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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1
Autoren: Richard Castle
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Teergrubensuppe.“
    Rook setzte sich auf den gepolsterten Chippendale-Stuhl, der Heat gegenüberstand. „Wissen Sie, ob sonst jemand in der Wohnung war?“
    „Nein, ich glaube nicht.“ Sie schien ihn erst jetzt wahrzunehmen. „Kennen wir uns? Sie kommen mir bekannt vor.“
    Heat mischte sich schnell ein, um Schlimmeres zu verhindern. „Mr. Rook ist Journalist. Er schreibt Artikel für Zeitschriften und arbeitet in inoffizieller Funktion mit uns zusammen. Sehr inoffiziell.“
    „Ein Reporter … Sie werden doch keine Story über meinen Ehemann schreiben, oder?“
    „Nein. Nicht direkt. Ich betreibe nur ein wenig Hintergrundrecherche.“
    „Gut. Das würde meinem Ehemann nämlich nicht gefallen. Er hielt alle Reporter für Arschlöcher.“
    Nikki Heat versicherte ihr, dass sie das voll und ganz nachvollziehen könne, sah dabei aber Rook an. Dann fuhr sie fort: „Haben Sie in letzter Zeit irgendwelche Verhaltensänderungen oder Stimmungsschwankungen bei Ihrem Ehemann bemerkt?“
    „Matt hat keinen Selbstmord begangen, also unterstellen Sie ihm das erst gar nicht.“ Ihre sittsame, adrette Fassade löste sich in einem Schwall heißer Wut auf.
    „Mrs. Starr, wir wollen einfach nur alle …“
    „Hören Sie auf! Mein Mann liebte mich und unseren Sohn. Er liebte das Leben. Er baute ein niedriges Mehrzweckgebäude mit ökologischer Technologie, um Himmels willen.“ Unter ihrem zur Seite gekämmten Pony bildeten sich Schweißperlen. „Warum stellen Sie mir dämliche Fragen, wenn Sie da draußen sein und seinen Mörder suchen könnten?“
    Detective Heat wartete, bis ihr Gegenüber genug Dampf abgelassen hatte. Sie hatte diese Situation schon oft genug erlebt, um zu wissen, dass diejenigen, die nach außen hin ruhig wirkten, die meiste Wut in sich trugen und sie rauslassen mussten. Oder erinnerte sie sich einfach nur an den Moment zurück, als sie diejenige auf der anderen Seite dieser Unterhaltung gewesen war? Damals war sie erst neunzehn Jahre alt gewesen, und ihre ganze Welt war mit einem Schlag um sie herum zusammengebrochen. Hatte sie wirklich all ihre Wut rausgelassen oder einfach nur einen Deckel darüber festgeklemmt?
    „Es ist Sommer, verdammt, wir sollten in den Hamptons sein. Das wäre nicht passiert, wenn wir nach Stormfall gefahren wären.“ Diese Familie war tatsächlich stinkreich. Man kaufte sich nicht einfach so ein Anwesen in East Hampton. Stormfall lag in einer ruhigen Gegend direkt am Strand, und in der Nachbarschaft wohnten Leute wie Jerry Seinfeld und Steven Spielberg. „Ich hasse diese Stadt!“, rief Kimberly. „Ich hasse sie abgrundtief. Der wievielte Mord ist das in diesem Jahr? Der dreihundertste? Als ob das Leuten wie Ihnen überhaupt noch etwas ausmachen würde.“ Sie keuchte aufgebracht und hatte offenbar alles gesagt. Heat klappte ihren Notizblock zu und trat um den Couchtisch herum, um neben ihr auf dem Sofa Platz zu nehmen.
    „Bitte glauben Sie mir. Ich weiß, wie schwer das für Sie ist.“
    „Nein, das wissen Sie nicht.“
    „Doch, ich fürchte, das tue ich.“ Sie wartete, bis Kimberly die Bedeutung ihrer Worte begriffen hatte, und fuhr dann fort. „Morde sind für mich nicht bloß Zahlen. Ein Mensch ist ums Leben gekommen. Ein geliebter Angehöriger. Jemand, von dem Sie dachten, dass Sie heute Abend mit ihm am Esstisch sitzen würden, ist plötzlich nicht mehr da. Ein kleiner Junge hat seinen Vater verloren. Irgendjemand ist dafür verantwortlich. Und ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich diesen Fall aufklären werde.“
    Kimberly nickte. Entweder hatten Heats Worte sie besänftigt, oder sie stand immer noch unter Schock. Sie fragte, ob sie dieses Gespräch später fortsetzen könnten. „Im Moment will ich einfach nur zu meinem Sohn.“
    Sie ließ sie in der Wohnung zurück, damit sie mit ihren Ermittlungen fortfahren konnten. Nachdem sie gegangen war, sagte Rook: „Ich habe mich schon immer gefragt, woher all diese perfekten Hausfrauen kommen. Vermutlich werden sie auf einer geheimen Farm in Connecticut gezüchtet.“
    „Danke, dass Sie sich nicht eingemischt haben, als sie ausgerastet ist.“
    Rook zuckte mit den Schultern. „Ich würde ja gern behaupten, dass das Feingefühl war, aber der eigentliche Grund war dieser Stuhl. Ein Mann kann nur schwer Autorität ausstrahlen, wenn er von so viel weichem buntem Stoff umgeben ist. Aber nun, da sie weg ist, kann ich Ihnen ja sagen, dass ich ungute Schwingungen von ihr empfange.“
    „Das überrascht mich nicht.
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