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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1
Autoren: Richard Castle
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Sie mir einen Tipp.“
    Der Schrei einer Frau schnitt durch den Feierabendverkehrslärm der Stadt, und Nikki Heat sprang auf den Bürgersteig. Ihr Kopf schnellte herum, während sie die Umgebung absuchte.
    „Dort drüben!“, rief der Portier und deutete in Richtung der Columbus Avenue. „Mrs. Starr!“
    Heat folgte seinem Blick zu der Straßenecke, wo ein großer Mann Kimberly Starr an den Schultern packte und sie gegen ein Schaufenster rammte. Die Glasscheibe schepperte dumpf, zerbrach aber nicht.
    Nikki war bereits losgelaufen, und die anderen drei waren ihr dicht auf den Fersen. Sie hielt ihre Polizeimarke hoch und wies die Passanten lautstark an, aus dem Weg zu gehen. Auf diese Weise arbeitete sie sich zügig durch die Menge vor. Raley zückte sein Funkgerät und forderte Verstärkung an.
    „Polizei, keine Bewegung!“, rief Heat.
    Der Angreifer hielt für einen Sekundenbruchteil erschrocken inne, und Kimberly nutzte diesen Moment für einen Tritt in Richtung seiner Weichteile, der kläglich danebenging. Der Mann hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, woraufhin sie das Gleichgewicht verlor und auf dem Bürgersteig landete. „Ochoa“, sagte Heat und deutete im Vorbeilaufen auf Kimberly. Ochoa blieb stehen, um sich um sie zu kümmern, während Raley und Rook weiter Heat folgten. Mittlerweile hatten sie die Kreuzung erreicht und mussten diversen Autos ausweichen. Ein Reisebus, der ein illegales Wendemanöver durchführte, blockierte ihren Weg. Heat lief um das hintere Ende des Busses herum, eilte durch eine Wolke aus heißen stinkenden Abgasen und erreichte das Kopfsteinpflaster des Bürgersteigs, der den Museumskomplex umgab.
    Es gab keine Spur von dem Mann. Sie verlangsamte ihre Geschwindigkeit, als sie sich gegenüber der Evelyn Lounge in der Achtundsiebzigsten Straße befand. Raley sprach hinter ihr immer noch in sein Funkgerät und gab ihre Position sowie eine Beschreibung des Mannes durch: „… männlicher Weißer, fünfunddreißig, beginnende Glatze, eins achtzig, weißes kurzärmeliges Hemd, blaue Jeans …“
    An der Ecke Einundachtzigste Straße und Columbus Avenue blieb Heat stehen und drehte sich einmal um sich selbst. Ein glänzender Schweißfilm bedeckte ihre Brust und sorgte dafür, dass auch ihr Oberteil bereits durchnässt war. Doch sie zeigte keine Anzeichen von Erschöpfung. Stattdessen war sie hellwach und höchst aufmerksam. Sie behielt sowohl die unmittelbare als auch die weiter entfernte Umgebung im Auge und wusste, dass sie den Mann nur einmal kurz sehen musste, um sofort weiterzurennen.
    „So gut in Form war er nicht.“ Rook klang ein wenig außer Atem. „Er kann nicht weit gekommen sein.“
    Sie wandte sich zu ihm um und war ein klein wenig beeindruckt, dass er mit ihr Schritt gehalten hatte. Und auch ein klein wenig verärgert. „Was zum Teufel machen Sie hier, Rook?“
    „Ich biete Ihnen ein zusätzliches Paar Augen, Detective.“
    „Raley, ich übernehme den westlichen Central Park und das Museum. Sie nehmen die Einundachtzigste Richtung Amsterdam und kehren von dort zur Neunundsiebzigsten zurück.“
    „Geht klar.“ Er machte sich zur Columbus Avenue auf und kämpfte sich durch den Feierabendverkehr.
    „Was ist mit mir?“
    „Falls es Ihnen nicht aufgefallen ist, ich bin zurzeit ein wenig zu beschäftigt, um auch noch auf Sie aufzupassen. Wenn Sie helfen wollen, dann nehmen sie Ihr zusätzliches Paar Augen mit und sehen Sie nach, wie es Kimberly Starr geht.“
    Damit ließ sie ihn an der Straßenecke stehen und verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen. Heat brauchte ihre volle Konzentration und wollte sich von nichts und niemandem ablenken lassen. Schon gar nicht von ihm. Ihr ungewollter Begleiter wurde ihr langsam lästig. Und was sollte das vorhin auf dem Balkon? Warum in aller Welt hatte er sein Gesicht so nah an ihres gehalten, als würden sie für eine dieser Parfümanzeigen in der
Vanity Fair
posieren, die einem eine Art von Liebe vorgaukelten, die sich im wahren Leben niemals erfüllte? Zum Glück hatte sie sich sofort wieder im Griff gehabt. Dennoch fragte sie sich, ob sie gerade eben nicht doch ein wenig zu hart zu dem armen Kerl gewesen war.
    Als sie sich umdrehte, um nach Rook zu sehen, entdeckte sie ihn nicht auf Anhieb. Doch dann machte sie ihn ein gutes Stück entfernt auf der Columbus Avenue aus. Warum zum Teufel kauerte er hinter diesem Blumenkübel? Er sah aus, als würde er jemanden beobachten. Sie sprang über den Zaun der Hundewiese und lief
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