durcheinander von Werkzeugen und Autoteilen. Etwas, das aussah, als wäre es einmal eine Stoßstange gewesen, lehnte neben einer Kaffeemaschine, die ihren Inhalt – was immer er auch sein mochte – zu einem schwarzen Schlamm einkochte.
    An der Wand hing ein Schild mit der Aufschrift:
    SCHECKS WERDEN NICHT EINGELÖST, NICHT EINMAL FÜR SIE!
    Daneben waren mehrere andere Dienste, die von der Werkstatt angeboten wurden, nebst Preisen aufgeführt. Trent hielt die Preise für akzeptabel, aber er hatte keinen direkten Vergleich.
    Zwei Münzautomaten standen an der Wand. Der eine bot Getränke an, der andere Snacks. Eine leere Kaffeedose enthielt Kleingeld, zu dem die Kunden beitragen oder an dem sie sich bedienen konnten, ganz wie sie wollten. Ein interessantes Konzept, fand Trent.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er.
    Die Stiefel tippten weiter.
    »Entschuldigen Sie!«, wiederholte er lauter.
    Die Musik beschleunigte ihr Tempo, und die Stiefel folgten. Trent stieß gegen den einen mit seinem Schuh.
    »Was?« Die Antwort unter dem Wagen hervor klang gedämpft und verärgert.
    »Ich möchte mich nur nach meinem Wagen erkundigen.«
    »Stellen Sie sich in der Reihe hinten an!« Dem Klirren von Werkzeug folgte ein gemurmelter Fluch.
    Trents Augenbrauen hoben sich und zogen sich dann in einer Art und Weise zusammen, die seine Untergebenen zum Zittern brachte. »Offenbar bin ich bereits der Erste in der Reihe.«
    »Im Moment sind Sie noch hinter der Ölwanne von diesem Idioten. Der Himmel bewahre mich vor reichen Yuppies, die einen Wagen wie diesen kaufen und dann nicht den Unterschied zwischen einem Vergaser und einem Bügeleisen kennen. Warten Sie einen Moment, Kumpel, oder reden Sie mit Hank! Er ist irgendwo da draußen.«
    Trent war noch immer ein paar Sätze weiter hinten bei »Idiot«. »Wo ist der Besitzer?«
    »Beschäftigt. Hank!« Die Stimme des Mechanikers steigerte sich zu einem Brüllen. »Verdammt, Hank! Wohin ist er denn verschwunden, zum Teufel nochmal?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.« Trent marschierte zu dem Radio und schaltete die Musik aus. »Wäre es zu viel verlangt, Sie zu bitten, von da unten hervorzukommen und mir etwas über den Zustand meines Wagens mitzuteilen?«
    »Ja.« Vom Standpunkt unter dem BMW
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